Die Klubs der Premier League haben über eine Regel abgestimmt, die es verboten hätte, dass Spieler zwischen Vereinen mit gemeinsamem Besitzer verliehen werden. Das Verbot wurde knapp abgelehnt.
Einige Vereine wollten zumindest für das kommende Transferfenster eine Regelung durchsetzen, die Leihspieler-Wechsel zwischen Klubs mit dem gleichen Besitzer verbietet. Mit der vorübergehenden Maßnahme wollten sie Zeit gewinnen, um eine passende Langzeitlösung zu finden.
Alle 20 Premier League-Klubs sind für eine Abstimmung zusammengekommen. Mehr als die Hälfte der Vereine stimmte für die neue Regelung. Mit 13 Befürwortern fehlte jedoch eine Stimme, um die nötige Zweidrittelmehrheit zu erreichen. Laut Martyn Ziegler, einem Reporter von „The Times“ sollen die Vereine Newcastle, Sheffield United, Manchester City, Chelsea, Everton, Wolverhampton Wanderers und Nottingham Forest gegen die Regel gestimmt haben. Somit bleibt vorerst alles beim Alten. Verbundene Vereine können damit weiterhin Spieler untereinander verleihen.
Newcastle liefert beinahe ein Paradebeispiel
Ein Vorgang in Newcastle hat als ideales Beispiel zum geplanten Verbot gepasst. Der Spieler Sandro Tonali wurde nach einem Wettskandal für zehn Monate gesperrt. Bei der Suche nach einem passenden Ersatz dachte Newcastle unter anderem daran Rúben Neves, einen 26-jährigen Defensivspieler aus Portugal, auszuleihen. Dieser wiederum spielt seit dieser Saison beim saudischen Klub Al-Hilal. Newcastle und Al-Hilal gehören beide mehrheitlich dem saudischen Staatsfonds. Damit wäre es eine Multi-Club-Ownership-Leihe gewesen. Dieses Leihgeschäft soll jedoch kein Auslöser für die geplante Regeländerung gewesen sein. Zudem war die Leihe scheinbar schon vor der Abstimmung vom Tisch.
Nichtsdestoweniger wäre es ein klassisches Beispiel dafür gewesen, wie Premier League-Klubs mit solchen Vorgängen die Financial-Fairplay-Regeln umgehen könnten. Damit derartige Szenarien in Zukunft verhindert werden können, wird an einer besser geeigneten, langfristigen Regelanpassung gearbeitet.