Große Sportevents sind auch ein Fall für große Unternehmen. Doch wer sind die Partner der Olympischen Bewegung – und wie viel zahlen sie für das Sponsoring beim großen Sportfest? Und was bedeutet das für die Sponsoren der heimischen Sportler?
++ sportsbusiness.de Exklusiv von Georg Sander ++
14 Unternehmen sind Toppartner des Internationalen Olympischen Comitees (IOC). Darunter befinden sich bekannte Weltmarken wie Coca-Cola, Toyota, Airbnb oder Toyota und Visa, aber auch vom Namen her unbekanntere Weltunternehmen wie Procter & Gamble aus dem Hygienebereich mit Marken wie Always, blend-a-med oder Gillette oder Dow, ein US-amerikanischer Hersteller von Chemikalien und Rohstoffen. Seit 2017 ist auch der chinesische IT-Riese Alibaba mit an Bord.
Üblicherweise gibt es bei diesen Sponsorings einen Vierjahreszyklus, bis zu 300 Millionen Dollar soll das IOC verlangen, wie ‚Quartz‚ zu entnehmen ist. Reifenhersteller Bridgestone oder der Elektrogerätehersteller Panasonic sollen als globale Partner je 200 bis 250 Millionen Dollar auf den Tisch legen, Airbnb hat angeblich einen Achtjahresvertrag mit Zahlungen von 500 Millionen Dollar unterschrieben, Laufzeit bis 2028. Ob sich das auszahlt? In einem Bericht des Mediums „Quartz“ wird Ryan McConnel, Senior Vice President des Research-Unternehmens Kantar zitiert: „Zwischen der Hälfte und zwei Drittel der Menschheit werden an irgendeinem Punkt Olympische Spiele schauen.
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Weitere InformationenDie Vorteile der globalen Sponsoren
Die Gegenleistungen sind vielfältig. Die glbalen Sponsoren können direkt beim Event werben, Uhrenhersteller Omega stellt etwa die Zeitmessung bereit, Samsung die Unterhaltungselektronik. Sponsoren und Partner haben zudem als einzige Marken das Recht, die olympischen Ringe und die Flamme für ihre Marketingaktivitäten zu verwenden. Das IOC hat allerdings die Schirmherrschaft, nicht nur über die olympische Bewegung, sondern eben auch über die Symbole und deren Vermarktung. In Deutschland etwa existiert sogar ein eigenes Gesetz, das bestimmte Begriffe rund um die olympischen Spiele schützt.
Neben den internationalen Sponsoren gibt es auch lokale Sponsoren im Ausrichterland. 67 japanische Unternehmen haben laut DLF Sponsoringverträge abgeschlossen, im Gegenwert von angeblich drei Milliarden Dollar. Sie dürfen mit Tokyo 2020 werben. National gibt es ebenfalls Partner (Link), aber auch die Athletinnen und Athleten haben eigene Sponsoren. Was passiert mit diesen?
Enge Regeln für AthletInnen
Für die ÖOC-Sportlerinnen und Sportler gibt es durchaus enge Regeln. Wie die APA in Bezug auf eine Mitteilung der Wettbewerbsbehörde berichtet, sind die Grenzen sehr eng gesetzt. Beispielsweise darf nur Werbung mit nicht-olymipischen Partnern während den Spielen fortgeführt werden, wenn sie drei Monate zuvor angelaufen ist sowie keine olympischen Symbole beinhaltet. Generische Werbung – also jene Partner, die nicht speziell für die Olympischen Spiele zugelassen sind – darf nicht speziell auf die Zeit während der Spiele zugeschnitten sein oder Hinweise wie „Tokyo 2020“ enthalten. Das geht so weit, dass der Berg Fuji oder die Skyline Tokios nicht zulässig ist.
Für die Social Media-Auftritte gibt es ebenfalls enge Regelungen. Persönliche Berichte sind erlaubt, genauso wie das Teilen von offiziellen Inhalten von IOC und dem Olympic Team Austria. Verboten ist beispielsweise ein Bezug zwischen den nicht-olymipischen Partnern oder Danksagungen an eigene Sponsoren, so diese nicht-olymipisch sind. Dass die Postings im Einklang mit den olympischen Werten stehen müssen, erklären die Richtlinien des ÖOC: Auf den eigenen Social Medai-Kanälen sind umgekehrt zwar Dankesbotschaften, aber nur eine pro persönlichem, nicht-olympischem Partner. Quasi logischerweise dürfen bei den Bildern auch keine Hinweise auf die Olympischen Spiele im Bild zu finden sein – eine gewonnene Medaille, ein Olympia-Trikot, ein Hashtag; all das ist verboten. Die Nachricht darf nicht einmal eine Andeutung an ein Produkt oder eine Dienstleistung enthalten, die die Leistung verbessert haben. Dass die Dankesbotschaft auch nicht geteilt werden darf, versteht sich dabei quasi wiederum von selbst, genau so wie der Umstand, dass die nicht-olymipischen Partner den Athletinnen und Athleten nicht gratulieren dürfen.
Man sieht also: Wer mit Olympia werben will, hat strenge Regeln zu beachten und auf höchster Ebene auch viel Geld zu bezahlen.