Georg Wawer, Managing Director win2day, spricht im Exklusiv-Interview mit sportsbusiness.de über die 3×3 WM in Wien, welche Kommunikationsziele dabei verfolgt wurden, wie das Sponsoring aktiviert wurde und warum er davon überzeugt ist, dass weitere Unternehmen dem Beispiel von win2day folgen werden.
++ sportsbusiness.de exklusiv – das Gespräch führte Michael Fiala ++
Spätestens mit der 3×3 WM am Wiener Rathausplatz scheint klar zu sein: Das relativ junge Sportformat hat die Kraft, tausende Sportbegeisterte und solche, die es noch werden wollen, in ihren Bann zu ziehen. Insgesamt 73.000 Menschen strömten während des mehrtätigen Events auf den Wiener Rathausplatz. win2day hat dieses Potenzial bereits früh erkannt und das Hauptsponsoring der 3×3 WM übernommen – aber nicht ohne Bedingungen: So war es für das win2day-Team mit Managing Director Georg Wawer und Sponsoring-Verantwortlichen Wolfgang Jethan von Anfang an klar: Das Sponsoring wird nur umgesetzt, wenn auch der Behindertensport eine entsprechend große Bühne bekommt. Und so lieferten sich am Finaltag die Sitting Bulls und die Dolphins aus Wien ein packendes Finale – und das vor 3.000 Fans.
Im Exklusiv-Interview mit sportsbusiness.de zieht Georg Wawer Bilanz:
sportsbusiness.de: win2day war Hauptsponsor der 3×3 WM in Wien auf dem Wiener Rathausplatz. Wie fällt Ihre Bilanz aus?
Georg Wawer: Aus zweierlei Sicht sehr, sehr positiv. Als Hauptsponsor der FIBA 3×3 Basketball WM presented by win2day hat uns das tolle Abschneiden unserer Basketballer:innen und die Performance der Rollstuhlbasketballer, der große Besucherandrang und die umfangreiche mediale Berichterstattung sehr viel Awareness gebracht. Persönlich habe ich eine unfassbar schöne Zeit erlebt – ich bin heute noch heiser. Aber das war es wert.
sportsbusiness.de: Welche Kommunikationsziele hat win2day mit diesem Engagement verfolgt?
Wawer: Der Grundsatz, der unser Sponsoring prägt, lässt sich in 4 Worten erklären: „Alle gleich viel wert“. Das möchten wir breit kommunizieren. Denn damit verdeutlichen wir generell unsere Haltung, die auch unser Daily Business prägt: All unsere User:innen haben auf win2day die gleichen Chancen. Punkt. Und wenn man sich den Finaltag der 3×3 WM ansieht, an dem die Frauen-, Rollstuhl- und Herrenfinale auf dem gleichen Platz und vor jeweils 3.000 begeisterten Fans stattfanden, dann lässt sich klar sagen, dass wir unser verfolgtes Kommunikationsziel auch erreicht haben.
sportsbusiness.de: Wie wurde das Sponsoring vor Ort aktiviert?
Wawer: Zunächst einmal natürlich mittels Branding. Schon im Vorfeld haben wir das Event mit einer eigenen Kulturformat-Plakat-Kampagne und einer gebrandeten Straßenbahn beworben. Zudem haben wir für das Event auf unseren Kanälen VIP-Tickets verlost. Vor Ort hatten wir einen eigenen Stand, bei dem sich die Fans über kurzweilige Spiele und Meet & Greets mit unseren Sportler:innen freuen konnten. Am Finaltag zeigten wir nochmals verstärkt Präsenz – sei es bei einem Promi-Charity-Match, beim dem die Spendensumme Maßnahmen zur sportlichen Entwicklung und Förderung von Frauen und Jugendlichen im heimischen Rollstuhlbasketball zugutekommt, sei es dass wir den Siegerscheck beim Finale des Rollstuhlbasketball-Turniers überreichen durften. Und natürlich nutzten wir die 3×3 WM und deren traumhafte Location am Rathausplatz für einen gemeinsamen sportsbusiness.de >> Breakfast Club zum Thema „You can’t be, what you can’t see – mediale Sichtbarkeit im Sport“ eine aus meiner Sicht eine nicht nur wichtig und wertvolle, sondern auch sehr gelungen Veranstaltung.
sportsbusiness.de: Was war Ihr emotionalster Moment?
Wawer: Darf ich zwei nennen? Zum einen der Moment als unser Frauenteam in der Vorrunde gegen Europa- und Weltmeister Frankreich gewinnen konnte. Ich stand auf meinem Sitzplatz und schrie mir die Seele aus dem Leib. Zum anderen beim Finale des Rollstuhlturniers, bei dem 3.000 Leute am Main Court und eine Vielzahl an Menschen, die das Match über digitale Kanäle verfolgen konnten, live mit dabei waren. Als ich vor einem Jahr beim Finale der Rollstuhlbasketball Bundesliga mit dabei war, saßen lediglich 8 Personen in der Halle. Diese positive Entwicklung, die mir ganz besonders am Herzen liegt, freut mich natürlich sehr.
sportsbusiness.de: Gemeinsam mit sportsbusiness.de gab es einen Breakfast Club, wo es um das Thema „“YOU CAN’T BE, WHAT YOU CAN’T SEE” ging. Welche Lehren haben Sie aus dieser Diskussion gezogen?
Wawer: Maria Perneggers Keynote hat eindrucksvoll gezeigt, wie schlecht es um die mediale Sichtbarkeit von Frauen- und Parasport und damit auch um Sponsoring-Partnerschaften bestellt ist. Hier haben wir noch einen steinigen Weg vor uns. Aber es ist der richtige. Und ich bin mir sicher, dass sich in den nächsten Jahren auch in anderen Sportarten in punkto Gleichberechtigung und Inklusion sehr viel tun wird. Sportveranstaltungen wie die 3×3 WM zeigen ja bereits, was möglich ist.
sportsbusiness.de: Glauben Sie, dass künftig weitere Sponsoren folgen werden, denen der „Equality“-Ansatz wichtig ist und dies in den Vordergrund stellen?
Wawer: Absolut – Marketeers sind Herdentiere. Keiner will der erste sein. Aber es gibt jetzt einen ersten – win2day. Wir zeigen, dass unser Ansatz eine Erfolgsstory sein kann und alle Unternehmen, die diesen Weg gemeinsam mit uns gehen möchten, können auch darauf vertrauen, mit uns einen starken und verlässlichen Partner zu haben.