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Roland Königshofer: „Um wirklich top zu sein, musst du dein Schmerzlevel erhöhen.“ [Partner-News]

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Die besten Aussagen von Ex-Radsportprofi Roland Königshofer, zu Gast beim KaffeehausTALK bei Lorenz Kirchschlager und Simon-Peter Charamza.

Die Ausgabe zum Anhören:

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Roland Königshofer über…

… seinen Weg in den Radsport:

„Aufgrund meiner Erfahrung im Schulturnsport, wo ich – außer im 1500 Meter Lauf – kaum Leistungen gebracht habe, hat es sich abgezeichnet, dass ich mich eher im Ausdauersport wiederfinden werde. Eines Tages habe ich auf der alten Speedway-Bahn in St. Pölten an einem unlizenzierten Kinderrennen teilgenommen und bin 7. von 13 geworden. Dann hat mich ein Mitglied vom Wilhelmsburger Radverein zur Seite genommen und gefragt, ob ich nicht mit dem Radfahren beginnen möchte. Zuerst wollte ich gar nicht, weil ich damals Handball gespielt habe, aber mein Vater hat gemeint, dass das eventuell etwas für mich wäre.“

… Steher-Rennen im Radsport:

„Das Wort ‚Steher‘ kommt von Ausdauer, also von Stehvermögen. Bei den ersten olympischen Rennen war es noch so, dass die anderen Teilnehmer der Nationen, wie beispielsweise Schwimmer und Läufer, sich Räder ausgeborgt haben und dem Radfahrer Hilfestellungen gegeben haben. Sie sind dann vor dem Radfahrer hergefahren und haben ihm Windschatten geboten. Daraus haben sich dann Steher-Rennen entwickelt. Zuerst mit Elektromotoren, später mit Benzinmotoren.“

… die Attraktivität und Gefahren von Steher-Rennen:

„So um 1920, 1930 waren Steher-Rennen der mit Abstand schnellste Sport und hat großes Zuschauerinteresse geweckt. Damals waren sogar mehr Leute bei Steher-Rennen im Stadion als beim Fußball. Da gibt es unglaubliche historische Bilder. Steher-Rennen waren aber auch sehr gefährlich. Es hat aus verschiedenen Gründen massenhaft Tote gegeben. Man darf nicht vergessen, man fuhr damals bis zu 100 km/h auf steilen Betonbahnen. In Wahrheit hat der Sport bis heute nicht viel an seiner Gefährlichkeit verloren. Es gibt Bahnen, da gehst du zuerst einmal an einer Galerie von verstorbenen Steher-Fahrern vorbei.“

… die Erhöhung des Schmerzlevels, um im Radsport erfolgreich zu sein:

„Im Radsport sind alle fit. Aber um wirklich top zu sein, musst du dein Schmerzlevel erhöhen. Es geht darum: Wer hält mehr Schmerzen aus, um mehr Rennen zu gewinnen. Das kannst du nicht im Training machen, weil da würdest du geistig durchdrehen. Bei Rundfahrten hast du täglich 5-6 Stunden bestimmte Aufgaben, die du fürs Team erfüllen musst – 1,5 Wochen lang. Da fährst du immer auf Anschlag und kannst dein Schmerzlevel richtig in die Höhe schrauben. Meistens ist es so, dass du nach der Rundfahrt stärker bist als vorher. Das ist mir bei einer Österreich-Rundfahrt zufällig aufgefallen, bei der ich sogar fürs Nationalteam gefahren bin. Da hatte ich richtig zu tun. Am Samstag war die Rundfahrt aus und am Sonntag bin ich ein Steher-Rennen gefahren.“

… eventuelle Dopingerfahrungen im Radsport:

„Der Radsport wurde immer extrem kontrolliert. Ich bin 30 bis 40 mal pro Jahr bei Dopingkontrollen gestanden. Wenn ich das mit meinem Sohn Lukas vergleiche: Der war bei Rapid und sieben Jahre in Deutschland Profifußballer, ist aber nie zu einer Dopingkontrolle gebeten worden. Oder ein anderes Beispiel: Der komplette amerikanische Profisport ist Doping-frei, weil dort keine Kontrollen gemacht werden. So viel zu dem Thema. Mir war aber schon damals relativ schnell klar, dass Doping keinen Sinn macht. Das ist ähnlich wie mit Drogen. Ich bin noch nie angesprochen worden, ob ich Drogen haben möchte. Das hat man am Hirn stehen oder eben nicht.“

… die fehlende Lust, den Österreichischen Radsportverband zu führen:

