Mit „Pipeup“, einem österreichischen Startup, können individuelle Botschaften von Fans auf den Stadionscreens gepostet werden. Erste Klubs und Events nützten bereits das Service, das Tiroler Unternehmen will nun weiter wachsen, wie es gegenüber sportsbusiness.de erklärt.
++ sportsbusiness.de exklusiv von Michael Fiala ++
Persönliche Botschaften auf den Stadionscreens oder LED-Banden im Stadion vor tausenden Fans: Die Emotionen im Sport sind wohl eine ideale Voraussetzung für ein Tool, das das österreichische Startup „Pipeup“ ins Leben gerufen hat. Es war die Idee der drei Tiroler Thomas Wanner, Rainer Fabrizi und Stefan Prindl, die sich diesem Thema annahmen und im Frühjahr 2023 erfolgreich ihr Startup auf die nächste Ebene brachten.
>> Pipeup setzt auf eine webbasierte App, die sich ohne Login oder Download mit nur drei Clicks nutzen lässt. „Einfache Zugänge mit Wow-Effekt, das zieht sich durch die komplette User Journey und macht den Reiz der Plattform aus“, so Stefan Prindl von Pipeup im Gespräch mit sportsbusiness.de.
Pipeup als „cooles Entertainment“ im Stadion, so die Idealvorstellung von den Gründern des Startups. Für Vereine soll die Plattform aber auch ein neues Vermarktungsinstrument sein, erzeugt der ständig wechselnde User-generated Content eine hohe Aufmerksamkeit auf den Screens. Hintergrundbilder oder Videos können an Partner vermarktet werden – auch an „Goodiefication“ wurde gedacht. So können Coupons und Promotions an die Community ausgespielt werden „und schaffen den digitalen Missing Link zwischen Sponsor und Zielgruppe“, erzählt Prindl, der ergänzt: „Klingt nach einer Win Win Situation, da alle etwas davon haben.“
Austria, ÖFB, HCI und Business Run
Die Entwickler rund um Pipeup dürfen auch bereits auf einige namhafte Kunden verweisen: Clubs wie Austria Wien oder der HCI aus Innsbruck nutzen Pipeup in der laufenden Saison. Aktuell ist Pipeup bei einer der größten Laufveranstaltungen des Landes im Einsatz: Beim Wien Energie Business Run wurden erstmals 14 LED-Walls gleichzeitig bespielt. Und am 26. September wird das Tool im Rahmen des ÖFB-Frauenländerspiels zwischen Österreich und Frankreich zum Einsatz kommen.
Kaum im Sport angekommen, träumen die Unternehmensgründer aber schon von der nächsten Bühne: „Auch im Festival oder Konzertbereich könnte Pipeup eine starke Rolle spielen und für das Publikum gerade in den Umbauphasen der Bühnen – aber auch als Bestandteil der Show selbst – für Unterhaltung sorgen. Überall, wo viele Menschen und LED Screens zusammentreffen, kann Pipeup eingesetzt werden.“
Thema Sicherheit
Wenn Emotionen gepostet werden, braucht es natürlich auch eine Sicherheitsschranke. Jede „Pipe“, wie die einzelne Message von den Entwicklern genannt wird, wird von einer Person vorab kontrolliert und freigegeben. Der beliebteste Post (nach Likes gewertet) wird vom System in eine Top10-Liste aufgenommen und rutscht dann alle sechs Sekunden einen Platz nach oben – und landet dann irgendwann auf der Wall. Unerwünschte Postings aufgrund von unangebrachten Inhalten können so rechtzeitig gelöscht werden. Zudem unterstützt ein Filter die Arbeit, um „bad words“ zu entdecken.
Der Veranstalter kann aber auch manuell Posts auf die Wall heben. Neu ist, dass auch zertifizierte Accounts, etwa von Stars, auf die Wall gespielt werden können. Wenn also beispielsweise David Alaba beim ÖFB-Länderspiele den Frauen via Twitter die Daumen drückt, könnte dieses Posting in der Generali Arena dann auch für Emotionen und Aufmerksamkeit sorgen.