Am Beispiel der 48-jährigen Sportlerin Claudia Riegler zeigt sich: Trotz Genesenenstatus ist eine Teilnahme an den Olympischen Spielen aus österreichischer Sicht so gut wie unmöglich.
Wenn im Februar bei den Olympischen Snowboardbewerben die Medaillen vergeben werden, wird die 48-jährige Österreicherin Claudia Riegler vermutlich fehlen. Die Salzburgerin hat Ende Dezember eine Corona-Infektion überstanden und möchte sich aktuell keiner Impfung unterziehen. Das liegt einerseits an den strengen Regeln in China und andererseits am Österreichischen Olympische Comite (ÖOC), das nur geimpfte SportlerInnen entsenden möchte.
Zwar dürfte Riegler unter gewissen Voraussetzungen als Genesene nach China einreisen, allerdings müsste sich die Sportlerin einer 21-tägigen Quarantäne unterziehen. Einen Weg, den etwa die Schweizerin Patrizia Kummer einer Impfung gegen den Covid-19-Erreger vorzieht.
Das ÖOC hingegen schreibt eine Impfung vor. „Das ÖOC-Präsidium hat von Claudia Riegler bis 23.1. einen Antikörper-Test und eine Teilimpfung verlangt. Schon jetzt hat Claudia Riegler uns mitgeteilt, dass sie diesen Auflagen nicht nachkommen wird. Das Österreichische Olympische Comite bedauert diese Entscheidung“, hieß es von ÖOC-Generalsekretär Peter Mennel am Donnerstag. „Wir gehen zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass ausnahmslos geimpfte AthletInnen und BetreuerInnen von den Sportverbänden für das Olympic Team Austria vorgeschlagen werden. Aktuell rechnen wir mit rund 105 Aktiven. Die offizielle Nominierung erfolgt am 24. Jänner in Wien.“
Riegler selbst meinte dazu: „Das ÖOC nominiert und da heißt es halt, dass keine Ungeimpften nach China dürfen. Stand der Dinge ist, dass es momentan so aussieht, als ob ich nicht einreisen kann.“ Einer Impfung kann sie derzeit wenig abgewinnen: „Ich muss sagen, so kurz nach einer Infektion, ich habe ja über Weihnachten Corona gehabt, und so knapp vor den Olympischen Spielen fühlt sich das für mich nicht richtig und gut an. Ich weiß nicht, wie mein Körper reagiert, auch wenn es zum Teil nur seltene Nebenwirkungen gibt, gibt es keine Garantie, dass sich das bei mir nicht auswirkt.“
Letzte Chance?
Der Sportliche Leiter im ÖSV für Snowboard, Christian Galler, sieht allerdings noch Möglichkeiten. Dazu bedürfe es derzeit noch eines Antikörper-Tests und einer Teilimpfung. „Teil eins ist für Montag geplant und der Rest dann zeitnah zu einem späteren Zeitpunkt, also zwischen 22. und 24.2. müsste sie dann die Impfung noch machen.“ Galler: „Das ist der derzeitige Stand, dass es sich für sie nicht gut anfühlt, das ist ihre private Entscheidung, und die hält sie sich relativ lange offen.“