Im dichten Dschungel des Internets muss man sich zurechtfinden. Die reach Guys liefern einen Status Quo, eine Strategie und reach – Reichweite.
++ sportsbusiness.de exklusiv von Georg Sander ++
Maximilian Heske sitzt im Home-Office, dort, wo 2020 alles angefangen hat, und spricht darüber, wie Brands, CEOs und Sportler in Szene gesetzt werden. Er blickt auf ein erfolgreiches Jahr 2022 zurück. Der langjährige Sky-Mitarbeiter wagte gemeinsam mit Michael Türl und später Mario Kupcevsky den Schritt in die Selbständigkeit. Heske baute für Sky Österreich vor zehn Jahren den Digitalbereich auf, Türl war nach einiger Zeit als One-Man-Show bei Sky sein erster Mitarbeiter in dem Bereich.
Der Anfang im Digitalbereich war dabei alles andere als gewöhnlich. „Ich war zuerst im Marketing und in der Kommunikationsabteilung. Natürlich bekommt man da schnell mit, wenn im Unternehmen etwas Neues passiert.“ Neu war in dem Fall die Facebook-Seite für Sky Sport Austria, die zwar erschaffen, aber intern nur bedingt gelebt und mit Leben gefüllt wurde. „Wir hatten damals ein sehr enges und familiäres Verhältnis und ich bin gerne direkt. Also habe ich den damaligen Geschäftsführer immer wieder darauf hingewiesen, dass ich den Auftritt so nicht führen würde“. Beim dritten Mal war die Antwort dann: „Ja, dann mach es doch besser.“
Und so kam er zum Digitalbereich. Zur Facebook-Seite gab es bald einen Blog, der später zu skysportaustria.at wurde und weitere Auftritte des Senders, von Instagram, über YouTube bis hin zu den Twitterprofilen der Redaktion, entstanden. So entsteht aus einer Initiative eine mittlerweile bewährte Strategie. Aus Fußballkommentatoren wurden beispielsweise Vereinsredakteure, die via Twitter als Primärquellen für andere Medien gelten. Das bringt Reichweite und Heske die notwendige Umsetzungserfahrung.
„Wir haben Bock“
Das ist der Leistungsnachweis, der Heske letztlich in die Selbständigkeit brachte, denn nach zehn Jahren war es irgendwann eben Zeit, etwas Neues zu tun. Dieses Feeling hatte eben auch Türl, der zu der Zeit RapidTV mitaufgebaut hatte. Als dann auch Kommunikationsdesigner Mario Kupcevsky an Bord war, war das Trio komplett. Die reach Guys residieren zwei Jahre später – ein Traum für Heske – mittlerweile am Ulrichsplatz im siebten Bezirk und entwickeln dort ihre Strategien für verschiedenste Marken.
Und nun? „Wenn ich zurückdenke, wie man vor zehn Jahren Social Media gemacht hat und wie es heute ablaufen muss, dann ist das eigentlich verrückt.“ Denn die Landschaft hat sich verändert, 2012, das war knapp nach der Internet-Steinzeit. Heute geht es nicht mehr darum, ob man auf einer Plattform aktiv ist, sondern wie und in welcher Form.
Was ihnen enorm wichtig ist, dass man das Maximum herausholt und alle Kanäle mitbedenkt bzw. „Multi-Channel denkt“, wie Heske es ausdrückt. Wenn beispielsweise ein Video produziert wird, dann soll daraus noch mehr Content entstehen, Postings, Grafiken, hochformatige Videos für Instagram und TikTok und so weiter. Dies lässt sich auf Marken und Personen gleichermaßen anwenden, „Unser Claim ist: for people and brands. Wir sind sehr intrinsisch motiviert, haben Bock anzupacken und sind mit Leidenschaft bei der Sache“. Im Portfolio sind nun also Strategien, Designs und Corporate Identities für Marken und auch Einzelpersonen, Coachings, CEO-Brandings, Workshops, Eigenpositionierung oder Karriere danach für Sportler. „Mit der Design-Expertise und Kreativität von Mario können wir strategisch noch breiter denken und auch im visuellen Kontext beraten und umsetzen.“
Ein großer Erfolg jüngst: Das Begleiten der österreichischen Hallenhockey-Nationalmannschaften.
Europameister
In dem Projekt konnten die reach Guys einige ihrer Stärken einbringen. Man möchte es kaum glauben, aber Hockey ist jene Team-Ballsportart, in der Österreich in den letzten Jahren die größten Erfolge verbuchen konnte. 2010 und 2018 konnte der Hallen-EM-Titel geholt werden. Nun fand in Hamburg die Europameisterschaft statt und Österreich war wieder mittendrin und am Ende ganz oben. Der Verband kam relativ spät auf Heske und Co. zu. Erst Ende November gab es ein Strategiegespräch, im Zuge dessen das Ziel für die Hallen-Euro definiert wurde: Quick Wins. Das Turnier fand dann schließlich von 7. bis 11. Dezember statt, mit neuen Designs und Layouts, Bewegtbild-Content, Echtzeit-Coverage und Co.
