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So (un)sportlich ist Österreich

Intersport Marketingleiter Johannes Kastenhuber, Thorsten Schmitz, Geschäftsführer von Intersport Austria und Paul Eiselsberg von Imas - (c) Gregor Hartl

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Im Rahmen des Intersport Sportreports hat das Institut Imas erhoben, wie sportlich (oder nicht sportlich) Herr und Frau Österreicher sind.

Österreich ist eine Nation der Sportler: 54% geben an fünfmal oder häufiger, mindestens aber zwei bis vier Mal pro Woche Sport zu treiben und zählen damit zu den „Heavy-Sportlern“. Unter die „Light-Sportler“ fallen jene 24 % der Österreicher, die mehrmals pro Monat bis zu einmal wöchentlich Sport treiben und 22 % sind wahre Sport-Asketen. Sie betreiben einmal pro Monat oder seltener Sport. Heavy-Sportler sind eher männlich (58% zu 51 % bei den Frauen) und unter 29 Jahren. Mit dem Alter steigt die Sport-Askese deutlich. Sport steht eher zu Wochenbeginn auf der Agenda, Sonntag ist Ruhetag.

Handy und Social Media als Bewegungskiller

So gut wie jeder Österreicher hält ausreichend Bewegung schon in jungen Jahren für wichtig (98 %). Denn beim Sport geht es um viel mehr als die gesundheitlichen Motive. Sport erfüllt wichtige mentale und soziale Aufgaben sagen auch die Österreicher: Sport ist ein wichtiger Bestandteil für die Charakterbildung eines jungen Menschen (86 %), Ausgleich zum Stress in Schule, Beruf und Alltag (94 %) und beim Mannschaftssport lernen Kinder viel über Gemeinschaft und Disziplin (93 %). Doch Kinder und Jugendliche bewegen sich nicht ausreichend finden 90 % der befragten Österreicher. Was hält den Nachwuchs davon ab draußen zu toben, in Vereinen aktiv zu sein und Sport zu treiben? Der Sportreport zeigt deutlich: 68 % machen Handy, Social Media, Spielekonsolen und den Fernseher dafür verantwortlich. 28 % attestieren außerdem den Eltern Zeitmangel und fehlende Vorbildwirkung. Corona und die Lockdowns sehen die Wenigsten (6 %) als Hindernisgrund für den Bewegungsmangel der Kids.

(c) Intersport Sportreport

„Wir lesen aus diesen Ergebnissen einen klaren gesellschaftspolitischen Auftrag heraus. Es gibt immer weniger Vereine, der Sportunterricht ist bereits auf ein Minimum reduziert, während der Leistungsdruck immer mehr steigt. Da ist es umso wichtiger, dass die Eltern als Haupt-Bezugspersonen ihrer Kinder mit gutem Beispiel vorangehen“, bekräftigt Thorsten Schmitz. „Diesen Aspekt der Vorbildwirkung von Eltern und Großeltern greifen wir auch in unserer aktuellen Kampagne ‚INTERSPORT bewegt Generationen‘ auf. Wir wollen zeigen, wie viele unvergessliche Momente und Erlebnisse man beim Yoga mit der Mama, dem Radfahren mit dem Opa oder dem Wandern mit der ganzen Familie sammelt – mit dem Ziel, alle gemeinsam zum Sport zu animieren.“, ergänzt INTERSPORT-Marketingleiter Johannes Kastenhuber.

Die Vorbildwirkung der Eltern

In die gleiche Kerbe schlägt auch Ex-Skirennläufer Felix Neureuther, der sich zwar 2019 aus dem Profisport zurückgezogen hat, nun aber privat dank seiner zwei Kinder fitter ist denn je:

„Kinder motiviert man am besten dadurch, dass man ihnen vorlebt, was man gerne macht.Wenn man selbst gerne Skifahren geht, dann nimmt man die Kinder einfach mit und zeigt ihnen, wie viel Spaß das Ganze macht.Besonders beim Skifahren lernen Kinder viel, was man im Leben brauchen kann. Man lernt hinzufallen, aber auch wieder aufzustehen. Risiken einzugehen, die Natur zu schätzen. Gepaart mit Adrenalin entsteht eine unheimlich emotionale Verbindung. Das Leuchten in den Augen der Kinder, wenn sie über die Schanze springen, das ist einfach etwas Sensationelles“, so Felix Neureuther.

