Die besten Aussagen von Jürgen Irsigler, Geschäftsführer Admiral Sportwetten GmbH, zu Gast beim KaffeehausTALK bei Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager.
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Weitere InformationenDie besten Aussagen:
Jürgen Irsigler über…
…seine erste Erfahrung mit dem Thema Wetten:
„Ich war damals in der siebten Klasse Gymnasium und habe anlässlich der Fußball-Weltmeisterschaft 1978 Wetten in meiner Klasse angenommen. Ich habe also Quoten erstellt, man konnte bei mir damals nur auf den Weltmeistertitel wetten. Die einzelnen Spiele habe ich nicht im Angebot gehabt. Der Grundeinsatz war ein Schilling pro Wettabgabe. So habe ich auf die verschiedenen Mannschaften Wetten entgegengenommen. Für mich war das Pech, dass damals Argentinien als austragendes Land Weltmeister geworden ist, und ich mit meiner Wettentgegennahme sogar einen Verlust realisiert habe. Das heißt, ich habe nichts verdient bei der Geschichte, sondern habe da die erste Erfahrung gemacht, dass man als Buchmacher auch verlieren kann.“
…seinen Beginn in der Wettbranche vor 35 Jahren:
„Zu sehr fortgeschrittener Stunde in einem In-Lokal in Linz habe ich Horst Kleiss kennengelernt. Horst Kleiss war damals der Eigentümer des Wettbüro Linz. Wir haben uns länger unterhalten, so um drei oder vier in der Früh hat er gemeint, ob ich nicht einmal Lust habe, ihn in seinem Wettlokal zu besuchen. So sind wir auseinandergegangen. Ein paar Wochen später habe ich ihn tatsächlich in seinem Wettlokal besucht. Am Anfang war ich eigentlich Wettkunde – so hat’s begonnen. Und eines Tages fragt er mich, ob ich nicht Lust habe, neben meinem Studium auch ein paar Stunden in der Woche bei ihm zu arbeiten. Das Ganze hat sich ziemlich genau vor 35 Jahren abgespielt, und das war quasi mein Beginn in der Wettbranche.“
…den Beginn von Sportsponsoring durch Wettunternehmen in Kärnten Anfang 1990:
„Ich habe begonnen, im kleinen Bereich Sportsponsoring zu betreiben, und vor allem auch in den Stadien – damals bei Austria Klagenfurt, beim WAC, beim SV Spittal – Wettannahmestandorte zu entwickeln, um dort vor Ort bei den Spielen Wetten anzunehmen.“
…den Beweggrund, sein Wettunternehmen an ADMIRAL zu verkaufen:
„Warum habe ich mich dazu entschieden, mein Wettunternehmen an Admiral zu verkaufen? Weil mir damals schon bewusst geworden ist, dass man – damals als großes Kleinunternehmen – in dieser Branche keine Zukunft haben wird. Es war damals schon für mich feststellbar, dass es einen Konzentrationsprozess in der Branche geben wird. Dass am Ende des Tages nur Großunternehmen in der Wettbranche überleben werden und für KMUs kein Platz sein wird. Das bestätigt sich heute auch. Ich persönlich hätte geglaubt, dass die Entwicklung noch viel rascher gehen wird. Aber vielleicht um ein Gefühl zu schaffen: Vor zehn Jahren hat es in Österreich noch zwischen 80 und 90 Wettunternehmen gegeben, heute gibt es nur noch rund 35. Und die Konzentration schreitet voran. In fünf bis zehn Jahren wird es, so denke ich, zwischen 20 maximal 25 Wettunternehmen in Österreich geben.“
…das Wettlokal als sozialen Treffpunkt:
“Sollten wir die Pandemie hoffentlich zeitnah überwinden, erwarte ich in etwa das heutige Verhältnis, dass rund zwei Drittel der Wetteinsätze digital stattfinden werden und ein Drittel in den Filialen. Aber ich bin davon überzeugt, dass in der Zukunft nicht nur im digitalen Bereich Wetten abgeschlossen werden, sondern sehr wohl auch Shops besucht werden, weil man sich dort mit Gleichgesinnten treffen kann. Menschen sind soziale Wesen und wollen den Austausch. Jeder von uns merkt in der Pandemie und in den Lockdowns, wie sehr ihm auch die sozialen Kontakte fehlen.“
…die Herkunft des Namens ADMIRAL:
“Die Namensgebung hat überhaupt nichts mit den Themen Militär oder Seefahrt zu tun. Unser Eigentümer, Professor Graf, hat am Beginn der 1980er-Jahre mit seinem Unternehmen aus Großbritannien Glücksspielgeräte importiert. Und eines dieser Geräte hatte den Namen ADMIRAL. Das war die Typenbezeichnung. Abgeleitet davon hat er dann sozusagen die Marke ADMIRAL für seine ganze Unternehmensgruppe entwickelt. Den Sportwettenbereich hat er dann auch als ADMIRAL Sportwetten GmbH firmiert.“
…die Weiterentwicklung der Sportsponsoring-Strategie:
