Die besten Aussagen von Didi Kurzawa, zu Gast beim sportbusiness-Podcast KaffeehausTALK.
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Weitere InformationenDietmar Kurzawa über…
…seinen Beginn bei der Wiener Austria:
„Bei den ersten Terminen als Austria-Mitarbeiter wurde ich vom Empfang bei meinen Gesprächspartnern oft mit ‚Die Austria ist da‘ angekündigt. ‚Die Austria ist da‘, das war in dem Fall ich. Da habe ich gewusst: So, jetzt bin ich wirklich bei meinem Verein angekommen. Das waren die ersten Momente, wo ich gespürt habe: Ab jetzt gilt es wirklich.“
…die Zeit von Frank Stronach in Favoriten:
„In der Nachschau betrachtet war die Stronach-Zeit schon unglaublich. Auf der einen Seite Geld ohne Ende für die Mannschaft, auf der anderen Seite hingegen null Geld für die Infrastruktur. Wenn Frank Stronach über die Mitarbeiter in der Geschäftsstelle gesprochen hat, hat es immer geheißen: ‚Zu viele Leute, zu viele Leute.‘ Es waren eh nur vier Mitarbeiter, aber wenn Frank Stronach ins Stadion gekommen ist, haben wir geschaut, dass nur zwei da sind. Nicht, dass er noch zwei entfernt, weil zu viele Leute da sind. Es war echt arg. Auf der einen Seite die sportlichen Höhenflüge, die man natürlich der finanziellen Potenz zu verdanken hatte. Auf der anderen Seite eine Austria, die zu dieser Zeit nicht der beliebteste Verein war. Das hat der Stadtrivale aus Hütteldorf auch sehr gut ausgenutzt.“
…den großen Unterschied eines Derbys als Fan und Mitarbeiter:
„Zu Studienzeiten, als ich nur Fan war, war das Wiener Derby immer mein Lieblingsspiel. Hingegen als Mitarbeiter, als Verantwortlicher, war ich immer froh, wenn es vorbei war. Weil du nie wusstest: Wird das Spiel positiv beendet, was wird wieder sein? Das hat mich schon mitgenommen. Man darf das Thema auch nicht unterschätzen, es ist ein riesiger Unterschied, ob du als Fan auf der Tribüne stehst und dir das Spiel anschaust, oder ob du eine Verantwortung trägst. Das war schon sehr kräftezehrend.“
…die Leitung des Marketings und des Vertriebs bei der Austria:
„Kontakt mit Kunden, Kontakt mit Menschen, Menschen zusammenzubringen, Dinge auch zu verkaufen, das liegt mir. Mit meinem Studienbackground Jus kann ich auch alle Verträge aufsetzen. Ich bin ein Typ, der am Ende des Tages will, dass etwas herauskommt. Ich verkaufe etwas, und es gibt dann einen Eingang, einen Erfolg. Den gibt es in anderen Bereichen bei einem Verein, zum Beispiel bei einem Behördenrundgang, nicht so leicht.“
…einen seiner größten Vertriebserfolge:
„Im Zuge des neuen Stadions haben wir mit dem Thema Cashless Arena eine gute Vereinbarung mit Mastercard abgeschlossen. Das war schon ein Thema, das mich im Nachhinein freut. Weil ich bei diesem Partner einfach sehr lange drangeblieben bin, hartnäckig war. Wenn etwas nicht sofort funktioniert, muss man es halt über einen längeren Zeitraum probieren. Irgendwann ist dann der richtige Moment da, funktioniert es – so ist es auch in anderen Lebenslagen.“
…die Unterschiede in der Vermarktung zwischen altem und neuem Stadion:
„Die neue Generali Arena hat eine Vielzahl von zusätzlichen Möglichkeiten, viel mehr Kapazität. Auch was Hospitality und VIP-Bereich betrifft. Wir haben eine zweite Bandenreihe entwickelt, die diese Bezeichnung wirklich verdient. Auch die non-TV LED-Bande ist neu, gab es davor nicht. Es geht auch um steuerliche Dinge und Compliance-Themen rund um Hospitality – da habe ich mir auch einige Dinge überlegt, wie wir das gut umsetzen können. Ein neues Stadion bietet natürlich viele neue Möglichkeiten. Aber eines darf man auch nie vergessen: Vermarktbare Bandenzeiten und Flächen am Trikot bleiben dieselben.“
…die finanzielle Schieflage der Wiener Austria:
„Ich glaube, es sind zwei Punkte, die zu der finanziellen Schieflage bei der Austria geführt haben. Zum einen der sportliche Misserfolg, wodurch weniger Umsätze generiert wurden. Zum anderen hat das Stadion offenbar doch deutlich mehr gekostet, als man kalkuliert hat. Aber es gibt in jedem Klub auch eine Controlling-Abteilung – zu diesem Thema müsste man eher dort nachfragen.“
…das Ausgabenproblem der Wiener Austria:
„Ich war bei der Austria für das Gros der Einnahmen hauptverantwortlich. Und ich traue mir zu behaupten: Die Austria hatte kein Einnahmen-, sondern ein Ausgabenproblem.“
…den internationalen Stellenwert des österreichischen Fußballs:
„In Österreich ist der eigene Fußball nicht so hoch angesehen. International wird er viel besser gesehen. Man muss ja auch nur schauen, wie viele Österreicher in internationalen Ligen spielen und wie viele auch immer wieder nachkommen. Oder wie erfolgreich österreichische Klubs in internationalen Bewerben sind. Schwierig im internationalen Vergleich ist hingegen die Finanzierung der Klubs. Hier geht es um das Thema TV-Gelder – auch wenn es keiner mehr hören will: Ein deutscher Drittligist bekommt mehr TV-Gelder als ein österreichischer Bundesligist.“
…die Wichtigkeit von Fußball im Free-TV:
„Wir bewegen uns da schon ein bisschen in einer Blase. Wir glauben, jeder schaut jeden Tag Fußball, und alle beschäftigen sich rund um die Uhr mit dem Sport. Aber es gibt halt sehr viele Menschen, die nicht rund um die Uhr im Stadion sitzen und über Fußball nachdenken. Und um die nicht zu verlieren, ist es, so glaube ich zumindest, auch wichtig, dass der Livesport wieder breiter in frei empfangbaren Medien zu sehen ist.“
Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness
Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.
Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.
Alle zwei Wochen eine neue Episode
Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten fünfzehn Episoden mit unter anderem Event-Mastermind Heinz Palme, Eintracht-Frankfurt Stadionsprecher Bartosz Niedzwiedzki, Stadionentwickler Harry Gartler, Eishockey-Manager Gregor Baumgartner oder Frauen-Nationalteamchefin Irene Fuhrmann steht bereits Johnny Ertl, ehemaliger Profifußballer und TV-Experte, für die 16. Episode in den Starlöchern.
Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Soundcloud, Google Podcasts, CastBox und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.