13 Medienmitteilungen, über 270 Postings, 68 Reels, 317 Stories, mehr als 100 produzierte Videos sowie hunderte Grafiken und Fotos wurden binnen 12 Tagen erstellt.
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Weitere InformationenLinks und rechts schauen
Auch wenn dieses Beispiel aus dem Sportkontext kommt und Heske und Türl dort herkommen, schaut man (weit) über den Tellerrand und versteht sich nicht als reine Sportagentur. Die reach Guys gehen weiter, strecken ihre Fühler auch in andere Richtungen aus. „Ich wollte mich nie nur auf Sport fokussieren, habe immer links und rechts geschaut“, erzählt er, „das betrifft auch andere Länder: Was wird dort gemacht, was man in Österreich auch machen könnte?“ Dabei hatte der gebürtige Deutsche mit einigen Hürden zu kämpfen: „In Österreich ist vieles zuerst sehr negativ. Die Leute meinen, es geht sich eh nicht aus und wozu man das Neue überhaupt braucht.“
Ein Beispiel für das Hinausblicken über den eigenen Tellerrand ist LinkedIn, wo man schon einiges an Erfahrung sammeln konnte. Mittlerweile erfreut sich die Plattform großer Beliebtheit. Im Gegensatz zu anderen Plattformen gibt es auf der Berufsvernetzungsplattform noch organische Reichweite. „Alle 18 Sekunden registriert sich zwar im D-A-CH-Raum ein neues Mitglied“, führt er aus, „und dennoch hat man das hier noch kaum auf dem Radar. In den USA und Großbritannien wird oftmals nur noch via LinkedIn und Mail kommuniziert.“ Die Stärken liegen auf der Hand, etwa hinsichtlich Employer Branding oder Corporate Influencer. Beide Komponenten würden immer wichtiger werden, da sich die Rollen am Arbeitsmarkt gedreht haben. Die Talente können sich aussuchen, wo sie hingehen: „Firmen, die nicht wissen, wie man die Gen Z erreicht, haben da ein Problem. Klarerweise suchen sich die Jungen Informationen über Unternehmen auch auf LinkedIn.“ Natürlich sei es nach wie vor eine Social Media-Plattform, mit Vor- und Nachteilen. Letztere ist beispielsweise eine gewisse Schönfärberei. Wer aber, so Heske, authentisch kommuniziert, der habe einen Vorteil.
Nicht neu anfangen
Die nächste Plattform also, die Menschen und Marken bespielen können sollen. Aber wie? Es gibt vielleicht eine Kommunikationsstrategie, aber die sei nicht zu Ende gedacht – oder es gibt schlicht gar keine. In Workshops geht es Heske dann vor allem darum, Klarheit zu schaffen und eine Strategie zu entwickeln: „Ich frage dann, warum es dieses oder jenes Posting gab. Call-to-Action, Awareness oder Verkauf? Wenn ich Mission, Vision und Ziele kenne, dann ist jedes Posting erklärbar!“ Gibt es das nicht, dann muss man ansetzen und strategisch arbeiten. Im virtuellen Raum gehe es darum, zielgruppen- und plattformspezifisch zu kommunizieren und mit Plan zu agieren. Die reach Guys wollen helfen, dass Brands, Unternehmen und Co. eine Strategie bekommen, entlang derer dann nachhaltig gearbeitet werden kann.
Dann geht es in die Umsetzung. „Natürlich können wir hinsichtlich Content Creation vieles inhouse, aber wir sind eben bewusst keine klassische Social Media-Agentur oder reine Produktionsfirma“, erklärt er, „wir finden für jedes Projekt die richtigen Expert:innen die mit uns im Lead gemeinsam für den Kunden das beste Ergebnis umsetzen können.“ Also worum geht es letztlich in Sachen Reichweite? „Jemand hat ein Problem, wir hinterfragen es und am Ende kommt man darauf, was wirklich gebraucht wird.“ Sprich, was es nicht gibt, wird umgesetzt, wenn man sich auf die reach Guys einlässt. Das erste volle Jahr war also erfolgreich, und zwar nicht nur im Sport: „Wir haben 2022 tolle Projekte gehabt, sei es die Vertical-Offensive für ADMIRAL, der Markenaufbau für gooodsports oder das Rebranding für Team Copa Pele. Aber auch abseits des Sports haben wir spannende Projekte und Strategien umgesetzt, z.B. für Raiffeisen oder die Stadt Wien.“
Dabei ist es egal, ob es Langzeitprojekte oder kurze Stunts sind: „Wir stellen uns jeder Challenge.“