“Grundsätzlich war immer unser Zugang: Wir leben vom Sport, das ist die Basis des Geschäftsmodells. Und wir sehen uns auch verpflichtet, dem Sport etwas zurückzugeben. So haben wir unsere Strategie weiterentwickelt. Nicht nur Profisport, nicht nur Fußball soll von uns profitieren und von uns unterstützt werden, sondern auch der Breitensport und andere Sportarten sollen von unseren Engagements profitieren. So hat sich im Laufe der Jahre unser Engagement immer mehr vergrößert, immer mehr verbreitert. Mittlerweile hat es sich über Fußball, Eishockey, Basketball, Handball, American Football bis hin zu Laufveranstaltungen im Breitensport ausgedehnt.“
…die Partnerschaft mit dem Frauen-Nationalteam:
“Anfang 2017 ist es gelungen, mit dem ÖFB eine Vereinbarung einzugehen. Als erster Premiumpartner, Hauptsponsor des Frauen-Nationalteams. Damals bin ich durchaus schräg angeschaut worden für dieses Engagement. Der eine oder andere hat mich wahrscheinlich fast für verrückt erklärt. Wie kann man sowas machen? Was ist da der Hintergrund? Was soll das sein? Wir – und da sage ich wirklich wir, weil ich nicht der einzige Treiber für dieses Thema bei uns im Haus war – sind ein halbes Jahr später bei der Europameisterschaft in Holland mit dem Halbfinale belohnt worden. Man darf nicht vergessen, das war damals ein Sommermärchen. So wurde es auch betitelt. Und es war die erste Teilnahme des Frauen-Nationalteams bei einer Endrunde, und dann erreicht man das Halbfinale. Ich kann mich heute noch erinnern, der ORF hat Einschaltziffern im siebenstelligen Bereich gehabt. Das kannte man nur von den Herren oder hochwertigen Schirennen aus Kitzbühel oder Schladming. Es ist hier eine unglaubliche Euphorie rund um das Team entstanden.“
…das Bundesliga-Engagement mitten in der größten, weltweiten Gesundheitskrise:
“Grundsätzlich sind wir der Meinung, dass Krisen meistens auch Chancen mit sich bringen. Und dass man gerade in solchen Situationen investieren soll. Für uns war die Überlegung auch, wie können wir uns als Unternehmen weiterentwickeln? Wie können wir in Österreich noch an neue Kundengruppen herantreten? Auf Grund diverser Analysen ist da als Ergebnis herausgekommen, dass ein Engagement in der Bundesliga für uns absolut Sinn machen würde. Und dann darf ich mich nicht davor abschrecken lassen, dass jetzt eine Krise ist. Es war auch für uns eine schwierige Zeit. Aber da gilt es Vorwärtsstrategien zu entwickeln.“
…seine schwarz-weiße Liebe LASK:
“Ich bin von einem meiner Großväter mit nicht einmal sieben Jahren das erste Mal zu einem LASK-Spiel auf die Linzer Gugl mitgenommen worden. Es war damals das Lokalderby gegen VOEST. VOEST Linz ist damals aufgestiegen und der LASK hat dieses erste Linzer-Derby in der höchsten Spielklasse am 30. August 1969 mit 5:0 gewonnen. Von dem Tag an war ich LASK-Anhänger. Und ich bin auch als Kind regelmäßig zu den LASK-Spielen mitgenommen worden. Ich war regelmäßig im Stadion. Und diese Leidenschaft für den LASK ist mir bis heute erhalten geblieben. Über die Jahrzehnte hinweg, wenn man bedenkt, das ist jetzt 52 Jahre her, dass ich das erste Mal im Stadion war. Ich sage: In diesem Leben werde ich auch immer Schwarz-Weißer bleiben.“
…die Eigenschaften einer Führungskraft:
“Als Geschäftsführer ist man ein Generalist. Die Herausforderung ist, ausgezeichnete Experten zu finden. Diese Experten zu einem Team zusammenzuschweißen. Und dieses Team dann auch entsprechend zu führen. Das ist meine Aufgabe. Den Experten auch entsprechend das Vertrauen zu schenken. Ihnen auch klar Wertschätzung zu kommunizieren. Dass ihre Expertise wichtig ist. Ihnen auch Freiräume zu geben. Ihnen auch Möglichkeiten zu geben, ihre Ideen umzusetzen. Dass man als Führungskraft diese Ideen dann auch mitträgt, natürlich unter der Voraussetzung, dass man davon auch überzeugt ist. Das glaube ich macht die Führungskraft aus.“
Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness
Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.
Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.
Alle zwei Wochen eine neue Episode
Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten 36 Episoden mit unter anderem Heinz Palme, Bartosz Niedzwiedzki, Harry Gartler, Gregor Baumgartner, Irene Fuhrmann, Johnny Ertl oder Elisabeth Gamauf-Leitner steht bereits Marcel Aberle, Geschäftsführer beim Zukunftsinstitut, für die kommende Episode in den Startlöchern.
Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.