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Mattersburg: Verfahren, Scheinkredit-Vermutungen und mögliche Investoren

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Beinahe tagtäglich kommt es zu neuen Enthüllungen rund um die Commerzialbank, ehemaliger Hauptsponsor des Bundesligisten SV Mattersburg. Drei Investoren sollen Interesse an dem Klub haben.

Am Dienstag wurde das Konkursverfahren über die Commerzialbank eröffnet, am Mittwoch gab der Bundesliga-Senat 5 bekannt, dass ein Verfahren eröffnet werde. Die Burgenländer müssen bis kommenden Donnerstag im Rahmen einer Stellungnahme den Nachweis erbringen, dass die für den Erhalt der Lizenz notwendigen Kriterien gemäß den Lizenzierungsbestimmungen der Österreichischen Fußball-Bundesliga erfüllt sind. Dies umfasst sportliche, personelle, rechtliche und infrastrukturelle Kriterien. Zudem ist der Klub gefordert, seine wirtschaftliche Leistungsfähigkeit insbesondere im Hinblick auf die kommende Saison nachzuweisen. Einen Tag zuvor, am 5. August, gibt es eine Mitgliederversammlung beim SVM, um einen allfälligen neuen Vorstand mit den notwendigen Kompetenzen auszustatten.

Aufsichtsrat trotz Finanzdebakel und Ermittlungen

In den letzten Tagen intensivierten Polizei und Justiz die Aufarbeitung des Bankenskandals. Sponsor Ernst Zimmermann etwa, er investierte laut Standard um die drei Millionen Euro, vermutet, dass seine Söhne Scheinkreditnehmer sein könnten. Den Vorwurf, der Inhaber eines Dachdeckerei- und Spenglerunternehmens habe Kredit bekommen, der als Sponsoring in den Klub floss, weist er entschieden zurück. 2018 beendete er das Sponsoring, Dass seine Firma, negatives Eigenkapital von rund sieben Millionen Euro, Gesamtverbindlichkeiten: 12,7 Millionen, Verlust: 7,6 Millionen Euro, überhaupt weiter bestehen konnte, verdankt er der Commerzialbank. Zimmermann sitzt im Aufsichtsrat der Bank. Und das, obwohl Zimmermann 2018 selbst ins Visier der Behörden kam, die Staatsanwaltschaft Eisenstadt prüft Vorwürfe der Finanzbehörden gegen ihn, es gehe um Ungereimtheiten in der Buchhaltung, Rechnungen seien nicht genau zuordenbar. Das Verfahren laufe noch.

Auch ein weiterer Sponsor ist im Visier der Ermittler. Seit 1981 sponsort Bauwelt Koch die Mattersburger, die Firma bestreitet ebenfalls, via Kredit Sponsoringgeld in den SV Mattersburg geleitet zu haben. Wie für Zimmermann gilt auch für Michaela Koch die Unschuldsvermutung. Zimmermann kennt Pucher seit Kindheitstagen, Koch formuliert: „Wir hätten unsere Hände für Pucher ins Feuer gelegt.“

Brisante Investoren

Die Gerüchteküche, wer der Sponsor bzw. Investor sein soll, mit dem der SV Mattersburg in Person von Vorstand Hans-Georg Deischler verhandle, kennt einige Namen. Immer wieder fällt der Name Nedeljko Malić. Der gebürtige Bosnier spielte 15 Jahre in der Innenverteidigung, war ein Lieblingsspieler von Ex-Boss Martin Pucher. Er ist studierte Diplomingenieur und macht derzeit seinen Doktor an der Universität für Bodenkultur. Sein Schwiegervater hat ein wichtiges Energieunternehmen in Bosnien. Auf der FH Pinkafeld soll Malić zudem Kontakt mit einem dort studierenden Sohn eines russischen Oligarchen haben. 

SV Mattersburg: Bundesliga, Akademie, eigenes Stadion – ein nicht unattraktiver Standort, auch für internationale Investoren ohne persönliche Verbindungen. Etwa Chien Lee. Der chinesisch-amerikanische Investor besitzt bereits den  FC Thun, den FC Ostende, den FC Nizza und den FC Barnsley. Doch es könnte noch brisanter werden: Lőrinc Mészáros hat beste Verbindungen zu Victor Orbán, der das Nachbarland Ungarn mit harter Hand regiert. Der Medientycoon, der Standard nennt ihn Oligarch, war Bürgermeister in Orbáns Heimatort Felcsút, leitete den dortigen Klub. Allerdins soll der Tycoon die gesamte Akademie übernehmen wollen, die auch zum Teil dem Burgenland gehört.


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