Rund um die Abstimmung für die Zulassung von russischen und belarussischen Athleten zu den Paralympics 2024 in Paris gibt es im Nachhinein Zweifel.
Ende September hatte das Internationale Paralympische Komitee (IPC) mit einer knappen Mehrheit dafür gestimmt, dass Athleten aus Russland und Belarus unter neutraler Flagge bei den Paralympics 2024 in Paris teilnehmen dürfen. Mittlerweile tauchen jedoch Zweifel auf, ob hier alles in korrekten Bahnen abgelaufen ist.
Laut Friedhelm Julius Beucher, dem Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbandes sind „Vorgänge bekannt geworden“. Es müsse verifiziert werden, unter welchen Bedingungen Russland bei der Abstimmung im September möglicherweise Nationen von den russischen Interessen überzeugt haben könnte. Anfang März 2024 wird es nun eine außerordentliche Konferenz des europäischen paralympischen Komitees geben.
Belege und offene Fragen
Beucher beruft sich auf Schriftstücke und entsprechende Bilder, die die Vorgänge zur Beeinflussung nachweisen sollen. Sie müssen jedoch erst ordentlich geprüft werden. Unabhängig von diesen möglichen Ungereimtheiten fehlten ihm bisher auch klare Konzepte des IPCs, wie die Teilnahme unter neutraler Flagge tatsächlich ablaufen soll.
Welche Kriterien müssen Athleten erfüllen, um als neutral zu gelten? Wie werden ohne Nationalverband ordentliche Dopingkontrollen durchgeführt? Diese und weitere Fragen seien laut Beucher immer noch unbeantwortet.