(c) Intersport Sportreport

Mit seiner Stiftung und dem Programm „Beweg dich schlau!“ (BDS) setzt er sich seit vielen Jahren dafür ein, die Kinder in Schule und Freizeit zu mehr Bewegung zu motivieren. BDS wurde in Kooperation mit der TU München entwickelt, um sowohl die koordinativen als auch die kognitiven Fähigkeiten unserer Kinder zu fördern. „Bewegung ist entscheidend für eine gesunde Zukunft. Eltern sollten regelmäßig mit ihren Kindern raus in die Natur gehen, Sport machen und einfach Spaß an der Bewegung vermitteln, denn das ist nicht nur für den Körper wichtig, sondern sorgt auch für einen leistungsfähigen Geist. Kinder, die sich viel bewegen, können sich besser konzentrieren und sind aufnahmefähiger.“, ist Neureuther überzeugt.

Eltern, Schule, Information: Bewegung auf allen Ebenen fördern

Eine bessere Leistungsfähigkeit spricht dafür, in den Schulen wieder mehr Wert auf Bewegung zu legen. 70 % sagen, dass Sport in den Kindergärten und Volksschulen einen zu geringen Stellenwert einnimmt. Gar 60 % sind dafür die tägliche Turnstunde in den Schulen einzuführen. Insgesamt sehen die Österreicher drei Säulen, um Kinder und Jugendliche mehr zu bewegen: Eltern als Vorbilder, mehr Schulsport und mehr Information in Form von Eltern-Coachings (33 %), Bewusstseinsbildung (41 %) oder Information rund um Sportangebote (43 %) und das Vereinsleben in ihrer Umgebung (30 %).

Corona-Tief: Ein Drittel sagt der Fitnesszustand habe sich verschlechtert

Die Corona-Pandemie hat das Bewusstsein für die eigene Gesundheit und damit eng verbunden Sport und Bewegung in den Fokus gerückt. Die gute Nachricht: Heavy-Sportler sind auffallend gut mit der Corona-Krise zurechtgekommen, konnten ihrer Sportleidenschaft frönen und sehen ihren Gesundheits- und Fitnesszustand besser als zuvor. Immerhin ein Drittel der Österreicher hat an Fitness und Form eingebüßt. Konkret sind 38 % unzufriedener mit ihrem eigenen Körpergewicht, 26 % meinen der Gesundheitszustand habe sich verschlechtert und 33 % haben weniger Sport betrieben als vor der Pandemie.

(c) Intersport Sportreport

„Sport und Bewegung sind gesellschaftspolitische Themen. Es ist unsere Aufgabe als Sporthändler darauf hinzuweisen. Was für die Kinder und Jugendlichen gilt, lässt sich auch auf Erwachsene umlegen. Sport führt erwiesenermaßen zu höherer Belastbarkeit, besserem Stress-Management und vielfach zu einem gesünderen Lebensstil.“, ist Thorsten Schmitz überzeugt. „Wir können nur eine gesunde Gesellschaft haben, indem wir uns bewegen!“, betont ebenso Felix Neureuther. Diesen Aussagen stimmen auch die Österreich zu: 79 % sagen „Durch mehr Sport und Bewegung könnten Kosten im Gesundheitssystem eingespart werden“. Diese Meinung teilen Heavy-Sportler besonders stark, aber auch jeder zweite Sport-Asket sieht das so.