„Ich bin eher kein Vereins- oder Verbandsmensch, war aber einige Jahre Fahrersprecher im Verband. Damals war ich auch bei einigen Sitzungen dabei. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich große Dinge durchgesetzt hätte. Gefühlt war ich aber der einzige Praktiker in der Runde. Bei ehrenamtlichen Funktionären stehen sehr oft persönliche Befindlichkeiten im Vordergrund – da kann man oft nicht mal böse sein, aber für mich ist das nichts.“

… die Möglichkeit, bei adidas anzuheuern:

„Nach meiner aktiven Karriere habe ich keinen Tau gehabt, was ich beruflich mache. Ich bin zwar gelernter Versicherungskaufmann, aber das wollte nach über 20 Jahren im Radsport nicht mehr machen. Bei meinem allerletzten Rennen habe ich den Anruf von Adidas bekommen. Ich war einer der wenigen Sportler, die damals ihre Karriere beendet und die sich selbst vermarktet haben. Adidas hat für die Abteilung Sport-Promotion, also die Betreuung von Spitzensportathleten, einen ehemaligen Athleten gesucht. Das habe ich sehr interessant gefunden und habe das Angebot angenommen.“

… seine ursprünglichen Aufgaben bei adidas:

„Damals hat meine Position Leiter Sport-Promotion geheißen und ich hatte zwei Mitarbeiter in Klagenfurt. Ich war quer durch alle Sportarten dafür verantwortlich, die Spitzensportbetreuung zu übernehmen. Auch viele Verbände wurden von Adidas ausgerüstet. Ein hochinteressanter Job, aber auch sehr intensiv mit sehr vielen Veranstaltungen unter der Woche und Sportevents am Wochenende. Teilweise hatte ich meine Familie dabei, damit ich sie überhaupt sehe.“

… die Themenfelder seines neuen Unternehmens:

„Mein Angebot steht unter dem Motto ‚Gefahren erkennen und sich nicht selbst in Gefahr bringen‘. Ich bringe meine Erfahrungen aus 14 Runden um die Welt ein. Man kennt es vielleicht auch von Mobilitätsklubs, die ähnliche Kurse für Autos und Motorräder anbieten. Ich erachte das auch im Radsport für sehr notwendig, aber dieses Angebot ist noch nicht wirklich bekannt. Ich kann nur jedem empfehlen, sich damit auseinander zu setzen, und sich dafür zu sensibilisieren. Darüber hinaus biete ich Rennradtechniktraining für Hobbyfahrer und Triathleten an, die sehr viel Geld in Technik und Ausstattung investieren, das eigene Vermögen in puncto Technik aber noch nicht ausgefeilt haben.“

Gäste aus nationalem und internationalem Sportbusiness

Der KaffeehausTALK ist eine abwechslungsreiche, informative Mischung aus Sport- und Business-Podcast. „In den einzelnen Episoden werden unterschiedliche Karrierewege im Sportbusiness aufgezeigt, Wissen vermittelt und vor allem durch persönliche, unterhaltsame Geschichten untermalt“, so die beiden Podcast-Gastgeber Simon-Peter Charamza und Lorenz Kirchschlager. Gesprächspartner sind unterschiedliche Persönlichkeiten aus dem nationalen und internationalen Sportbusiness.

Die inhaltlichen Themen haben zwar mit dem Namen KaffeehausTALK nicht direkt etwas zu tun, aber als Wiener schätzen Kirchschlager und Charamza, dass die Wiener Kaffeehauskultur zum Plaudern, Fachsimpeln und Genießen einlädt – eine Atmosphäre, die sie auch in ihrem Podcast schaffen. In gemeinsam über 25 Jahren bei Vereinen, Verbänden, Agenturen und führenden Medien Österreichs durften die beiden eine Vielzahl an Experten und interessanten Persönlichkeiten kennenlernen, die sie nun an den Kaffeehaustisch bitten, um mit den Hörern ihre Geschichten und Erfahrungen zu teilen.

Alle zwei Wochen eine neue Episode

Alle zwei Wochen wird eine neue Episode des KaffeehausTALK serviert. Nach den ersten 49 Episoden mit unter anderem Heinz Palme, Bartosz Niedzwiedzki, Harry Gartler, Gregor Baumgartner, Irene Fuhrmann, Johnny Ertl oder Elisabeth Gamauf-Leitner steht bereits Christian Wiesmayr, Head of Digital Content beim Österreichischen Fußball-Bund, für die kommende Episode in den Startlöchern.

Zu hören ist der KaffeehausTALK auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie z.B. Spotify, Apple Podcasts, Google Podcasts und auch auf der Webseite KafeehausTALK.com. Hier haben die Hörer zusätzlich die Möglichkeit, einzelne Kapiteln und Themen nachzuhören, sowie den KaffeehausTALK-Newsletter zu abonnieren.

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