Wie die ‚Tiroler Tageszeitung‘ berichtet, soll es bei dem aufstiegswilligen 2. Liga-Klub derzeit quasi drunter und drüber gehen. Der Klub reagiert darauf mit drei unterschiedlichen Aussendungen.
Investor Matthias Siems wollte ein Partner des FC Wacker Innsbruck sein, der Investor scheint nun aber mehr Einfluss nehmen zu wollen. Wie die ‚Tiroler Tageszeitung‚ berichtet, sollen Wacker-Präsident Joachim Jamnig und Finanzvorstand Thomas Kerle in Sitzungen bereits beurlaubt worden sein, Kerle wieder installiert, dann wieder beurlaubt – dabei ginge das überhaupt nicht. Dem nicht genug: Das zugesagte Geld, das Budget soll sich auf 6,4 Millionen Euro belaufen, komme unpünktlich, quasi als Druckmittel. Der Verein musste Haftungen aufnehmen, um Gehälter zu zahlen. Die Zeitung schreibt von einem dritten Knalleffekt: „Letzte Woche wurden Jens Duve, sein Sohn Dennis Duve sowie der als Wacker-Hospitant bezeichnete Dennis Aogo als Geschäftsführer eingetragen – statt den Vorstandsmitgliedern Alfred Hörtnagl, Peter Margreiter, Felix Kozubek und Thomas Kerle.“
Der Hintergrund laut der Regionalzeitung: Siems ginge alles zu langsam, er wolle offenbar über einen Fußballbundesligisten Immobilienprojekte voran treiben. Weiters heißt es: „Der Verein steht an der Schwelle zur Bundesliga-Relegation, mit dem Investor-Rückzug wäre aber nicht einmal mehr die 2. Liga ein Thema.“
Wacker reagiert mit drei Aussendungen
Mit gleich drei verschiedenen Aussendungen haben die Innsbrucker dann am Dienstag gegen Mittag auf die Medienberichte der Tiroler Tageszeitung reagiert. Eine Aussendung wurde im Namen des Investor Matthias Siems öffentlich gemacht, eine kam vom Vorstand des Klubs und die dritte wurde von der Geschäftsführung veröffentlicht.
Die Stellungnahme von Matthias Siems:
„Die Inhalte der Artikel, ohne Benennung von Quellen und ohne Wahrung der journalistischen Sorgfaltspflicht, da weder ich noch die Offiziellen von Wacker Innsbruck dazu befragt wurden, zeigen eindeutig auf, in welcher Phase des permanenten Optimierung-Prozesses wir uns derzeit befinden.
Es ist normal, dass durch eine permanente Weiterentwicklung, der Anspruch in Amt und Aufgaben wachsen. Um dem gerecht zu werden, müssen die Prozesse sorgfältig und dauerhaft überprüft werden. Zugleich ist es aber falsch, dass sich das von mir als Langzeitvorhaben bezeichnete Fußballprojekt zu zerschlagen scheint. Und es ist absurd, mein Engagement beim FC Wacker mit meinen Projekten in einen direkten Kontext zu setzen oder daraus sogar ein Exit-Szenario zu kreieren.
Ein solches Drohszenario zum jetzigen Zeitpunkt der Saison in den Medien zu platzieren, betrachte ich persönlich als unsportlich und unfair. Es tut mir leid für alle, für die dieser Verein eine Herzensangelegenheit ist. Ich werde weiterhin meine Meinung und Haltung zu solchen Themen intern und vertraulich platzieren, weil es mir um eine gemeinschaftliche Entwicklung des FC Wacker Innsbruck geht.“
Die Stellungnahme des Vorstands von Wacker Innsbruck:
Bezugnehmend auf die aktuellen Presseberichte vom 11. Mai 2021 hält der Vereinsvorstand des FC Wacker Innsbruck folgendes fest:
Ja, es stimmt, dass die letzten Wochen und Monate sehr herausfordernd waren und viele Diskussionen über die Zukunft und Ausrichtung unseres FC Wacker Innsbruck geführt wurden.
Ja, es stimmt, dass Zahlungen verspätet eingetroffen sind und Gehälter und Aufwandsentschädigungen später ausbezahlt wurden.
Ja, es stimmt, dass es in der Geschäftsführung der FC Wacker Innsbruck GmbH (100% Tochter des Vereins FC Wacker Innsbruck) einen Personalwechsel gab (neu: Jens Duve, Dennis Duve, Dennis Aogo), welcher seit wenigen Stunden im Firmenbuchfestgehalten ist. (Anm. eine offizielle Kommunikation durch den Verein wäre nach dieser offiziellen Eintragung erfolgt)
Die Besetzung im Vorstand bleibt vorerst gleich. Eine allfällige Änderung kann nur durch einen offiziellen Beschluss und durch den Willen der Mitglieder auf einer Generalversammlung des Vereins erfolgen.
Aktuell ist jedoch nicht der richtige Zeitpunkt, um über all diese Themen öffentlich zu diskutieren. Drei wichtige, entscheidende Spiele stehen an. Danach könnte als Bonus die Relegation warten. Dieser sportlichen Herausforderung gilt unsere volle Aufmerksamkeit.
Sobald es eine sportliche Entscheidung gibt, werden wir uns zur organisatorischen Zukunft des Vereins öffentlich äußern. Bis dahin möchten wir festhalten, dass unser FC Wacker Innsbruck nicht „vor dem Abgrund steht“ und alle handelnden Personen mit Nachdruck an vernünftigen Lösungen arbeiten.
Die Stellungnahme der Geschäftsführung von Wacker Innsbruck:
Mit Verwunderung haben wir die o.g. Artikel zur Kenntnis genommen und weisen hiermit darauf hin, dass der geschilderte vermeintlich drohende Investoren-Rückzug ebenso wenig den Tatsachen entspricht wie viele der im Text beschriebenen Sachverhalte. Die Redaktionen der berichtenden Medien haben uns weder bei der Recherche noch bei der Fertigstellung des Beitrags kontaktiert, um ein Statement einzuholen. Wir werden – wie bisher – alle Maßnahmen und Themen den FC Wacker Innsbruck betreffend intern besprechen.