Nur jeder Fünfte fühlt sich topfit

Gefragt nach dem persönlichen Gesundheitszustand, geben nur 19 % der Österreicher an sich „sehr gut“ zu fühlen. Immerhin jeder Zweite (49 %) sagt, er beurteile seine Gesundheit „eher gut“. Die Strategien von Herrn und Frau Österreicher für eine gesündere Lebensweise sind vielfältig: 64 % bewegen sich an der frischen Luft, 62 % ernähren sich gesund, 59 % gehen viel spazieren, 51 % pflegen soziale Kontakte, 47 % schlafen viel, 56 % geben an wenig oder gar nicht zu rauchen bzw. wenig oder keinen Alkohol zu trinken (49 %).

(c) Intersport Sportreport

Wettlauf gegen die Zeit: Bewegung ist der Schlüssel zur Entschleunigung

Corona und die damit einhergehenden Einschränkungen haben vielen eine Verlangsamung des gesamten Lebensstils gebracht. Wie der aktuelle Sportreport zeigt, hat genau das den Wunsch nach Entschleunigung sogar vergrößert. Denn im Gefühl der Österreicher rast die Zeit deutlich schneller als gewünscht. Auf einem Maßband von 1 bis 7 liegt die gewünschte Geschwindigkeit bei 3,7 und die gefühlte Geschwindigkeit bei 5,6. Im Durchschnitt betrachtet unterscheiden sich die soziodemografischen Gruppen kaum, die älteren Befragten haben etwas stärker den Eindruck einer höheren Geschwindigkeit. In der Einschätzung der gewünschten Geschwindigkeit sind sich alle Gruppen sehr ähnlich, es gibt kaum Abweichungen.

(c) Intersport Sportreport

„Corona und die damit verbundene Mehrfachbelastung haben es vielen nicht leicht gemacht etwas für sich und ihre Gesundheit zu tun. Wir sehen allerdings, dass viele Österreicher Entspannung und Ausgleich beim Sport in der Natur suchten. Bewegung ist der Schlüssel zur Entschleunigung“, betont Schmitz. „Die Natur ist meine Kraftquelle in hektischen Zeiten“ sagen 90 % der Österreicher. Die Top-Gründe für die Bewegung in der Natur sind: Freude an der Bewegung in der Natur (56 %), Entspannung (53%), Ruhe (47 %), Erdung (41 %), bringt neue Ideen (33 %) und bringt den Blick auf das Wesentliche (30 %).

Outdoor, Running und Bike boomen: INTERSPORT wächst stationär und online

INTERSPORT Austria blickt dem nahenden Ende des aktuellen Geschäftsjahres (1.10.2020 bis 30.9.2021) zufrieden entgegen. Dank der Standort-Expansion in Wien und Spittal an der Drau sowie dem Wachstum auf bestehender Fläche geht INTERSPORT von einer leichten Umsatzsteigerung aus. Zum Halbjahr lag der Sporthändler aufgrund der langen und mehrmaligen Schließungen, insbesondere in der Ski Saison, knapp 10 % unter dem Vorjahresniveau. Auch die Online-Umsätze auf INTERSPORT.at haben sich im laufenden Geschäftsjahr sehr gut entwickelt. „Unser Angebot im Web hat auch nach den Lockdowns an Bedeutung gewonnen. Die Verkaufs- und Besucherzahlen halten sich auf einem hohen Niveau. Zusätzlich zu einer großen Produktauswahl setzen wir online auf spannenden Content und viele praktische Tipps zu Auswahl und Pflege der Sportausrüstung. Information und Mehrwert sind im Web wichtige Säulen der INTERSPORT-Philosophie“, so Schmitz.

