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Donata Hopfen: Die Baustellen der neuen DFL-Chefin

(c) DFL

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Seit 1. Jänner ist mit Donata Hopfen erstmals eine Frau an der Spitze der deutschen Fußball-Liga und folgt Christian Seifert, der 16 Jahre lang die Geschicke des deutschen Klubfußballs leitete. Auf die 44-Jährige warten einige Baustellen.

Seit vergangenen Oktober hat sich Donata Hopfen (44) im Hintergrund bereits gemeinsam mit Vorgänger Christian Seifert in die wichtigsten Themen der DFL eingearbeitet. Mit 1. Jänner hat die erste weibliche Chefin der Deutschen Fußball-Bundesliga die alleinige Verantwortung – und es warten einige Themen, die es zu meistern gilt.

Aktuelles und omnipräsentes Thema ist dabei natürlich die Corona-Pandemie. Seit einigen Wochen gibt es zudem eine neue Regierung und noch ist nicht klar, in welche Richtung der nicht unumstrittene Gesundheitsminister Karl Lauterbach tendiert. Hopfen muss demnach alles in die Waagschale werfen, um wieder möglichst bald so viele Fans wie möglich in die Stadien zu bekommen. Im Raum steht aber auch, dass bei zu hohen Infektionszahlen die Meisterschaft von Seiten der Regierung sogar unterbrochen werden könnte. Generell ist das Verhältnis der DFL zu den eigenen Fans derzeit ein wenig belastet: Die Fanszene erwartet, dass die vor einem Jahr mit ihrer Beteiligung in der DFL-Taskforce „Zukunft Profifußball“ erarbeiteten Reformvorschläge endlich in die Tat umgesetzt werden.

50+1 auf dem Prüfstand

Abseits von Corona ist die 50+1-Thematik in Deutschland gerade wohl das heißeste Thema. Seit dem das Bundeskartellamt im Mai die derzeit geltenden Ausnahmeregelungen für die Vereine Bayer Leverkusen, VfL Wolfsburg und TSG 1899 Hoffenheim kritisiert hat, ist Feuer am Dach und Hopfen muss verhindern, dass sich die Liga bei diesem Thema spaltet. Einigkeit ist hier gefragt – andererseits droht das Szenario, dass die drei betroffenen Klubs vor Gericht ziehen und die 50+1 Regel ersatzlos gestrichen wird. Die Bild-Zeitung schreibt dazu: „Zweitliga-Vertreter Oke Göttlich (46/St. Pauli) etwa vertritt intern die Position, dass die Kompensationszahlung für einen Bestandsschutz so hoch wie möglich ausfallen müsse. Könnte bedeuten: Die drei Klubs bekommen weniger TV-Geld.“

Auslandsvermarktung eingebrochen

Auch das Thema Auslandsvermarktung steht auf der Agenda der neuen DFL-Chefin. Hier sind die Erwartungen an Hopfen mit ihrer Erfahrung als Vermarktungsexpertin besonders hoch. Die Problemfelder sind derzeit der Mittlere Osten und China, zuletzt sind die Einnahmen der internationalen Vermarktung laut Bild-Zeitung von 250 Mio. Euro auf 180 Mio. Euro eingebrochen. Immerhin: In Bezug auf die TV-Vermarktung in Deutschland hat Hopfen ein wenig zeitlichen Spielraum: Die Ausschreibung für die nächste Periode muss „erst“ 2024 über die Bühne gehen.

Financial Fair Play: DFL vs UEFA

Mit rund 4 Mrd. Euro Jahresumsatz zählen die deutschen Bundesliga-Klubs zu den finanzstarken aber nicht stärksten Klubs Europas. Die geplante Reform der UEFA des Financial Fair Play ist der DFL ein Dorn im Auge. Ob Hopfen jedoch bei Aleksander Ceferin hier noch etwas bewirken kann ist fraglich. Die möglichen Folgen der Reform wären laut Experten explodierende Ablösesummen und Gehälter, mit der aktuell gültigen 50+1 Regelung würde der deutsche Profi-Klubfußball finanziell endgültig den Anschluss an England, Spanien und Frankreich verlieren.

Grundlagenvertrag DFB – DFL

Wenn im März ein neuer DFB-Präsident gewählt wird, kommt es in weiterer Folge zur Neuverhandlung des Grundlagenvertrags zwischen DFB und DFL, der wichtige Geldflüsse regelt. Bisher zahlte die DFL rund 6 Mio. Euro an die Amateurvereine, die jedoch schon angekündigt haben, künftig deutlich mehr aus diesem Topf lukrieren zu wollen. Auch atmosphärisch gilt es, das Verhältnis zwischen DFB und DFL, das Vorgänger Seifert auf dem „absoluten Tiefpunkt“ bezeichnet hat, wieder zu verbessern. Zuletzt gab es kein vertrauensvolles Verhältnis mehr zwischen den beiden Institutionen.

Interne Reformen?

Aber auch die interne Struktur wird Donata Hopfen beschäftigen. Seit rund sechs Jahren gibt es eine fünfköpfige Geschäftsleitung, drei Tochterunternehmen und einige Joint Ventures. Gut möglich, dass Hopfen hier Änderungen anstrebt und zu diesem Zweck auch vertraute Personen in das Unternehmen holt – immer aber im Einklang mit dem Aufsichtsrat der DFL.

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