James Rushton, der Co-Chef von DAZN, hat bestätigt, dass die Sportstreaming-Plattform auf der Jagd nach weiterem Wachstum einen Börsengang in Betracht ziehen würde.
Letztes Jahr, als die Pandemie zu einer Änderung der Strategie führte, da die monatlichen Nutzer von DAZN ihre Abonnements kündigten, berichtete Bloomberg, dass das in Großbritannien ansässige Unternehmen einen Börsengang (IPO) in Erwägung zieht, um eine Milliarde US-Dollar an Mitteln aufzubringen. Allerdings hat sich DAZN bisher nicht öffentlich zu diesem Thema geäußert.
Jetzt, nach einer Überholung des Geschäftsbetriebs und einem Wechsel in der Führung, sagt James Rushton: „Wenn die Umstände stimmen, kann ich mir vorstellen, dass wir in den nächsten Jahren den öffentlichen Kapitalmarkt oder den privaten Kapitalmarkt anzapfen.“
Rushton fügte hinzu, dass mit der Finanzierung, die von DAZNs Muttergesellschaft Access Industries zur Verfügung steht, ein Gang an den Markt nicht notwendig ist.
DAZN hat seine Zielmarktstrategie im letzten Jahr geändert und stattdessen im Dezember eine globale Plattform eingeführt, die es dem Unternehmen laut Rushton erlaubt, flexibel zu sein, sollte sich eine Gelegenheit ergeben, sich ein großes Objekt zu sichern.
In diesem Zusammenhang bestätigte der co-CEO gegenüber Reuters, dass DAZN die Ausschreibungsunterlagen für die englische Fußball-Premier-League prüfen wird, sobald sie herauskommen, und dabei die Märkte in Großbritannien, Frankreich, Spanien und Asien im Auge hat.
Der Co-Chef von DAZN sagte, dass das Medienunternehmen erwartet, in diesem Jahr mehr als 100 Millionen US-Dollar an Werbeeinnahmen zu generieren, und dass es versuchen könnte, seine Einnahmen durch die Hinzufügung einer Pay-per-View (PPV)-Option weiter zu diversifizieren.
In Italien sicherte sich der Streaming-Dienst vor kurzem einen seiner größten Deals, indem er die nationalen Rechte an der Serie A, der höchsten italienischen Fußballliga, für 2,5 Milliarden Euro über drei Jahre erwarb. Ruston sagte gegenüber Reuters, dass DAZN seine Abonnentenbasis in Italien, die auf 3,5 bis vier Millionen geschätzt wird, nicht dramatisch erhöhen muss, damit sich die Investition auszahlt. DAZN könnte jedoch den monatlichen Preis von 9,99 Euro für seinen Dienst erhöhen, so wie es das Unternehmen in Deutschland bereits getan hat, wo es 11,99 Euro verlangt.