Der Mailänder Stadtrat hat dem Verkauf des traditionsreichen San-Siro-Stadions an die beiden Fußballvereine AC Milan und Inter Mailand zugestimmt.
Der Gesamtwert des Deals beläuft sich auf 197 Millionen Euro, wobei 22 Millionen Euro für Sanierungsmaßnahmen am Areal abgezogen werden. Das neue Stadion soll rund 71.500 Zuschauer fassen.
Neben dem Stadionneubau ist auf dem etwa 280.000 Quadratmeter großen Gelände ein umfassendes Infrastrukturprojekt geplant: Ein Einkaufszentrum, Büroflächen, ein Hotel, ein Park, ein medizinisches Zentrum sowie ein Clubmuseum und ein Fan-Shop sollen entstehen. Verbesserungen bei den Sanitäranlagen, zusätzliche Großbildschirme und eine höhere Anzahl an Imbissständen sind ebenfalls vorgesehen. Der Anteil der Grünflächen soll auf 148.000 Quadratmeter steigen.
Laut Schätzungen wird die Bauphase wirtschaftliche Effekte von rund 3 Milliarden Euro erzeugen, die jährlichen Auswirkungen im laufenden Betrieb sollen sich auf etwa 2,7 Milliarden Euro belaufen.
Das Bauprojekt soll bis spätestens 2031 abgeschlossen sein. Laut Bürgermeister Giuseppe Sala sei dies eine Voraussetzung, um Mailand als Austragungsort für die Fußball-Europameisterschaft 2032 in Betracht zu ziehen. Ein entsprechendes Signal habe es von Seiten der UEFA bereits gegeben.
Die architektonische Leitung soll Insidern zufolge dem britischen Architekten Sir Norman Foster übertragen werden, der unter anderem für die Neugestaltung des Berliner Reichstags und des Wembley-Stadions verantwortlich war. Das bestehende Giuseppe-Meazza-Stadion – bekannt als San Siro – bleibt trotz seines Alters bestehen, nachdem Pläne für einen Abriss zuletzt aus denkmalpflegerischen Gründen abgelehnt wurden.
Zum 100-jährigen Bestehen des Stadions im Jahr 2026 soll dort die Eröffnungszeremonie der Olympischen Winterspiele in Mailand und Cortina stattfinden.