Im Interview mit sportsbusiness.de spricht Austria-Vorstand Gerhard Krisch über den Entzug des Platzrechts für das Halbfinal-Spiel der Vienna Vikings in der ELF.
++ sportsbusiness.de EXKLUSIV – von Michael Fiala ++
Hiobsbotschaft für die Vienna Vikings und das geplante Halbfinal-Spiel in der ELF gegen die Barcelona Dragons: Wie die Vikings am Mittwoch-Nachmittag bekanntgegeben haben, wurde ihnen Seitens der Austria das Platzrecht entzogen.
In der Aussendung heißt es: „Der Geschäftsführer des Vienna Vikings Franchise wurde letzte Nacht vom FK Austria Management mündlich darüber informiert, dass es den Vienna Vikings aufgrund des angeblich schlechten Rasenzustands und des für das Wochenende prognostizierten Regenwetters nicht gestattet ist, das Halbfinale am Sonntag in der Generali Arena zu spielen.“
Karl Wurm, CEO der Vienna Vikings, meint dazu: „Wir arbeiten bereits unermüdlich und fieberhaft daran, eine Spielstätte in Wien zu finden. Sobald es weitere Details gibt, werden Informationen unverzüglich kommuniziert. Danke für euer Verständnis!“
Austria-Vorstand Krisch: „Kann das Risiko nicht tragen“
Im Gespräch mit sportsbusiness.de äußert sich Austria-Vorstand Gerhard Krisch über die Gründe wie folgt dazu: „Die Mehrfachbelastung hat einfach ihre Spuren hinterlassen. Beim letzten Spiel der Vikings gab es einen Schauer und das hat sichtbare kahle Stellen hinterlassen. Stellen, die überansprucht sind und bei aller Pflege gibt halt leider die Natur vor, wie schnell so etwas wieder in Ordnung gebracht werden kann.“
In der Generali Arena hätte es die nächsten vier Tage ein gedrängtes Programm gegeben: Am Donnerstag spielt die Austria das erste Gruppenspiel der UEFA Conference League, am Freitag spielen die Violets ein Spiel der Admiral 2. Liga und am Sonntag hätte das Spiel der Vikings stattfinden sollen. Krisch: „Für die nächsten vier Tage sagt der Wetterbericht jeweils 80 Prozent Regenwahrscheinlichkeit voraus. Der Platz wird tief werden und wir können nicht noch weitere Schäden riskieren“, so der Austria-Vorstand, der ergänzt: „Dieses Risiko kann ich als Verantwortlicher des FK Austria Wien nicht nehmen. Wir können nicht riskieren, dass in weiterer Folge der Platz von der UEFA evtl. nicht abgenommen wird. Der Rasen ist wie eine Visitenkarte des Klubs.“
Die Verträge haben offenbar entsprechende Klauseln, das Platzrecht zu entziehen. Krisch: „Dass wir den Vikings das Platzrecht entziehen können, ist in den Verträgen klar geregelt.“ Gerüchte, wonach die Information zu spät kommuniziert wurde, dementiert Krisch energisch: „Wir haben dies auch zeitgerecht den Verträgen entsprechend kommuniziert. Dass die Vikings keine Backup-Lösung parat haben, liegt nicht in unserem Bereich.“
An einer Verlegung des Spiels auf einen anderen Platz wird derzeit fieberhaft gearbeitet. Kein leichtes Unterfangen, wenn man bedenkt, welcher Rattenschwanz an Maßnahmen daran hängen, wie zum Beispiel TV-Übertragung, Spielfeldmarkierung, Zuschauer, Sicherheit & Co. Eine Verschiebung auf einen anderen Tag ist laut den Vikings auf Nachfrage von sportsbusiness.de kein Thema.