Die chinesische Dalian Wanda Group prüft laut Reuters den Verkauf seines Sportmarketingunternehmens Infront Sports & Media.
Wanda hat Berichten zufolge die Deutsche Bank als Berater für den Verkauf von Infront hinzugezogen, obwohl sich der Prozess noch in einem frühen Stadium befindet und Monate dauern könnte.
Angeblich sind unter anderem Private-Equity-Firmen interessiert. Jeder Käufer müsste angesichts der Mindestgarantien, die Infront für Sportrechte zahlen muss, über beträchtliche finanzielle Ressourcen verfügen.
„Wir bestätigen, dass Infront zusammen mit unserem Anteilseigner Wanda Sports Group einen strategischen Überprüfungsprozess eingeleitet hat, mit dem Ziel, einen engagierten strategischen Investor zu finden“, so ein Sprecher von Infront gegenüber Reuters und fügte hinzu, dass das Unternehmen jährliche Gesamteinnahmen von rund einer Milliarde Euro erzielt.
Das Geschäftsportfolio von Infront mit Sitz in der Schweiz umfasst die Verwaltung internationaler Medienrechte für die Premier League und die Serie A sowie die World Athletics‘ Indoor Tour. Im Juni sicherte sich das Unternehmen zudem die exklusiven Übertragungsrechte für 22 Länder in Zentral- und Südostasien für die nächsten vier Olympischen Spiele von 2026 bis 2032. Letzten Monat unterzeichneten Infront und der Internationale Ski- und Snowboardverband (FIS) eine exklusive Vereinbarung über die Verteilung der internationalen Medienrechte an FIS-Weltcup-Veranstaltungen.
Wanda erwarb 2015 eine Mehrheitsbeteiligung an Infront für 1,05 Milliarden Euro von Bridgepoint. Nun steht Wanda jedoch unter finanziellem Druck und ein Verkauf von Infront würde dazu beitragen, die Finanzen des Unternehmens zu sanieren.