Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung, reagiert scharf auf die Vorkommnisse nach dem Wiener Derby. Der Energiekonzern will von Rapid konkrete Maßnahmen sehen und hat ein Gespräch mit dem Klub von sich aus angesetzt. Und auch Stadion-Sponsor Allianz meldet sich zu Wort. Scharfe Kritik kommt zudem von Sportminister Werner Kogler.
Wie bereits am Dienstag, u.a. in einem >> Twitter-Posting festgehalten, setzt sich Wien Energie für Vielfalt und gegen jede Art von Diskriminierung ein. „Die Äußerungen, die in den letzten Tagen von einzelnen Rapid-Spielern und Funktionären bekannt geworden sind, passen damit nicht zusammen und entsprechen nicht den Werten von Wien Energie“, heißt es nun in einer Presseaussendung des Energiekonzerns. Das Unternehmen distanziere sich daher ausdrücklich von den homophoben und beleidigenden Äußerungen. Die Stellungnahmen von Präsident Alexander Wrabetz und Vizepräsidentin Edeltraud Hanappi-Egger seien demnach zu begrüßen, können jedoch nur ein erster Schritt sein.
Wien Energie hat daher bereits Gespräche mit der Vereinsführung in den nächsten Tagen angesetzt und fordert Maßnahmen ein. „Wir erwarten vom SK Rapid eine Stellungnahme, welche Konsequenzen in der Causa gesetzt werden. Darüber hinaus fordern wir konkrete Maßnahmen, die sie setzen werden, um die Einhaltung der Werte des SK Rapid durch Funktionäre und Spieler zu gewährleisten und weiteres Fehlverhalten zu verhindern“, so Michael Strebl, Vorsitzender der Wien Energie-Geschäftsführung. Die getätigten Aussagen seien nicht nur gesamtgesellschaftlich zu verurteilen, sondern haben auch einen massiv negativen Einfluss auf Wien Energie.
Auch Stadion-Naming-Right-Partner Allianz habe die Medienberichte „mit Bestürzung“ vernommen, so der Versicherungskonzern in einer Stellungnahme gegenüber >> profil: „Als Namensgeberin des Allianz Stadions in Wien und Trikotsponsor des SK Rapid haben wir, bei allem sportlichen Ehrgeiz, kein Verständnis für die getätigten Aussagen und diskriminierenden Sprechchöre.“ Man verurteile das Verhalten „einzelner Funktionäre und Spieler des SK Rapid aufs schärfste“.
Auch nach der Entschuldigung der Klubführung werde man „weitere Gespräche mit dem Verein suchen“. Man ersuche Rapid, „die aktuellen Vorfälle eingehend zu untersuchen sowie erforderliche Schritte und wirksame Maßnahmen gegen diskriminierendes, homophobes Gedankengut zu setzen“. Die Allianz stehe für „Chancengleichheit“ und „Respekt“ und erwarte das auch von ihren Partnern.
Ebenfalls in die Diskussion eingeschaltet hat sich Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler. Im Ö1 Mittagsjournal meinte Kogler: „Mir reicht‘s jetzt nämlich. Wir tun wirklich sehr viel, da kann es nicht sein, dass die Vereine von innen heraus morsch werden. Homophobie, Rassismus, Sexismus hat keinen Platz und das kann ja nicht nur für Sonntagsreden gelten, sondern muss auch gelebt werden.“ Von den Sponsoren forderte Kogler eine klare Haltung zu diesem Thema.