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Präsidium des Deutschen Volleyball-Verbandes tritt zurück

(DVV)

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Die Mehrheit der deutschen Volleyball-Landesverbände sowie die deutsche Volleyball Bundesliga haben dem Präsidium des Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV) das Vertrauen entzogen.

Präsident René Hecht und die Vize-Präsidenten Volker Schiemenz, Holger Schell und Matthias Hach sind zurückgetreten. Auch Vorstand Julia Frauendorf verlässt den Verband.

Als der deutsche Rekordnationalspieler René Hecht im Sommer 2018, nach dem Rücktritt des gesamten Vorstandes, das Amt des Präsidenten und damit die Verantwortung für den damals zerrütteten Verband übernahm, meinte er: „Mehr Transparenz, Beteiligung, Struktur und Leistung sind das Ziel. Die versäumte Modernisierung der letzten Jahre können wir nur gemeinsam angehen.“

„Vieles von dem, was mir seitdem begegnet ist, habe ich geahnt, manchmal befürchtet, aber nicht gewusst. Wir haben den Verband aus dem Dornröschenschlaf geholt. Rückblickend haben wir auch Fehler gemacht. Aber nur wer sich bewegt, kann auch etwas bewegen“, sagt der 61-Jährige heute.

Die vergangenen fünf Jahre waren für den Deutschen Volleyball-Verband eine „Kraftprobe“. Mit einer Strukturreform und der damit verbundenen Trennung von Haupt- und Ehrenamt hat sich der DVV strukturell zukunftsfähig aufgestellt. „Abläufe und Prozesse wurden standardisiert, Buchhaltung und Personalwesen vollständig digitalisiert. Der Haushalt konnte – trotz Corona-Pandemie und Insolvenz der DVS GmbH – konsolidiert und die hohen Zahlungsrückstände der letzten Jahre abgebaut werden. Mit den Zukunftsprojekten wurden die deutschen Landesverbände in eine gemeinsame digitale Zukunft geführt. Darüber hinaus wurde eine interne Leistungssportstrukturreform auf den Weg gebracht, deren Umsetzung noch aussteht“, so der DVV.

Im Rahmen der Strukturreform wurde Anfang 2022 Julia Frauendorf als Vorstand Sport berufen. Die 32-Jährige musste direkt nach der Berufung die Insolvenz der DVS GmbH und die finanziellen Fehlentwicklungen im letzten Quartal 2022 bewältigen. „Wirtschaftlich hat sich der Verband mittlerweile wieder stabilisiert. Der gradlinige, aber harte Kurs rief andererseits scharfe Kritik hervor.“

Am vergangenen Wochenende folgten die Landesverbände und die deutsche Volleyball-Bundesliga der Einladung des Deutschen Volleyball-Verbandes zum offenen Dialog. Präsidium und Vorstand reagierten damit auf das öffentlich angedrohte Amtsenthebungsverfahren des Westdeutschen Volleyball-Verbandes und die heftige Kritik am Deutschen Volleyball-Verband in den vergangenen Monaten.

Bereits im Mai trafen sich die Präsidenten der siebzehn deutschen Landesverbände. Im Mittelpunkt des zweitätigen Treffens standen Kritik und Forderungen nach ganzheitlichen Personalkonsequenzen. Gefordert wurden Rücktritte von Präsident René Hecht, allen Mitgliedern des Präsidiums und Entlassungen des Vorstands sowie leitenden Mitarbeitern des Deutschen Volleyball-Verbandes.

Dieses Mal standen die Mitglieder des Präsidiums, Vorstand und Teamleiter den Mitgliedern Rede und Antwort. Trotz transparenter Aufklärung entzog die Mehrheit der Mitglieder dem Präsidium des DVV das Vertrauen.

In einer außerordentlichen Präsidiumssitzung sind Präsident René Hecht und die Vize-Präsidenten Volker Schiemenz, Holger Schell und Matthias Hach zurückgetreten.

René Hecht: „Das Amt des Präsidenten hat mich immer mit Stolz erfüllt. Fünf Jahre durfte ich den DVV repräsentieren und modernisieren. Gern hätte ich noch den letzten Satz gespielt und meine Amtszeit 2024 beendet, um die positive Entwicklung der letzten Jahre weiter zu begleiten. Die Mehrheit der Landesverbände und die Volleyball-Bundesliga wollen den Weg der Erneuerung nicht mehr mitgehen. Sie übernehmen nun die Verantwortung für alles Kommende. Ich danke allen meinen Wegbegleitern. Unserer Sportart bleibe ich natürlich immer verbunden.“

Julia Frauendorf: „Wir wollten zu schnell, zu viel verändern. Ohne Gestaltungsmehrheit ist es nicht möglich, jünger, schneller und digitaler zu werden. Ich möchte nicht dazu beitragen, dass der Deutsche Volleyball-Verband zurückfällt in vergangene Zeiten. Mein Ziel war es, zu gestalten, nicht zu verwalten. Volleyball ist und bleibt meine Leidenschaft. Dieser werde ich immer treu bleiben.“

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