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Sexismus-Banner: Ottakringer droht Rapid mit Sponsoring-Ende

© SK Rapid / Ottakringer

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Nach Wien Energie droht nun auch Ottakringer mit dem Ende des Sponsorings beim SK Rapid.

Was sich in den letzten Tagen als Gerücht bereits angekündigt hat, ist nun von Ottakringer gegenüber sportsbusiness.de offiziell bestätigt worden: Der Bierhersteller droht, das Sponsoring und die Kooperation mit dem SK Rapid als Konsequenz für den Umgang des Vereins mit dem sexistischen Banner zu beenden. „Das Plakat und der Umgang damit ist mit den Werten von Ottakringer nicht vereinbar“, erläutert Ottakringer-Sprecherin Kerstin Neumayer im Gespräch mit sportsbusiness.de und ergänzt: „Die Konsequenzen werden derzeit mit dem SK Rapid diskutiert.“

Rapid ist „zuversichtlich“

Rapid-Geschäftsführer Christoph Peschek meint zum drohenden Ausstieg von Ottakringer auf Anfrage von sportsbusiness.de: „Wir bitten um Verständnis, dass wir über Geschäftsbeziehungen mit unseren Partnern und Sponsoren keinen öffentlichen Kommentar abgeben.  Wir sind mit unseren Partnern und Sponsoren im regen Austausch.Natürlich hat das sexistische Transparent und die dadurch verursachte öffentliche Diskussion Verärgerung ausgelöst“, so Peschek, der ergänzt: „Ich bin zuversichtlich, dass wir mit  unseren zahlreichen treuen Partnern und Sponsoren, trotz Corona-Krise, weiter positiv und konstruktiv zusammenarbeiten werden. Die Unterstützung unserer Partner und Sponsoren ist speziell in dieser herausfordernden COVID19-Zeit für den SK Rapid sehr wertvoll und dafür möchte ich mich auch an dieser Stelle sehr herzlich bedanken. Ich bin mir sicher, dass auch die große Rapid-Community dies besonders positiv anerkennt. Wir werden jedenfalls konkrete Maßnahmen umsetzen. Wie ich mehrmals betont habe, sind an diesem Tag Fehler passiert, für die wir uns als Verein und auch ich mich persönlich mehrfach entschuldigt haben. Die Lehren daraus wurden gezogen.“ 

„Cashback World“ steigt auch aus

Das mögliche Ende von Ottakringer ist der bisherige Höhepunkt an negativen Nachrichten in Bezug auf Rapid-Sponsoren. Erste heute wurde bekannt, dass ‚Cashback World‘ den Vertrag nicht verlängern wird. 1,8 Millionen Euro war ‚Cashback World‘ bislang das Trikotsponsoring pro Jahr wert. Wie der ‚Kurier‘ berichtet, dürfte es schon vor der Corona-Krise bzw. dem Sexismus-Skandal rund um das Transparent Hinweise gegeben haben, dass die Einkaufsgemeinschaft das für Rapid lukrative Sponsoring nicht weiter führen möchte. Zudem sei noch die letzte Rate ausständig.

Bereits vor einigen Tagen wurde bekannt (>> siehe „Wien Energie droht mit Rückzug“) , dass Hauptsponsor Wien Energie aufgrund des Sexismus-Banners einen Brief an den Klub geschrieben hat, in dem mit dem Ausstieg gedroht wurde und man die Situation in den kommenden Monaten genau beobachten werde.

„Vorfall intern aufgearbeitet“

Peschek und der SK Rapid haben die Causa zum Anlass genommen, um auch intern einiges umzustellen: „Aus den Fehlern rund um dieses Spruchband lernen wir als Verein und auch ich persönlich. Wir haben den Vorfall intern aufgearbeitet und Maßnahmen ergriffen. Per 1. September wird Mag. Helmut Mitter als hauptberuflicher Fanbetreuer tätig sein, dabei als Schnittstelle zwischen Fanclubs bzw. aktiver Fanszene und dem SK Rapid agieren, was den internen Ablauf in solchen Angelegenheiten ebenso verbessern soll“, so Peschek, der ergänzt: „Vieles ist im gemeinsamen Dialog mit Fanvertretern bereits gelungen und der SK Rapid verfolgt weiterhin den Weg, Dialog und Präventionsarbeit zu leisten sowie bei allen Beteiligten das Bewusstsein für die Werte des Vereins zu schärfen, das Leitbild ist der Kompass. Anzumerken ist, dass es beim SK Rapid nun erstmals einen sexistischen Vorfall gab und wir nehmen diesen zum Anlass, einen Workshop zum Thema Sexismus und Diskriminierung mit Fan-Vertretern abzuhalten. Darüber hinaus werden wir den Austausch mit Expertinnen und Experten zu Themen wie Sexismus, Rassismus und Diskriminierung intensivieren und so auch ein aktives Gender- und Diversitätsmanagement implementieren. Ich möchte abschließend betonen, dass der SK Rapid und selbstverständlich auch ich persönlich Sexismus zutiefst ablehnen.“

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