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Der spanische Rekordmeister Real Madrid führt laut der Londoner Tageszeitung The Times „fortgeschrittene Gespräche“ mit Saudi-Arabien über einen potenziell lukrativen Sponsorendeal.
Zwei separate Dokumente, die von dem in Großbritannien ansässigen Medium eingesehen wurden, zeigen, dass dem amtierenden La Liga-Meister 150 Millionen Euro angeboten wurden, um das staatliche Qiddiya-Projekt zehn Jahre lang zu fördern.
Qiddiya ist ein Multi-Milliarden-Dollar-Tourismus-Megaprojekt, das Teil der saudischen Vision 2030 ist. Das vor den Toren Riads gelegene Resort hat das erklärte Ziel, „die Hauptstadt der Unterhaltung, des Sports und der Kunst“ in Saudi-Arabien zu werden.
Im Rahmen des Deals würde Real Berichten zufolge „mindestens vier Spieler“ aus der ersten Männermannschaft als Werbeträger für Qiddiya abstellen, das auch auf der Website des Teams und in den sozialen Medien beworben werden würde.
Die Vereinbarung sieht vor, dass Qiddiya der Hauptsponsor von Reals Frauenteam wird, so die Times, die hinzufügte, dass die Spielerinnen des Vereins nach Saudi-Arabien reisen würden, um „junge Mädchen für den Sport zu begeistern“.
Das zweite Dokument ist angeblich ein Memorandum of Understanding (MoU), das von Real verfasst wurde, um die Möglichkeit zu evaluieren, ein Real Madrid Entertainment Centre“ in Qiddiya zu entwickeln, einschließlich eines Museums und eines Merchandise Stores.
Die Gespräche zwischen den beiden Parteien reichen angeblich bis in den März letzten Jahres zurück, als die Times berichtet, dass die beiden eine separate Absichtserklärung unterzeichneten, um die Gespräche „zur Gründung einer strategischen Partnerschaft“ zu formalisieren.
Der Bericht kommt zu einem Zeitpunkt, an dem Reals Hauptsponsorvertrag mit der Fluggesellschaft Emirates – der Flaggengesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate – am Ende der Saison 2021/22 ausläuft.
Sollte der Deal bestätigt werden, würde er wahrscheinlich als Saudi-Arabiens neuester Versuch gesehen werden, den Sport zu nutzen, um sein internationales Ansehen zu verbessern, das durch die schlechte Menschenrechtsbilanz des Landes erheblich beschädigt wurde.
Bisher lag Saudi-Arabiens Hauptaugenmerk im Sport auf der Ausrichtung von Großveranstaltungen, darunter Formel-E-Rennen, Meisterschaftsboxkämpfe und einmalige Fußballspiele wie die Supercoppa Italiana.