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Saudi-Arabien: Fußballer mit hohem Influencer-Potenzial im Fokus [Exklusiv]

(c) Gepa Pictures

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Neymar, Benzema, Sadio Mané und dutzende andere haben es getan. Sie wechselten vergangenen Sommer nach Saudi-Arabien. Die Motivation der Spieler ist klar: Geld. Aber warum kaufen die Saudis diese Spieler? Geht es nur um das fußballerische Können oder vielleicht doch auch um Reichweite und Aufmerksamkeit?

++ sportsbusiness.de exklusiv – ein Gastbeitrag von Michael Rauchegger (>> LinkedIn), Consultant & Sport Enthusiast ++

Der Sommerhit des Jahres: Die Saudi Pro League. 20 Spieler über 20 Mio. Euro Marktwert und weitere Stars wie Ex-Liverpool Spieler Jordan Henderson und Firminho wechselten diesen Sommer nach Saudi-Arabien. Warum die Spieler dorthin wechseln, ist relativ schnell klar: Geld. Viele Spieler möchten vor der Fußball-Pension ihren Kontostand noch einmal deutlich aufbessern. Aber nicht nur: Auch Spieler im besten Fußballeralter wie der 21-jährige Gabri Veiga wechselten im Sommer-Transferfenster in die Saudi Pro League.

Aber warum kaufen die Saudis genau diese Spieler? Waren es die einzigen, die dem Ruf des Geldes folgen? Sind das fußballerisch genau die Spieler, die der Mannschaft noch fehlten? Oder geht es einfach auch um Namen, die Bekanntheit und die Reichweite des Spielers?

Ich stelle dabei die Hypothese auf, dass die Saudis nicht nur einfach Fußballer verpflichten, sondern Fußball mit hohem Influencer-Potenzial. Spätestens nach dem bekannt wurde, dass Neymar 500.000 Euro für jeden Instagram-Post bekommen soll, scheint die Hypothese nicht allzu weit hergeholt.

Die Hypothese wurde überprüft, indem ich die Instagram-Followerzahlen der Saudi Spieler mit Followerzahlen anderer Spieler mit gleichem Marktwert (= gleiches fußballerisches Können) verglichen habe.

Weltweit gibt es derzeit 490 Spieler mit einem Marktwert von 20 Mio. Euro oder höher (Quelle: transfermarkt.at). Ich ermittelte den Mittelwert der Instagram-Follower all dieser Spieler.

Das Ergebnis: Es gibt beispielsweise 8 Spieler mit einem Marktwert von 42 Mio. Euro. Der Mittelwert der Instagram-Follower dieser 8 Spieler beträgt 1,7 Mio. Follower. Fabinho, der von Liverpool nach Al-Ittihad wechselte, hat 2,9 Mio. Follower. Er hat also 70% mehr Follower als der Durchschnitt in seiner Marktwert-Kategorie. Dieser Mittelwert wurde für alle Marktwert-Kategorien der Saudi Spieler gezogen und mit den Followerzahlen der Spieler verglichen.

In Summe haben die Saudi Spieler 8-mal mehr Instagram Follower als ihre Kollegen, mit gleichem Marktwert (siehe Tabelle).

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Zu betonen ist jedoch, dass Ausreißer wie Neymar (215 Mio. Follower) & Benzema (75,1 Mio. Follower) das Ergebnis stark beeinflussen. Doch in den Mittelwert-Berechnungen wurden ebenfalls Ausreißer wie Messi (488 Mio. Follower) & Dybala (57,5 Mio. Follower) berücksichtigt, weshalb das Ergebnis also dennoch seine Berechtigung hat. Rechnet man Neymar & Benzema raus, so haben Saudi Spieler noch immer im Durchschnitt 15 Prozent mehr Follower als ihre Kollegen mit gleichem Marktwert.

Saudi-Arabien wird immer wieder in Zusammenhang mit dem Thema Sportwashing gebracht. Die Transfers von Top-Fußballern sind eines der Mittel, um für das Land zu werben. Die Spieler bereichern das Land nicht nur mit ihren fußballerischen Qualitäten, sondern auch mit ihrer Reichweite. Sie alle haben hunderttausende oder Millionen Follower in den sozialen Medien. Sie sind Influencer - sie influencen = beeinflussen die Meinung vieler Menschen. Das spielt den Saudis in die Karten.

Die Instagram-Follower sind meiner Meinung nach sicher nicht der einzige Grund, warum genau diese Spieler verpflichtet werden, aber ein Mitgrund ist es bestimmt.

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