Eine Analyse von Greenpeace schätzt die Behauptung des FIS-Präsidenten Johan Eliasch, die FIS sei „klimapositiv“, als unhaltbar ein. Die Kompensationsprojekte seien intransparent und daher nicht nachvollziehbar.
„Bezeichnungen wie klimaneutral oder im Fall der FIS sogar klimapositiv sind irreführend. Sie sind nichts anderes als reines Greenwashing“, sagt Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin bei Greenpeace Österreich.
Greenpeace unterstützt die Forderungen von ÖSV-Skirennfahrer Julian Schütter an die FIS: In einem Brief ruft er gemeinsam mit über 130 weiteren Athleten, darunter Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde zu konsequenten, realen Klimaschutzmaßnahmen auf.
Greenpeace-Analyse:
„Statt selbst konsequent CO2 zu reduzieren, behauptet die FIS für Kompensationsprojekte, wie Aufforstungen oder Waldschutz, zu zahlen und damit klimapositiv zu sein. Der Begriff klimapositiv wird dann verwendet, wenn man die eigenen CO2-Emissionen überkompensiert. Um wie viele Gesamt-CO2-Emissionen es sich bei der FIS handelt, wie sie klimaneutral beziehungsweise klimapositiv wird und welche Projekte dafür verantwortlich sind, ist komplett undurchsichtig und nicht nachvollziehbar. Abgesehen davon gibt es keine Information, wie viel und wie CO2-Emissionen eingespart werden sollen. Auf der FIS-Website findet sich kein Nachhaltigkeitsreport und es wird nicht klar, welche Projekte unterstützt werden. Auf der Seite des Partners Cool Earth kann hingegen nur für die Organisation allgemein gespendet werden. Es bleibt im Dunkeln, ob die Emissionen aller Scopes, also direkter und indirekter Emissionen, kompensiert wurden.“
„Dem Skisport schmilzt die Daseinsgrundlage davon. Es ist höchste Zeit, die Notbremse zu ziehen und etwa bei Großveranstaltungen wie der Ski-Weltmeisterschaft direkt CO2 einzusparen, anstatt in weit entfernte Projekte zu investieren. Das Modell der Kompensation ist ein Betrug an unserem Planeten“, sagt Bittner.