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Robert Fiegl: „Die meisten Golf-Partner haben Treue gehalten“

(c) Österr. Golf-Verband

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(c) Österr. Golf-Verband

Robert Fiegl, Generalsekretär des österreichischen Golf-Verbands, spricht im Interview mit sportsbusiness.de über die Folgen des Corona-Lockdowns, die weitere Perspektive in diesem Jahr und mit welchen Auswirkungen zu rechnen ist.

sportsbusiness.de: Wie fällt die erste Zwischenbilanz nach dem „ReStart“ der Golfsaison nach dem Corona-Lockdown aus?

Robert Fiegl: Tatsächlich überaus positiv und reibungslos. Die Abstimmung zwischen Behörden und Verband hat perfekt funktioniert und die Golfclubs haben die ausgearbeitete „ÖGV-Hausordnung und Corona-Regelungen“ sehr gut und mit viel Verständnis für die Situation umgesetzt. Die Golfer waren vom ersten Tag an sehr diszipliniert, die Freude, dass wir endlich wieder Golf spielen können hat alle kleinen Einschränkungen mehr als wett gemacht. Alles in Allem ist es super gelaufen.

sportsbusiness.de: Kann man schon beziffern, welchen Schaden der Corona-Lockdown bisher angerichtet hat?

Fiegl: Selbst die bei den Vereinen entstandenen Schäden aufgrund des behördl. Betretungsverbots zwischen 15.3. und 1.5. sind noch nicht völlig klar abschätzbar, aber mit Sicherheit nennenswert. Man darf nicht vergessen, dass auch während der Schließung der Aufwand für die laufende Pflege und Instandhaltung der Golfanlagen fast uneingeschränkt angefallen ist. Wir pflegen 60-80 Hektar Natur und die lässt sich auch nicht einfach „stilllegen“. Darüber hinaus haben vor allem auch auf touristische Gäste angewiesene Vereine nach wie vor massive Einnahmenverluste. Bei allen Clubs sind auch die Einnahmen im März und April aus Turnier, Veranstaltungen, usw. zu 100% ausgefallen, natürlich auch alle Einnahme aus Gastronomie usw. Wie es mit diversen Partner-/Sponsorenerlösen aussieht ist abzuwarten, da wird sich Vieles erst im Sommer/Herbst zeigen. Zusammengefasst muss man sagen, dass wir mindestens ein Viertel der Saison verloren haben und für einige Club gerade der Saisonstart und Frühling eine wichtige Einkommensquelle gewesen wäre.

sportsbusiness.de: Wie haben die Sponsoren auf den Lockdown reagiert?

Fiegl: Soweit dies derzeit schon absehbar ist, haben die meisten Partner die Treue gehalten und wir versuchen sozusagen gemeinsam durch diese schwierigen Zeiten zu manövrieren. Man darf aber nicht vergessen, dass einige Branchen enorme Ausfälle haben und um die eigene Existenz kämpfen, d.h. auch im Golfsport werden Partner – die auch bei deren besten Willen weiter mit uns zusammenzuarbeiten – ausfallen. Dafür werden wir Verständnis haben müssen und uns darauf einstellen.

Soweit dies derzeit schon absehbar ist, haben die meisten Partner die Treue gehalten und wir versuchen sozusagen gemeinsam durch diese schwierigen Zeiten zu manövrieren.

Robert Fiegl

sportsbusiness.de: Wie sieht es mit dem Profisport aus?

Fiegl: Was leider ein großer Ausfall werden wird – sportlich wie wirtschaftlich – sind die geplante internationalen Profisport-Turniere. Wir bemühen uns zwar nach wie vor neue Termine und Möglichkeiten zu finden, aber es sieht allein schon aufgrund der Ein-/Ausreisebeschränkungen, nicht vielversprechend aus.

sportsbusiness.de: Wie sieht die Perspektive für den Sommer 2020 im Golfsport für den Breitensport aktuell aus?

Fiegl: Der Breitensport hat ja wieder fast zur Normalität gefunden und wir hoffen und denken, dass wir bei einer weiterhin positiven Entwicklung rund um Covid-19 und Einhaltung der jeweils aktuell sinnvollen Maßnahmen, in ein paar Wochen keine Einschränkungen mehr bestehen. Wie gesagt, auch heute haben wir fast schon „Regelbetrieb“ und die Clubs und Spieler sind besonnen und freuen sich auf jede Golfrunde.

sportsbusiness.de: Und wie sieht die Perspektive für den Sommer 2020 im Golfsport für Events/Spitzensport aktuell aus?

Fiegl: Wie schon vorher angesprochen, wird es noch einige Zeit – wenn nicht sogar bis 2021 – dauern, bis Normalität einkehrt. Internationale Bewerbe, sowohl im Amateur- als auch Profibereich, sind aufgrund der Reisebeschränkungen derzeit nicht durchführbar. Wie sich die Situation und Lockerungen diesbezüglich ergeben, ist abzuwarten. Vor allem unsere jüngeren und aufstrebenden Spieler sind natürlich besonders betroffen. Die sportliche Weiterentwicklung ist gehemmt und leider hat auch der Nachwuchs größere finanzielle Sorgen und Probleme. Aber auch hier gilt, Gesundheit und Sicherheit muss vor gehen.

Die sportliche Weiterentwicklung ist gehemmt und leider hat auch der Nachwuchs größere finanzielle Sorgen und Probleme.

Robert Fiegl

sportsbusiness.de: Was hat Ihnen die Krise gezeigt bzw. was liegt Ihnen am Herzen?

Fiegl: Ein aufrichtiges Dankeschön. Besonders in Krisensituationen zeigt sich, auf welche Menschen Verlass ist, wer aller tatsächlich am gleichen Strang zieht und  sich einer Aufgabe unterordnet und nicht zuletzt, wer auch über die in einer solchen Situation „menschlichen“ wie fachlich notwendigen Fähigkeiten besitzt. Und da kann ich nur Danke sagen. Danke an das BM Sport und die Mitarbeiter im Kabinett wie in der Sektion, Danke an alle österr. Golfclubs, die trotz aller Probleme viel Geduld und Verantwortungsbewusstsein gezeigt haben und super mit uns zusammengearbeitet und auch den Verband unterstützt haben und last-but not-least, Danke an 99,9% aller österr. GolferInnen, die zwar die Öffnung der Golfanlagen kaum abwarten konnten aber dies immer sehr konstruktiv und positiv an uns herangetragen oder über social-media kommuniziert haben. Wir alle lieben unseren Golfsport sehr und haben die Tage am Golfplatz enorm vermisst.


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