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Zukunft des Wintersports: „Den Spaß zu den Menschen bringen“ [Partner-News]

(c) Tanja Zach

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Nach zwei Saisonen Covid-Pause hat die ISPO Munich Ende November 2022 wieder ihre Tore geöffnet. Das erste Panel auf der Hauptbühne lautete „New Perspectives on Winter Sports“ – mitorganisiert wurde es von der Snowsports Academy aus Wien.

Die bekannteste Sportartikelmesse der Welt ist zurück und erfreute sich eines sehr regen Interesses. Auch die erste Podiumsdiskussion der ISPO Munich war äußerst gut besucht, wurde doch ein hochbrisantes Thema aufgegriffen: Welche neuen Perspektiven gibt es für den Wintersport? Bei dem Panel tauschten sich fünf internationale Vertreter aus verschiedenen Branchen über Lösungsansätze aus – vom Ist-Zustand bis zu möglichen Szenarien in zehn Jahren.

Zu Beginn beschrieb Martin Dolezal von der Snowsports Academy, der an der Zusammenstellung der Experten maßgeblich mitgewirkt hatte, warum Skifahren und Co zurzeit mit einer Imagekrise zu kämpfen haben. „Die Diskussion im Wintersport ist zu emotional und konzentriert sich zu stark auf die Energiekrise. Aber das entspricht nicht den Fakten. Der komplette Wintersportsektor in Österreich etwa verbraucht gerade einmal 0,3 Prozent des Gesamt-Energiebedarfs. Dabei handelt es sich um einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor, der Tourismus, Seilbahnen, Industrie und zahlreiche regionale Dienstleister miteinschließt.“

Der komplette Wintersportsektor in Österreich etwa verbraucht gerade einmal 0,3 Prozent des Gesamt-Energiebedarfs. Dabei handelt es sich um einen wichtigen wirtschaftlichen Faktor, der Tourismus, Seilbahnen, Industrie und zahlreiche regionale Dienstleister miteinschließt.

Martin Dolezal

Anderer Kontinent, andere Perspektiven

Dass es in anderen Teilen der Welt eine viel positivere Einstellung zum Wintersport gibt, weiß Bernhard Ratschiller. Der Österreicher ist seit mehr als fünf Jahren im asiatischen Raum tätig und arbeitet unter anderem mit Snow 51 zusammen, Chinas größtem Anbieter von One-Stop-Shops fürs Skifahren. Unter dem Motto „City Life – Mountain Love!“ werden in urbanen Regionen Rollpisten, Skikurse und Ausrüstung an einem Platz angeboten. „Um das Image des Skifahrens zu heben, müssen wir handeln und die Pisten zu den Menschen bringen – damit sie nicht so weite Strecken fahren müssen. Auf diese Weise können die Menschen bereits gewisse Skills erlernen. Das finale Ziel ist aber immer, den Genuss und die Erlebnisse in den Bergen zu steigern“, so Ratschiller.

(c) Tanja Zach

Noch optimistischer ist John Ha Jun Yang, Experte in der Kleidungsbranche. Der Südkoreaner lebt seit mehr als zehn Jahren in China und ist Mitgründer von ALI sowie Vorsitzender von 2Y International. „Der Wintersportmarkt in China wächst enorm: Einerseits wurde er von der Regierung im Hinblick auf Olympia 2022 in Peking gefördert. Andererseits gibt es mehr Menschen, die sich den Sport leisten können. 300 Millionen Menschen in China hatten bereits mindestens eine Wintersporterfahrung.“ Ein großer Vorteil, so Yang: „Es existieren viele Indoor-Wintersport-Resorts in China, daher startet die Saison mittlerweile im Mai. Das hat man heuer auch im E-Commerce-Business gemerkt, wo der Verkauf sonst immer erst im Oktober anlief.“

Von Nachhaltigkeit bis Digitalisierung

Reto Aeschbacher aus der Schweiz, CMO bei Scott Sports, sieht folgende wichtigen Tendenzen: „Wintersport hat seit über 100 Jahren eine Kultur in den Alpen – das Erlebnis in den Bergen, die frische Luft. Mittlerweile werden wir immer mehr zu Multisport-Menschen: Trailrunning, Mountainbiken, Wandern, Skifahren. Einige Regionen haben sich bereits zu Ganzjahres-Destinationen entwickelt. Der Wintersport muss aber – wie andere Industrien auch – nachhaltigere Wege finden: ob recyclebare Materialien oder ökologischere Produktion. Dabei geht es nicht nur um einen Kompromiss, sondern um echte Innovation.“ Damit könne man dann auch das junge Publikum wieder besser motivieren.

