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„Netflix Cup“: Ein neuer Player auf dem Sportrechtemarkt?

(c) Netflix

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Netflix macht ernst und nützt den Erfolg der Doku-Reihen „Drive to Survive“ (Formel 1) und „Full Swing“ (Golf) und lädt zum ersten Live-Sport-Event auf der Plattform. Einmalige Riesenshow oder der Beginn einer neuen Ära?

++ sportsbusiness.de exklusiv von Max Patak ++

Am 14. November um Mitternacht (MEZ) erfolgt der Startschuss zum „Netflix Cup“, einem Show-Event, bei dem sich Formel 1-Fahrer im Verbund mit Profi-Golfern in einem Golf-Turnier im Wynn Golf Club in Las Vegas messen. Die Teilnehmerliste kann sich sehen lassen. Auf Seiten der Rennfahrer geben sich Alex Albon, Pierre Gasly, Lando Norris und Carlos Sainz die Ehre, das Feld der Golfer bilden Rickie Fowler, Max Homa, Collin Morikawa und Justin Thomas.

Die vier Teams, bestehend aus je einem Profi und einem Rennfahrer, treten auf acht Löchern gegeneinander an, die beiden besten Teams duellieren sich am „final hole“ um den Gesamtsieg. Das Event wird live auf Netflix gestreamt, alle die live mit dabei sein wollen können sich aktuell noch um ein gratis Ticket bewerben. Wie viele Fans dem Event beiwohnen können, gab der Streamingdienst nicht bekannt.

Promotion für Las Vegas Grand Prix

Ort und Datum sind natürlich nicht zufällig gewählt. Am 19. November findet in Las Vegas der vorletzte Grand Prix der Formel 1-Saison 2023 statt. Die Rennen in den Vereinigten Staaten gerieten bereits in der Vergangenheit öfters durch die Geschehnisse abseits der Rennstrecke als durch das Sportliche in die Schlagzeilen.

Der Grand Prix von Las Vegas steht heuer zum ersten Mal seit 39 Jahren wieder im Rennkalender und daher „ist es nur passend, dass wir unser Eröffnungs-Rennwochenende mit einem lustigen Event eröffnen, dass von Formel 1 und PGA Tour-Fans auf der ganzen Welt gestreamt werden kann“, wird Emily Prazer, Chief Commercial Officer des Las Vegas Grand Prix auf „Netflix“ zitiert.

Der Beginn von etwas Großem?

Die Frage, die sich für Sportfans auf der ganzen Welt nun stellt: Ist der „Netflix Cup“ nur ein Fähnchen im Wind oder steckt ein größerer Plan dahinter? Zweifelsohne könnte es sein, dass der US-amerikanische Milliardenkonzern einfach den Hype der beiden Sport-Dokus prolongieren möchte und zugleich den günstigen Termin des Las Vegas Grand Prix nützt.

Deutlich realistischer scheint allerdings Variante zwei. Nämlich, dass die golfenden Rennfahrer nur den Beginn einer neuen Ära einleiten sollen. Netflix Hauptkonkurrent, Amazon Prime, hat bereits vorgelegt und hält seit 2017 die Rechte am Thursday Night Game der NFL, seit 2022 sogar exklusiv. Im deutschsprachigen Raum überträgt man seit der Saison 2021/22 ausgewählte Champions League Spiele. Der aufstrebende Verfolger, Disney Plus, hat in der Vergangenheit ebenfalls signalisiert, dass man seine Bemühungen im Sportstreaming in Zukunft intensivieren möchte.  

Netflix-CEO weiterhin zögerlich

Zwar erteilte Co-CEO Ted Sarandos den Plänen nach Live-Sport-Übertragungen vor zwei Jahren noch eine Absage („Unser Kernprodukt ist On Demand und werbefrei, während Sportübertragungen live und vollgepackt mit Werbung sind“). Dies dürfte sich jedoch mittlerweile geändert haben. Laut diversen Medienberichten habe der Sender bereits für die Streamingrechte von Sport-Ligen geboten beziehungsweise immer wieder Interesse signalisiert. Konkret dürfte sich Netflix vor allem für die ATP-Tour interessieren. Wenig verwunderlich, denn auch die Doku-Serie „Break Point“ darf durchaus als Erfolg gewertet werden.

Sarandos winkt jedoch weiterhin ab und sagt bezüglich des „Netflix Cup“ das Event sei „eine tolle Möglichkeit, das große Drama der Sportmarken, das wir geschaffen haben, zu erweitern.“ Jedoch gäbe es keine grundsätzliche Änderung in der Live-Sport-Strategie des Unternehmens. Ob Sarandos zu seinen Worten stehen wird – auch dann, wenn die Konkurrenz ihre Bemühungen weiter intensiviert – wird nicht nur für die Zukunft von Netflix, sondern auch für die globale Entwicklung des Sportrechtemarkts, von großer Bedeutung sein.

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