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VSSÖ mit alarmierenden Ausblick für die Sportartikelbranche

(c) Intersport Austria

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Die Zuversicht der Sportartikelbranche, die Umsatzeinbußen aus der letzten Wintersaison heuer wieder aufzuholen, wird trotz Verfügbarkeit der Corona-Schutzimpfung schwindend gering.

In der Wintersaison 2020/21 verzeichneten touristische Sportartikelhändler Umsatzverluste von bis zu 95 Prozent.[1] Die Hoffnung war groß, dass mit dem Impffortschritt, klaren Regelungen und frühzeitig abgestimmten Lösungen auf europäischer Ebene ein Totalausfall der Wintersaison 2021/22 verhindert werden kann. „Doch die Saison hängt für den touristischen Sportfachhandel schon am seidenen Faden, bevor sie überhaupt begonnen hat“, so Gernot Kellermayr, Präsident des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs, über die Stimmung in der Branche. 

Unaufholbare Umsatz-Verlagerung in den Lebensmitteleinzelhandel und internationalen Online-Handel

Schon der Teil-Lockdown für Ungeimpfte, der mit 15. November gestartet ist und voraussichtlich länger gilt als jener für Geimpfte, trifft den Sportfachhandel hart: Rund 35 Prozent der KundInnen fallen weg. Damit kommt es zu Umsatzrückgängen von mindestens 30 Prozent. Mit dem harten Lockdown müssen die Fachgeschäfte nun komplett schließen – und das bis kurz vor Weihnachten. „Die Umsätze, die jetzt verloren werden, können nicht wieder aufgeholt werden: Wenn die KundInnen ihre Sportartikel nicht im Fachgeschäft kaufen können, kaufen sie im Lebensmitteleinzelhandel oder bei großen Ketten online“, so Kellermayr. „An oberster Stelle steht selbstverständlich, die Gesundheit zu schützen und das Gesundheitssystem zu entlasten. Fakt ist aber auch, dass die kommenden Monate für viele Familienunternehmen existenzentscheidend sind. Statt aus den vergangenen Lockdowns zu lernen, sind die Fachgeschäfte erneut die Leidtragenden.“  

Was es jetzt braucht, ist Planungssicherheit: Einerseits durch eine klare Kommunikation über ein möglichst rasches Lockdown-Enddatum, um einen Totalausfall der Weihnachtseinkäufe zu vermeiden. Andererseits muss auch die Sortimentsabgrenzung geregelt werden: Wenn der Lebensmitteleinzelhandel weiterhin Sportartikel verkaufen darf, muss das im Umsatzersatz für die Fachgeschäfte entsprechend berücksichtigt werden.  

3G-Regelung am Arbeitsplatz für viele aktuell undurchführbar

Neben dem Lockdown gibt es noch weitere Herausforderungen, die den Tagesbetrieb der Sportartikelbranche massiv einschränken. Dazu gehört die Durchführbarkeit der 3G-Regelung am Arbeitsplatz: Da die Testinfrastruktur ist in weiten Teilen Österreichs, vor allem in ländlichen Regionen, nicht genügend ausgebaut ist, kommt es zu langen Wartezeiten auf die Testergebnisse. Für die SportfachhändlerInnen ist es vor allem aber nach dem Totalausfall der vergangenen Saison existenziell, den täglichen Betrieb aufrecht zu erhalten. Bis das Testangebot entsprechend ausgebaut ist, muss das alternative Tragen von FFP2-Masken am Arbeitsplatz möglich bleiben.

Totalausfall der Wintersaison droht bereits das zweite Jahr in Folge 

Die Auswirkungen der Schließungen in der Wintersaison 2020/21 wirken vor allem beim touristischen Sportartikelhandel noch immer nach. Unabhängig von Betriebsgröße und Bundesland mussten mehr als 70 Prozent der Sportartikelgeschäfte in touristischen Standorten auf privates Vermögen und zusätzliche Kredite zurückgreifen. Ihr Umsatz ist zu über 60 Prozent abhängig vom Winter- und Weihnachtsgeschäft und TouristInnen.  

„Mit der Corona-Schutzimpfung gibt es nun endlich das geeignete Instrument, die Reisefreiheit auf EU-Ebene und den damit zusammenhängenden Wintertourismus zu gewährleisten. Statt klaren, abgestimmten Regelungen dominieren aber schon wieder die Unsicherheiten“, so Michael Nendwich, Sprecher des Sportartikelhandels in der Wirtschaftskammer Österreich. „Wo 2G oder 3G gilt und wie die Booster-Impfungen angesehen werden, unterscheidet sich von Land zu Land. Ohne ein konsequentes, internationales Vorgehen in Kooperation mit den Nachbarländern steht schon jetzt der Wintertourismus auf der Kippe.“

Für die Skiindustrie geht es bereits um die Wintersaison 2022/23

Während der touristische Sportfachhandel noch auf die Saison 2021/22 hofft, geht es für die Skiindustrie bereits um die Saison 2022/23. Das Ausbleiben des Wintertourismus in der vergangenen Saison führte dazu, dass wenige Neubestellungen für die aktuelle Saison bei der Industrie eingegangen sind. Die Lager sind noch gut gefüllt. „Wenn der Wintertourismus heuer aber erneut ausfällt, steht für die Skiindustrie die Saison 2022/23 auf dem Spiel. Ein abgestimmtes Vorgehen mit den Nachbarländern ist also nicht nur für den touristischen Sportartikelhandel, sondern auch die Industrie entscheidend“, so Kellermayr. 

[1] Quelle: Studie „Die ökonomische Bedeutung des touristischen Sportartikelhandels“, durchgeführt von SPEA im Auftrag der WKÖ, 2021

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