Der Wintersport muss aber – wie andere Industrien auch – nachhaltigere Wege finden: ob recyclebare Materialien oder ökologischere Produktion. Dabei geht es nicht nur um einen Kompromiss, sondern um echte Innovation.

Reto Aeschbacher

Um mehr und vor allem junge Menschen zu erreichen, müssen auch digitale Möglichkeiten genutzt werden, ist Gerald Stöllnberger überzeugt. Mit seinem Wiener Unternehmen 360° Perspektiven bietet er unter anderem Virtual und Augmented Reality für den Tourismus an. „Gerade in der Pre-Trip-Phase, also bevor man eine Reise bucht, werden digitale Angebote immer wichtiger: Man kann sich das Hotel und die Region mit VR-Brillen ansehen und die Pisten virtuell hinunterfahren. Und man kann erste Skiübungen zuhause im Wohnzimmer üben.“ Für die Erfahrung am Berg gebe es dann weitere VR-Angebote. Zum Beispiel Informationen zur Umgebung: „Was ist das für ein Gipfel?“ Oder bei Nebel auf der Piste: „Wo geht die blaue Piste weiter und wo die schwarze?“

Die Zukunft des Schneesports

Wo die Reise in zehn Jahren laut Stöllnberger hingehen wird: „Die Brillen werden einen Supercomputer installiert haben, der Informationen in Erfahrungen transformiert. Was wir jetzt am Smartphone und mit Headsets machen, wird später einmal mit VR-Brillen, Glasses, Goggles, Watches oder anderen Weiterentwicklungen passieren. Auch der Magic Mirror beim Einkaufen der Kleidung wird Standard sein – so kann man sich dann beim Shopping schon in den Bergen sehen.“

Für Bernhard Ratschiller steht die breite Masse im Vordergrund: „Wir müssen Erreichbarkeit für möglichst viele Menschen bieten und nicht nur für die Elite. Warum sollen nur Menschen, die in der Nähe von Bergen leben, Zugang zu Wintersport haben? Kids und Jugendliche in den Städten sollen sagen können: ‚Hey, das ist cool, ich möchte das ausprobieren.‘“

(C) Tanja Zach

In diese Kerbe schlug auch Martin Dolezal von der Snowsports Academy mit seinem Schluss-Statement: „Um den Schneesport und sein Image zu heben, wollen wir unter dem Motto ‚Snow Connecting People‘ den Schnee zu den Menschen bringen: mit Rollpisten, Skihallen und digitalen Möglichkeiten wie VR-Brillen. Damit wollen wir auch das Abenteuer, die Emotionen, die Erlebnisse transportieren – und so die Leidenschaft für sportliche Betätigung in den Bergen wecken.“

ISPO als Wintersport-Plattform

Ein Wermutstropfen für das Organisations-Team der ISPO Munich war, dass trotz 1.700 Ausstellern etwa die großen Skimarken nicht vertreten waren, wie Lena Haushofer, Exhibition Director der ISPO Munich, erklärt. „Wir sind wirklich sehr, sehr zufrieden mit dem Verlauf der Messe und dass Industrie und Handel wieder zusammengekommen sind. Aber uns ist bewusst, dass ein Großteil der Wintersport-Hartware aus berechtigten Gründen nicht vertreten war. Das ist ein sehr emotionales Thema, denn die ISPO Munich braucht – im Sinne eines Roundtable – alle Stakeholder, um das Image des Wintersports auf ein Level zu heben, der alle zufrieden macht: die Bergbahnen, den Tourismus, die Skilehrer und eben auch die Ski-Industrie mit ihren Marken.“

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