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Erste Bank Open-Turnierdirektor Herwig Straka blickt fünf Monate vor den geplanten Erste Bank Open mit Hoffnung auf eine reduzierte Variante des Wiener Tennisturniers.
Der Tennissport feiert in den kommenden Tagen mit einer österreichischen Turnierserie ohne Zuschauer ein Comeback, auch Dominic Thiem wird dabei endlich wieder den Schläger schwingen und auf Punktejagd gehen.
Mehrere Optionen für Wien
Vollkommen offen ist derzeit, ob das größte Tennisturnier Österreichs, das Erste Bank Open, über die Bühne gehen wird, das von 26. Oktober bis 1. November geplant ist. In der Sky-Sendung „Kurz cross“ war u.a. zu diesem Thema Turnierdirektor und Organisator Herwig Straka zu Gast. Die aktuelle Lage zum Wiener Turnier schätzt Straka vorsichtig optimistisch ein: „Diese Frage stelle ich mir tagtäglich. Es gibt mehrere Szenarien für das Erste Bank Open in Wien: Volles Haus, ein Turnier, bei dem z.B. nur jeder zweite Platz besetzt wird, gar keine Zuschauer oder Absage“, so Straka, der ergänzt: „Wir wollen alles daran setzen, das Turnier durchzuführen. Österreich ist auf einem sehr guten Weg, was die neue Normalität betrifft. Das Konzept mit einer reduzierten Zuschauerzahl ist meine größte Hoffnung und sogar wirklich möglich. Wir wissen aber noch nicht, was das finanziell bedeutet. Es sind noch 5 Monate bis dahin, ich bin optimistisch.“
US-Turnierserie wackelt
Straka, der auch im ATP-Board sitzt, berichtet in der Sendung zudem von den weiteren Turnierplänen der internationalen Bewerbe. „Wir haben Mitte Mai als Frist für die Juli-Turniere gesetzt und wollten dann eigentlich Anfang Juni den nächsten Schritt setzen und den August besprechen. Aktuell ist es so, dass das US Open das Turnier mit aller Gewalt durchbringen und daher noch abwarten will. Da die US Open im August beginnen, werden wir daher erst Mitte Juni Bescheid wissen, was den August betrifft. Derzeit gibt es eine Vorlaufzeit von zehn Wochen für die Freiluftturniere. Das ist noch ok.“
Die Situation in den USA ist derzeit alles andere als rosig, die Corona-Zahlen steigen weiter. Straka: „Wir haben immer betont, dass die Gesundheit im Vordergrund steht und wir keine Spieler, Zuschauer, Mitarbeiter gefährden. Eines ist klar: Eine große Tour in den USA ist nicht zu erwarten. Man wird aber versuchen, zumindest die US Open und Cincinnati durchzuführen.“ Die Quarantänebestimmungen und Einreisebeschränkungen sind aber derzeit noch vorhanden und ein Spieler müsste zwei Wochen vorher einreisen und sich in Quarantäne begeben. „Ob die Spieler dazu bereit sind, ist noch nicht so wahrscheinlich“, führt Straka weiter aus.
Komplexe Situation
Generell sei die Situation im Tennis komplex. „Tennis ist extrem multinational, daher haben wir hier größere Anforderungen etwa als eine Fußball-Bundesliga, wo alle in einem Land spielen.“ Die Spieler wollen sich so Straka ebenfalls keinem großen Gesundheitsrisiko aussetzen. „Die Spieler sind jung und wollen sich nicht wochenlang in Quarantäne begeben. Es gibt jetzt erste Turnierserien in Österreich und Deutschland. Aus diesen Erfahrungen heraus wird man sehen, wie die Spieler das aufnehmen, auch zum Beispiel, ob sie ohne Zuschauer spielen wollen.“ Noch schwieriger sieht es mit Blick auf die Hallensaison im Herbst aus. „Ein bisschen schwieriger wird es dann, was die Turnier im Herbst betrifft. Da braucht es wesentlich längere Vorlaufzeiten und auch hier ist Mitte Juni ein entscheidendes Datum.“