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So sieht die Zukunft der NFL in Europa aus [Exklusiv-Interview]

Sunny Metha und Alex Johnston

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Im Zuge der Sportreise in die Zukunft kam die österreichischen Reisedelegation in den Genuss eines echten Highlights: Ein Nachmittag im Headquarter der NFL. Geleitet wurde der Vortrag und die darauffolgende Gesprächsrunde von Sunny Mehta, Senior Manager NFL International, und Alex Johnston, Senior Manager NFL Global Sponsorship. Beide standen sportsbusiness.de im Anschluss für ein Exklusiv-Interview zur Verfügung.

++ sportsbusiness.de exklusiv von Lukas Höfling ++

Seit dem ersten internationalen Spiel der NFL in Tokio 1976 (Pre-Season) hat sich die National Football League zu einem weltweiten Giganten mit sechs internationalen Büros (Kanada, Mexiko, Großbritannien, Deutschland, China und Australien) entwickelt. Mit dem ersten Regular-Season-Spiel auf deutschem Boden kam Amerikas populärste Sportart endgültig in Mitteleuropa an: Die Tampa Bay Buccaneers mit Quarterback-Legende Tom Brady, besiegten im Herbst 2022 in der restlos ausverkauften Allianz Arena die Seattle Seahawks. Für internationale Schlagzeilen – auch in den USA – sorgten die rund 70.000 begeisterten Zuseher, die gemeinsam den US-Hit „Country Roads“ zum besten gaben. Die Videos gingen viral, sehr zur Freude der beiden NFL-International-Masterminds Sunny Mehta und Alex Johnston.

sportsbusiness.de: Die NFL ist zweifellos dabei, ihre Globalisierung wie kein anderer zu erweitern. Nehmen wir zum Beispiel die NBA her: Obwohl in anderen Bereichen gute Arbeit geleistet wird, war ihr Spiel in Europa bei weitem nicht so ein großes Thema wie das „Munich Game“. Wo genau macht ihr einen besseren Job als die Konkurrenz?

Sunny Mehta: „Ich würde sagen, dass die NBA eine Menge großartiger Dinge tut und ich denke, wir können eine Menge von ihnen lernen und davon, wie sie den Sport zurzeit weiterentwickeln und weltweit verbreiten. Es ist immer vorteilhaft, wenn wir eine andere amerikanische Sportliga haben, von denen man sich Kleinigkeiten abschauen kann und ich nehme an, dass auch die NBA genau verfolgt, was wir tun. Eine Sache, in der die NFL großartig ist, ist das Spektakel und natürlich Veranstaltungen wie der Super Bowl. Ich denke, das ist etwas, dem wir sehr treu bleiben.“

sportsbusiness.de: Wenn wir auf das Spiel in München letztes Jahr zurückschauen: Was habt ihr von diesem Event lernen können und was war euer „Magic Moment“?

Alex Johnston: “Die wichtigste Erkenntnis des ‚Munich Games‘ war, dass die Leute ein amerikanisches Erlebnis wollen und nicht ein europäisch-angepasstes Spiel, sonst würden sie ja zu einem Fußballspiel gehen und genau das nehmen wir auch dieses Jahr als gewonnene Erfahrung mit. Mein ‚Magic Moment‘ des letztjährigen Spiels in Deutschland war definitiv, als das ganze Stadion “Country Roads” gesungen hat. Man hat die deutsche Kultur spüren können. Das war wirklich besonders für mich.”

Sunny Mehta: „Ich habe auch schon vor dem Spiel gemerkt, dass dieses internationale Spiel definitiv etwas Besonderes wird. Als Angestellter der NFL kommt man schon einige Stunden bevor das eigentliche Spiel beginnt zum Stadion und als wir ankamen, waren schon zehntausende feiernde Fans vor Ort. Der Sieg von den Buccaneers mit Tom Brady war dann die Draufgabe auf die sensationelle Stimmung.“

Die National Football League (NFL) hat im Oktober ihr neues Germany Headquarter offiziell eingeweiht: v.l.n.r. Brett Gosper, Peter O’Reilly, Gerrit Meier, Dr. Alexander Steinforth, Dr. Stephan Keller (Fotocredit: Felix Gemein)

sportsbusiness.de: Die deutschen Medien waren vom NFL-Spiel in München ebenfalls hin und weg, lobten das Event über den grünen Klee. War es tatsächlich so unkompliziert und erfolgreich oder gab es auch das ein oder andere Problem, von dem man medial nichts wahrgenommen hat?

Alex Johnston: „Nein, ich meine, man lernt immer etwas über die Zusammenarbeit mit neuen Regierungen und Stadien etc. dazu, aber ich denke, unser Team ist wirklich gut darin alles so weit zu organisieren, dass am Spieltag alles problemlos verlaufen kann.“

sportsbusiness.de: Welche Ziele hat man sich für dieses Jahr mit dem Spiel in Frankfurt gesetzt?

Sunny Mehta: „Es gibt jede Menge Ziele, das ist klar: Jedes Organisationsteam hat sich natürlich verschiedene Ziele für das Spiel in Frankfurt gesetzt. In Wahrheit ist unser großes gemeinsames Ziel aber, dass wir allen internationalen Fans ein unvergessliches Erlebnis bieten können. Wenn wir das schaffen, denke ich, dass die meisten anderen Ziele auch erreicht werden.”

sportsbusiness.de: Wie sieht die Zukunft der NFL in Europa in den nächsten fünf bis zehn Jahren aus?

Alex Johnston: „Ich denke, dass die Zahl der Fans weiterwachsen wird, und wir würden natürlich gerne mehr Veranstaltungen auf der ganzen Welt haben, egal ob es sich um Spiele oder ähnliche Events in anderen Teilen der Welt handelt. Zum Beispiel hatten wir dieses Wochenende eine ‚Watch Party‘ in Kapstadt, die ein großer Erfolg für uns war und einen wichtigen Bestandteil für die künftige Zusammenarbeit mit Südafrika darstellt. Das Hauptziel besteht also darin, den Sport so weit wie möglich zu internationalisieren, und ich freu mich schon zu sehen, was alles auf uns zukommt.“

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