Lange wurde das Projekt im ÖFB vorbereitet, nun sind die Ausschreibungsunterlagen für das geplante ÖFB-Kompetenzzentrum in Aspern veröffentlicht worden, wie sportsbusiness.de in Erfahrung bringen konnte. Die erste Bewerbungsfrist endet bereits am 20. Dezember.
Mitte Oktober wurde es offiziell: Der ÖFB hat sich in einer Präsidiumssitzung dazu durchgerungen, sein künftiges Trainingszentrum in Wien-Aspern zu errichten. Die Entscheidung sei „nicht einstimmig, aber mit sehr deutlicher Mehrheit“ gefallen, sagte der damals noch amtierende ÖFB-Präsident Leo Windtner. Und auch der neu gewählte Präsident Gerhard Milletich machte von Anfang an kein Geheimnis daraus, dass das Projekt Aspern oberste Priorität habe.
Rund einen Monat später gibt es bereits die dazu gehörige Ausschreibung. Die öffentlich zugänglichen Ausschreibungsunterlagen, die sportsbusiness.de vorliegen, sehen als Auftragsgegenstand die Planung und Errichtung – im Auftrag eines Totalunternehmers – eines Trainingszentrums für den ÖFB mit einer Brutto-Grundfläche (BGF) von ca. 54.650 qm zzgl. ca. 10.000 qm Nebenflächen vor.
Das Projekt besteht laut Ausschreibung aus folgenden Komponenten:
- Geschäftsstelle (4-geschossiger Trakt; ca. 8.000 qm BGF),
- Kleinstadion inkl. Nebengebäude (ca. 3.400 qm BGF und 1.000 Sitzplätze),
- Funktionsgebäude mit Lagerraum (2-geschossiger Trakt; ca. 700 qm BGF),
- Trainingshalle (ca. 8.400 qm BGF),
- 5 Fußballspielfelder (ca. 32.000 qm BGF), und
- Trainingsgeräteraum (ca. 150 qm BGF).
Optionaler Leistungsteil ist zudem die Planung und Errichtung eines Parkhauses mit ca. 180 Stellplätzen und einer Flächeninanspruchnahme von ca. 2.000 qm BGF. Der Leistungsort ist Wien, Katastralgemeinde Aspern im Bereich der Seestadt.
Open Book Policy
Interessant ist in der Ausschreibung auch die Integration einer „Open Book Policy“, die bei Einsparungen beide Seiten der Ausschreibung – also den ÖFB als Auftraggeber sowie den Totalunternehmer als Auftragnehmer – beteiligt. Die Ausschreibung ist auf den hochspezialisierten Bereich der Fachfirmen im Büro-, Sport und Stadienbau zugeschnitten, aber europaweit ausgeschrieben.
Die Referenzen sind in der Ausschreibung sehr hoch gewählt, offenbar um auszuschließen, dass ungeeignete Bewerber sich bewerben.
Erste Frist am 20. Dezember
Bis 20. Dezember müssen sich interessierte Generalunternehmer entscheiden, ob sie an der Ausschreibung teilnehmen wollen. Die Erstangebotsfrist läuft dann von 3. Jänner bis 22. Februar 2022. Der Beginn der Leistungserbringung ist für Q3/2022 vorgesehen. Die Vertragslaufzeit beträgt voraussichtlich 24 Monate.