(c) Sabine Schneider
Leodegar Pruschak, Head of Group Marketing Raiffeisen International, gab im HORIZONT-Interview ein Update zur Sportsponsoringstrategie und Adaptionen rund um die Covid19-Pandemie.
Raiffeisen ist seit vielen Jahren einer der größten Sponsoren in Österreichs Sport. Besonders prominent ist das Giebelkreuz seit Jahren im österreichischen Fußball bei der Nationalmannschaft sowie im alpinen Skisport platziert, besonders bekannt durch die Engagements bei Hermann Maier und zuletzt auch Marcel Hirscher.
Hirscher und Maier sind bekanntlich Geschichte, was die aktive Karriere betrifft. Nina Ortlieb, Katharina Gallhuber, Amanda Salzgeber und Max Franz bilden nun das Kernteam des Raiffeisen Sponsoring im Ski Alpin-Bereich. Ergänzt wird dieses Engagement durch ein „Raiffeisen Rookie-Team“ mit hoffnungsvollen NachwuchsfahrerInnen, die sich in den nächsten Jahren im Weltcup etablieren sollen.
Im Interview mit dem HORIZONT äußerte sich Leodegar Pruschak, Head of Group Marketing Raiffeisen International, nun zur aktuellen Situation, speziell auch mit Blick auf die Corona-Epidemie, aber auch über die Auswirkungen nach dem Rücktritt von Marcel Hirscher – nicht zuletzt der ORF merkte im Jahr eins nach dem Ende der Hirscher-Karriere einen massiven Quoteneinbruch.
„Goldene Zeiten“ vorbei
Pruschak: „Der Rücktritt von Marcel Hirscher war nicht nur für Raiffeisen ein sportlicher Einschnitt, sondern für alle Institutionen, die mit dem Alpinen Skisport zu tun haben, von ÖSV über Medien und sämtliche anderen Sponsoren bis zu den jeweiligen Veranstaltern. Man muss realistischerweise sehen, dass die „goldenen Zeiten“ mit den österreichischen Seriensiegern wie Hermann Maier und Marcel Hirscher nicht so schnell wiederkommen werden.“
Aber natürlich hat auch Corona Auswirkungen auf die Sportsponsoren, wie Pruschak bestätigt: „Die Zentrale Raiffeisenwerbung setzt strategisch seit vielen Jahren auf Einzelsportler-Sponsoring im Alpinen Skisport und auf das Sponsoring des Fußball-Nationalteams. Daher waren wir im Sportsponsoring als Partner von Sportgroßveranstaltungen nicht direkt von den Absagen betroffen. Die Absage von Sportevents führte aber dazu, dass unsere Sportler medial in geringerem Maße präsent waren.“
Verhandlungen mit den Sponsoringpartnern wurden daher geführt, „um eine für beide Seiten zufriedenstellende Lösung zu finden. Wenn die definierte Gegenleistung derzeit aufgrund der Krise nicht geliefert werden kann, suchen wir nach Alternativen, um die erwartete Werbewertschöpfung in einem entsprechenden Ausmaß zu erreichen.“ Dies erfolgt etwa durch verstärkte PR-Aktivitäten und Präsenz in den sozialen Medien.
Aktivierung ohne Fans
Ein großes Thema für Sponsoren ist naturgemäß die Aktivierung des Sponsorings – einerseits in Medien, andererseits aber auch vor Ort direkt bei den Events. Da viele Sportveranstaltungen derzeit ohne Zuschauer auskommen müssen, ist auch hier eine Adaptierung notwendig gewesen, wie Pruschak erzählt: „Die Zentrale Raiffeisenwerbung ist vor Kurzem eine Kooperation mit dem Österreichischen Skiverband eingegangen, die uns werbliche Präsenz bei den in Österreich ausgetragenen, vom ÖSV veranstalteten Weltcuprennen der Damen und Herren, Vor-Ort-Präsenz bei Kinder- und Jugendrennen sowie Online-Präsenz auf den Ergebnisseiten des ÖSV (skizeit.at) sichert. Zusätzlich verstärken wir die Social Media-Aktivitäten mit den von Raiffeisen gesponserten RennläuferInnen.“
Neue Sportarten?
Eines ist für Pruschak jedoch fix: Fußball und Ski Alpin sind und bleiben ein zentraler Bestandteil der Sponsoringstrategie. „Auf Bundesebene ist ein Engagement in anderen Sportarten nicht vorgesehen. Die Positionierung in Ski Alpin und Fußball wird sich auch weiterhin bewähren, zumal diese Sportarten auch in Zukunft für die ÖsterreicherInnen am interessantesten und medial am stärksten präsent sein werden. Unsere Sportsponsoring-Strategie wird auch durch die jährliche SponsorFocus-Studie bestätigt, die seit Jahren für Raiffeisen eine Topplatzierung ausweist.“
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