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Wie Eric Butorac die US Open weiter wachsen lassen möchte [Exklusiv]

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Zu Besuch bei den US Open, bekamen die Teilnehmer der Sportreise in die Zukunft die Möglichkeit, mit Turnierdirektor Eric Butorac über Insights zu plaudern, und auf dem Grandstand, dem drittgrößten Stadion in Flushing Meadows, selbst ihr Tenniskönnen unter Beweis zu stellen. Im Anschluss stand Butorac sportsbusiness.de für ein exklusives Interview zur Verfügung.

++ sportsbusiness.de exklusiv von Lukas Höfling ++

sportsbusiness.de: Herr Butorac, Sie sind seit 2016 Turnierdirektor der US Open. Wie kann man sich die Arbeit als Organisationsverantwortlicher bei einem der vier Grand Slam Turniere vorstellen?

Eric Butorac: Meine persönliche Arbeit, also das, was man als Director of Pro Tennis Operations macht, besteht darin, alles zu organisieren und zu beaufsichtigen, was mit den Spielern im Speziellen und mit dem US Open Erlebnis im Allgemeinen zu tun hat. Das umfasst also eine ganze Menge an Bereichen und kann sich von der Planung, wo die Athleten übernachten und wie sie reisen, bis hin zu allem, was sie mit den Medien, der Spielvorbereitung und vielem mehr zu tun haben, erstrecken.

sportsbusiness.de: Sie waren als erfolgreicher Doppel-Spezialist (u.a. Finalist bei den Australian Open, Viertelfinalist bei den US Open) selbst lange Zeit aktiver Tennisprofi. Sehen Sie darin einen Vorteil für Ihre jetzige Aufgabe?

Butorac: Ja, zu 100 Prozent! Als ich, mittlerweile vor geraumer Zeit, ins Team gekommen bin, war ich der einzige ehemalige Tennisathlet und habe hier einiges dazu beitragen können, denke ich. Ich hatte die Möglichkeit, die besten Turniere der Welt live mitzuerleben und bringe daher Erfahrung mit, wie sich so ein Turnier für die Spieler anfühlen soll. Dazu kommt, dass ich ein vertrautes Gesicht auf der Tour bin. Wenn ein Spieler ein Problem hat, kann er davon ausgehen, dass ich ihn als ehemaliger Spieler am besten verstehe.

Die Reisedelegation des Sportreise in die Zukunft durfte auf dem Grandstand ihr Können unter Beweis stellen.

sportsbusiness.de: Wie groß ist das Organisationsteam der US Open?

Butorac: Wir sind ungefähr vier Leute, die sich Vollzeit nur um die Spielerseite des Turniers kümmern und insgesamt sind es rund 100 Leute, die sich das ganze Jahr über auf die US Open konzentrieren.

sportsbusiness.de: Die US Open 2023 sind vor wenigen Wochen zu Ende gegangen. Was sind die nächsten Schritte bis zu den US Open 2024?

Butorac: Jetzt wird erst einmal eine Woche Pause gemacht. Wir waren für drei Wochen jeden Tag von acht Uhr bis Mitternacht vor Ort, das ist natürlich kräfteraubend. Danach beginnt die Vorbereitung immer mit einer extrem genauen Analyse: Was ist dieses Jahr alles passiert? In welchen Bereichen können wir weiterwachsen, um das Turnier und in weiterer Folge den Sport noch größer und besser zu machen? Das ist jedes Jahr eine Herausforderung, mit der wir hier im Oktober beginnen und die wir dann bis Jänner durchziehen, bevor wir wieder zu den Detailplanungen und Vorbereitungen übergehen.

sportsbusiness.de: Geld und vor allem Profit spielen im Sport in den USA eine wichtige Rolle. Wie hoch ist der Jahresumsatz der US Open und aus welchen Einnahmequellen setzt sich dieser zusammen?

Butorac: Dieses Jahr waren wir ein bisschen unter 500 Millionen Dollar soweit ich weiß – die Zahlen sind noch nicht offiziell. Ich bin mir aber sicher, dass für viele das Ziel in den nächsten Jahren sein wird, diese Marke zu erreichen. Bezüglich der Haupteinnahmequellen: Ticketing ist die Nummer eins, Medien und Fernsehen sind die Nummer zwei und Sponsoring die Nummer drei. Dann gibt es natürlich noch Dinge wie Essen und Getränke vor Ort und Merchandising, die weit darunter liegen.

sportsbusiness.de: Können Sie diese Teilbereiche in Relation beziffern?

Butorac: Klar. Ungefähr ein Drittel des Umsatzes lukrieren wir aus dem Ticketing und ein weiteres Drittel durch den Verkauf der Medienrechte. Die restlichen 30% fallen auf die anderen genannten Erlösquellen.

sportsbusiness.de: 2023 strömten zahlreiche Celebrities, wie beispielsweise die Schauspieler Leonardo DiCapro und Emma Watson. Sowie Miami Heat Superstar Jimmy Butler, zu den Matches. Dadurch waren die US Open nicht nur in Sport-, sondern auch in Society-Medien sehr präsent. Kooperieren Sie mit den Stars anderer Branchen oder hat sich die Promidichte zufällig ergeben?

Butorac: Ja, wir haben ein komplettes Celebrity-Programm, bei dem wir sie, je nach ihrem Star-Level, direkt einladen. Wenn du als Star ein bestimmtes Level an Bekanntheit erreichst, bekommst du Freikarten und eine Art Hospitality-Programm bei uns. Das Programm ist aber limitiert, weshalb wir dieses Jahr sogar einigen berühmten Personen absagen mussten.

sportsbusiness.de: In der Formel 1 hat man mit der Netflix-Doku „Drive to Survive“ einen enormen Hype um den Motorsport ausgelöst. Es gibt mit „Breakpoint“ zudem auch im Tennis ein ähnliches Projekt. Profitiert der Tennissport bzw. die US Open in ähnlichem Ausmaß wie die Formel 1 von der Präsenz auf Netflix?

Butorac: Nicht wirklich, nein. Ich meine der Sport wächst und das ist alles was zählt. Die meisten von den wirklich großen Tennisstars, wie Novak Djokovic oder Carlos Alcaraz, haben dem Netflix-Deal nicht zugestimmt. Auch nicht für die 2024er-Staffel. Daher denke ich, dass sich der Effekt, anders als in der Formel 1, in Grenzen halten wird.

sportsbusiness.de: Abschließend noch ein Ausblick: Wie sehen Ihre Ziele für die US Open 2024 aus?

Butorac: Eines der Top-Ziele ist, dass wir eine Million Fans bei uns begrüßen wollen. Wir haben es noch nicht offiziell ausgesprochen, aber so nahe wie wir zuletzt an diesem Meilenstein dran waren, denke ich, dass wir es auch sehr bald schaffen werden. Für mich geht es einfach darum, sicherzustellen, dass die Spieler alles bekommen, um ihre beste Leistung zu bringen, und somit den Fans die beste Show bieten zu können. Denn am Ende des Tages wird das immer unser größter Antrieb sein.

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