Mit der Liquidation der Commerzialbank Mattersburg ist auch die Ära von Martin Pucher beim SV Mattersburg zu Ende. Der Klub-Chef kündigt eine geordnete Übergabe an. Ob der Klub den Profibetrieb fortsetzen kann, ist ungewiss. Das Land Burgenland wird sich an einer möglichen Rettung des Klubs nicht beteiligen.
Seit 1988 ist Martin Pucher Klubchef des SV Mattersburg. Diese Ära geht nun zu Ende. „Die Anwälte von Pucher haben jetzt angekündigt, dass der 64-Jährige auch im Verein eine geordnete Übergabe sicherstellen wird“, berichtet die APA.
Doskozil blockt ab
Unklar ist, wie es mit dem Klub weitergehen wird. Zwar führt der Verein auf der Homepage 24 Unternehmen als Sponsoren an. Es ist jedoch klar, dass die überwiegende Säule des Sponsoring-Budgets auch die Commerzialbank gestützt wird. Mit diesem Geldfluss ist es jetzt vorbei. Es ist zu bezweifeln, ob der Verein den Profibetrieb fortsetzen kann.
Steuergelder werden den Klub jedenfalls nicht retten. Gerüchte, wonach das Land Burgenland ein Rettungspaket für den angeschlagenen Klub schnüren könnte, werden dementiert. „Wir werden uns an keinem Rettungspaket des Klubs beteiligen“, heißt es dazu aus dem Büro des Landeshauptmannes Hans Peter Doskozil gegenüber sportsbusiness.de.
Wie geht es mit der Akademie weiter?
Zudem ist der SV Mattersburg mit 35 Prozent an der Fußballakademie Burgenland beteiligt. Pro Jahr fallen hier Kosten in der Höhe von 1,5 Mio. Euro an. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) will sich aber um eine Fortführung bemühen, wie er im Rahmen einer Pressekonferenz ankündigte: „Würde der Fall eintreten, dass die Lizenz verloren geht, würde das am Ende des Tages bedeuten, dass die Fußballakademie in dieser Form nicht weitergeführt werden kann. Das bedeutet für den Standort Mattersburg, dass wir die Schritte, die wir vielleicht nächstes Jahr setzen wollten, vorziehen müssen und sicherstellen werden, dass am Standort Mattersburg das Landessportzentrum für das Nordburgenland in weiterer Folge etabliert wird. Es bedeutet, dass der Standort – die jetzige Akademie – eine Anlaufstelle für den Breitensport sein wird“, sagte Doskozil.
Kleine Vereine zittern
Doch nicht nur Mattersburg zittert: Viele andere Vereine haben vom Sponsoring der Commerzialbank Mattersburg profitiert: „Fußballvereine wie Draßburg, Schattendorf und Forchtenstein spielten mit dem Commerzialbank-Logo auf dem Trikot. Auch in anderen Sportarten oder beim Sportpool Burgenland war die Commerzialbank als Sponsor engagiert. All diese Beträge fallen jetzt wohl weg und bringen kleine Clubs neben Coronavirus wohl noch weiter in Schwierigkeiten“, heißt es in einerm aktuellen Artikel auf orf.at.