Während der Corona-Pandemie haben Österreichs Sportvereine ein Viertel ihrer Mitglieder verloren. Mit der Initiative „#comebackstronger“ von Sport Austria und Sportministerium soll die Trendwende gelingen. Wer bis Jahresende 2022 einem Sportverein beitritt, muss nur 25 Prozent des Mitgliedsbeitrages bezahlen. Dafür stehen neun Millionen Euro bereit, wie Sport Austria-Präsident Hans Niessl bestätigt. Am 3. Mai wird das Thema beim Kongress SPORT&MARKE weiter vertieft.
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Herr Niessl was sind aktuell Herausforderungen für die österreichischen Verbände?
Niessl: Wir benötigen einfach mehr finanzielle Mittel für den Sport, für unsere Fach- und Dachverbände. Eine Erhöhung des Sportbudgets, das seit elf Jahren praktisch unverändert geblieben ist, ist ein Muss, damit der Spitzen- wie der Breitensportbereich seinen Aufgaben nachkommen kann. Noch dazu in einer Phase stark steigender Inflation!
Ein Termin bei Finanzminister Magnus Brunner stimmt uns zuversichtlich, dass hier bald etwas passieren wird. Ein weiteres aktuelles Thema ist der Kampf um die tägliche Bewegungseinheit. 80% der Kinder und Jugendlichen in Österreich erfüllen noch immer nicht die WHO-Vorgabe von einer Stunde Bewegung am Tag. Deshalb ist die flächendeckende Einführung der täglichen Bewegungseinheit dringend notwendig – als Basis für ein gesundes, glückliches und erfolgreiches Leben! Hier sind wir einen wichtigen Schritt weitergekommen: Der Bund finanziert mit 5 Millionen Euro Modellregionen, in denen die tägliche Bewegungseinheit mit kommendem Schuljahr eingeführt wird. Die Bundesländer wählen die Regionen aus. Jedes Bundesland macht mit. Es tut sich also etwas!
Mit der Initiative #comebackstronger wurde die größte Rückgewinnungsaktion für Österreichs Vereine durchgeführt. Konnte der Abwärtstrend gestoppt werden? Was ist der Status Quo?
Niessl: Während der Corona-Pandemie haben unsere Sportvereine rund 500.000 Mitglieder verloren. Mit der Initiative „#comebackstronger“ haben wir Gegenmaßnahmen eingeleitet, die den Sport kräftigen und Mitglieder zurückgewinnen sollen. Für die Saison 2021/2022, das Kalenderjahr 2022 oder die Saison 2022/23 übernimmt das Bundesministerium für Kunst, Kultur, öffentlichen Dienst und Sport 75% des Mitgliedsbeitrags. Der Zuschuss wird mit 90 Euro pro neue Mitgliedschaft gedeckelt. Bislang konnten so rund 100.000 Mitglieder zurückgewonnen werden.
Welche weiteren Maßnahmen werden gesetzt, um den Sport zu alter Stärke zu verhelfen?
Niessl: Ich habe zu Beginn der Pandemie, als der Sport eingestellt werden musste, ein Kraftpaket für den Sport gefordert. Wir haben lange gekämpft, bis die Auszahlungen kamen. Jetzt ist es aber eine Erfolgsgeschichte – auch im internationalen Vergleich. Österreichs Sport wurde bislang mit insgesamt rund 200 Millionen Euro unterstützt. Rund 150 Millionen für den Breiten- und rund 50 Millionen Euro für den Spitzensport. Diese Gelder haben das Überleben unserer 15.000 Vereine gesichert. Die Bundesregierung hat also während der Pandemie dafür gesorgt, dass der Sport nicht finanziell verhungert. Es wäre also verwunderlich, würden sie ihn nach der Pandemie verhungern lassen, indem die Fördermittel nicht angehoben werden. Dem organisierten Sport gingen in den vergangenen elf Jahren durch die Inflation rund 90 Millionen Euro verloren! Es besteht also wirklich dringender Handlungsbedarf.
Die Sport Austria Finals gehen von 15. bis 19. Juni 2022 in die zweite Auflage. Dabei ermitteln 28 österreichische Sportverbände Ihrer Meister:innen. Warum wurden die Sport Austria Finals ins Leben gerufen? Wie haben Verbände davon profitiert?
Niessl:Wir haben Sportarten, auch jenen, die sonst nicht so im Rampenlicht stehen, eine große Bühne geboten, um ihre Meister:innen und Staatsmeister:innen zu ermitteln. Sie haben also von einer größeren Medienpräsenz, die wir künftig noch stark ausweiten wollen, und von gebündelten Serviceleistungen seitens Sport Austria profitiert. Es ist eine Art Klein-Olympia, das schon bei seiner ersten Auflage, noch unter schwierigen Corona-Rahmenbedingungen, erfolgreich war.
Welche Neuerung gibt es im Vergleich zur ersten Auflage? Was erwartet Fans & Sponsoren?
Niessl: War es schon bei der 1. Auflage ein Comeback der Emotionen nach all den Lockdowns, werden wir bei der 2. Auflage in Graz allein schon wegen der einfacheren Corona-Maßnahmen viel mehr Menschen begrüßen dürfen. Sport braucht diese unmittelbare Emotion durch die Zuseher:innen. Zudem nehmen noch mehr Sportverbände auf noch mehr Sportstätten teil. Das Zentrum vieler Sportaktivitäten verlagert sich bei der zweiten Auflage der Sport Austria Finals in Richtung Karmeliterplatz und Freiheitsplatz. Und: auch der Schlossberg wird zur Sportstätte!
Wie planen Sie zukünftig mit den Sport Austria Finals?
Niessl: Die Sport Austria Finals sollen zu einer Dauereinrichtung werden, die abwechselnd in den Bundesländern stattfinden und die Vielfalt und das Leistungsspektrum des österreichischen Sports demonstrieren soll.
Über den Kongress SPORT&MARKE
Sport & Marke am 3. Mai 2022 in Wien ist mehr als nur ein Branchentreff. Es ist die ideale Plattform, um neue Kontakte zu knüpfen und neue Sponsoring-Partnerschaften einzugehen. Ein Auszug aus der Teilnehmerliste bestätigt den Stellenwert der Veranstaltung. Zu den Vertretern von DFL, FIFA, ÖFB, Handball-EM 2020 und Tour de France gesellt sich das Who is Who der Österreichischen Tennisbranche sowie Vertreter der Champions Hockey League. Auch die Sponsoren als wichtige Förderer des Sports sind zahlreich vertreten, wie: Mastercard, KIA, HPYBET und A1 Telekom.
Informationen unter: www.sport-marke.at