Die Reichel Business Group ist neuer Partner von sportsbusiness.de. Im Willkommens-Interview spricht Sandra Reichel über das Comeback der Upper Austria Ladies Linz im Februar, warum die multiplen Krisen für sie eine Chance sind, welche Herausforderungen es im Bereich Sponsoring gibt und warum ihr das Frauensportsymposium ein großes Anliegen ist.
++ sportsbusiness.de exklusiv von Michael Fiala ++
sportsbusiness.de: Die Upper Austria Ladies Linz fanden erstmals wieder im Februar an einem neuen Termin und in einer neuen Location statt. Wie fällt Ihre Bilanz mit etwas Abstand aus?
Sandra Reichel: Die Bilanz ist durch und durch positiv! WTA, Spielerinnen, Sponsoren, Partner und Zuschauer haben uns ein eindeutiges Feedback gegeben. Das Turnier hat durch den Zeitpunkt und die Location gewonnen. Mein Ziel war es diesmal aufzuzeigen, wie sich das Turnier weiterentwickeln kann, wie es in der Zukunft für Sponsoren sogar noch an Attraktivität gewinnen – und weiter eine bedeutende Rolle auf der Tour spielen kann. Diese Punkte konnten wir aus meiner Sicht klar sichtbar machen.
Corona-Krise, Ukraine-Krise und Inflation – wie sehr haben diese Faktoren das zweitälteste Tennishallenturnier der Welt bedroht?
Ich sehe Herausforderungen immer als Chance an. Für mich war eine Turnierabsage, selbst in der Corona- Hochzeit nie eine Option. Die Krisen haben bei uns bewirkt, sich noch intensiver mit der Konzeption des Turniers zu beschäftigen, z.B. wie wir aktuelle Themen unserer Gesellschaft, die auch für das Turnier eine Relevanz haben behandeln. Daraus sind dann unsere vier Säulen entstanden: Frauen, Nachhaltigkeit, Inklusion und Kids. Insofern würde ich auf die Frage so antworten, dass die Krisen eher als Katalysatoren gewirkt haben. Allerdings ist auch klar, dass längere Einschränkungen bei Zuschauern, oder auch im generellen Sponsorenbereich nicht zu kompensieren wären.
Hat sich der Wechsel in den Februar ausgezahlt? Argumente dafür waren im Vorfeld, dass die Spielerinnen noch frisch sind und der bisherige Termin zu knapp beim Saisonfinale gelegen ist?
Wir haben bei den Spielerinnen eine große Vorfreude auf das Turnier und dann auch beim Turnier eine entsprechende Spiellust erlebt. Ich glaube aber, dass mindestens ebenso positiv der neue Spielort für dieses Feeling verantwortlich war. Die Spielerinnen haben es sehr genossen, dass Hotel und Center Court praktisch nebeneinander lagen. Die Kompaktheit der Courts, die Nähe zwischen Spielerinnen und Publikum war greifbar und das hat alles eine positive Atmosphäre bei allen Beteiligten erzeugt.
Sprechen wir über die Sponsoren: Wie sieht die Sponsorenlandschaft bei Upper Austria Ladies Linz aus und wie hat sich die Akquise nach Sponsoren in den vergangenen Jahren verändert?
Wir haben eine sehr treue und verlässliche Partnerschaft mit vielen Playern aus Oberösterreich, angeführt vom Land Oberösterreich und der Stadt Linz. Regionale Leitbetriebe wie die Linz AG, die OÖ Versicherung und das Porschezentrum Oberösterreich sind weitere wichtige Stützen des Turniers. Dazu kommen viele weitere Partner aus dem Bundesland, die uns in unterschiedlichster Weise unterstützen.
Wo gibt es Herausforderungen?
Die wirkliche Herausforderung besteht allerdings bei den nationalen Playern. Für mich ist dies immer wieder eine Kuriosität: Wir sind die bedeutendste Frauensportveranstaltung Österreichs. Wir werden live im ORF gesendet. Es sind bei uns alle nationalen und größtenteils alle Bundesländerzeitungen vertreten. Wir werden international in über 100 Länder übertragen. Insofern sind wir eine perfekte Plattform für nationale und internationale Unternehmen.
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Wie sieht es mit nationalen Playern konkret aus?
Dieses Jahr ist es uns gelungen, mit >> Admiral wieder einen großen nationalen Partner an Bord zu haben. Ich würde mir wünschen, wenn in den nächsten Jahren noch weitere dazu kommen würden. Unser Leistungsspektrum ist jedenfalls erstklassig und wir können den Kunden nicht nur Leistungen sondern auch Geschichten und Emotionen liefern.
Erstmals gab es im Rahmen des Events auch gemeinsam mit Sport Austria und dem ÖTV ein >> Frauensportsymposium. Welche konkreten Ziele waren damit verknüpft?
Wie an Hand einer Studie, die wir im Zuge des Symposiums präsentiert haben ganz klar zu sehen war, ist der Frauensport in der Berichterstattung und damit auch in der Wahrnehmung deutlich unterrepräsentiert. Es gilt also im Frauensport allgemein sichtbarer, gestärkter und positionierter in Erscheinung zu treten. Wir haben mit dem Turnier, mit den Weltklasse-Spielerinnen die in Linz zu Gast sind, eine öffentliche Bühne und wir wollen diese auch in der Zukunft nutzen-sowohl national, als auch international. Dies ist uns dieses mal schon sehr gut gelungen, wie die Anwesenheit von Vizekanzler Kogler, Frauenministerin Raab und WTA-Präsidentin Lawler beweist. Es ist aber auch klar geworden, dass wir an dem Thema noch lange dranbleiben müssen. Die Leistungen vom Frauen im Sport müssen die gleiche Bedeutung erhalten wie die der männlichen Sportler.
Ungleichheiten immer wieder thematisieren. Das Bewusstsein schärfen. Auf die Sprache achten. Unbequem bleiben. Forderungen definieren und auf deren Einhaltungen achten. Gemeinsam handeln.
Sandra Reichel
Was ist diesbezüglich noch zu tun?
Ungleichheiten immer wieder thematisieren. Das Bewusstsein schärfen. Auf die Sprache achten. Unbequem bleiben. Forderungen definieren und auf deren Einhaltungen achten. Gemeinsam handeln. Mein Lieblingszitat: Strong alone – unstoppable together!
Die Reichel Business Group ist nun auch Partner von sportsbusiness.de. Was erwarten Sie von dieser Partnerschaft?
Sichtbarer, positionierter und gestärkter in Erscheinung treten. sportsbusiness.de ist eine starke Plattform des Sports, der Sporteventbranche und entsprechender Sponsoren in Österreich. Eine Partnerschaft zwischen der bedeutendsten Frauensportveranstaltung Österreichs und einer entsprechenden Informationsplattform ist dementsprechend geradezu zwangsläufig.