(c) Intersport Sportreport

Zuwächse in allen Top-Erlebnisbereichen

Besonders erfreuliche Zuwächse verzeichnete der Marktführer im Sportartikelhandel bei den Lieblingssportarten der Österreicher im Corona-Jahr. Laut Sportreport 2021 waren dies Radfahren (35 %), Schwimmen (24 %), Laufen (18 %), Wandern (18 %) und Fitness (14 %). So legte INTERSPORT im aktuellen Geschäftsjahr (bis 30.09.2021) in den Segmenten Bike um rund 19 % zu, im Bereich der reinen E-Bikes sogar um 32%, der Outdoor-Bereich wuchs um

25 % und bei Fitnessartikeln verzeichnet der Sportartikelhändler ebenso Zuwächse im zweistelligen Bereich (17%). Running ist ebenfalls ein Segment, das in allen Altersgruppen gewachsen ist, verglichen mit dem Vorjahr hat dieser Bereich bei INTERSPORT um rund 21 % zugelegt.  „An der Entwicklung in diesen Segmenten sehen wir, dass viele die Entspannung beim Sport in der Natur oder dem Fitnessstudio zuhause gesucht haben. Vom unbändigen Freiheitsdrang der Österreicher hat in diesem Sommer auch wieder der Trendsport Stand-Up-Paddling profitiert. Mit aktuell ca. 10.000 verkauften Boards haben wir den Umsatz in diesem Bereich fast verdreifacht und wir gehen auch in den kommenden Jahren von einer so positiven Entwicklung aus“, erklärt Thorsten Schmitz.

Ganzheitliches Bike-Konzept

Bike ist mittlerweile zu einem Alljahresthema geworden. Dem nachhaltigen Bekenntnis zum Bikesport trägt INTERSPORT Austria mit zahlreichen Initiativen Rechnung. „Unser Ziel ist es, das Thema Bike ganzheitlich zu besetzen – das heißt 360°. Wir möchten neben hochwertigen Produkten und attraktiven Serviceleistungen auch mit einer Erlebniskomponente überzeugen – d.h. Begeisterung schaffen“, sagt Geschäftsführer Thorsten Schmitz. Auf den Kunden abgestimmte Bike-Reisen sind ebenso Teil der ganzheitlichen Bike-Strategie wie der eigens ins Leben gerufene Bike Infrastrukturfonds.„Ziel dieses offenen Fonds ist es, die Herausforderungen und Chancen, die sich mit dem Radsport ergeben, in ganz Österreich gemeinsam mit starken Partnern stemmen zu können. Es geht darum die Interessen zwischen Radfahrern, Wanderern, Jägern und Waldbesitzern zu bündeln, Pumptracks und Bike Trails in Trailcentern zu errichten oder kleine Skigebiete als Bike Parks zu reanimieren. Wir sind für alle innovativen Ideen offen, die helfen gute Lösungen für alle Beteiligten zu finden“, bekräftigt Schmitz. 

Anlaufstelle für alle Fragen und Anliegen zum Bike Infrastrukturfonds: bikeinfrastrukturfonds@intersport.at

Die Wintersaison 2021 / 2022 – ein Ausblick

„Wir sehen der bevorstehenden Wintersaison gespannt aber durchaus positiv entgegen. Wir nehmen viel Know-how aus dem letzten Winter mit und sind mit unseren Hygienekonzepten sowie flexiblen Buchungs- und Stornierungssystemen bestens vorbereitet. Wie auch der Tourismus warten wir Sportartikelhändler nun auf baldige und klare Vorgaben der Politik “, so Thorsten Schmitz.

(c) Intersport Sportreport

Allein auf das Alpinskifahren setzt INTERSPORT schon lange nicht mehr. Der Ausnahmewinter 2020/21 hat gezeigt, dass auch andere Wintersportarten wie Schneeschuhwandern, Langlaufen oder der Tourenskibereich großes Potenzial haben. Vor allem im Tourenskibereich sind die Zuwachsraten sehr erfreulich, die, jedoch von einem anderen Niveau kommend, sich ähnlich rasant wie der Bikesektor entwickeln. Künftig werden wir diesen Bereich noch stärker ausbauen – besonders was ein Angebot für Kinder und Jugendliche im Tourensport betrifft. „Tourenskigehen ist der ideale Sport für alle Gipfelstürmer und vereint die sportliche Komponente, das Auspowern mit echtem Naturerlebnis. Das ist der perfekte Ausgleich zum stressigen Berufsalltag und die ideale Gelegenheit, um die Akkus wieder neu aufzuladen“, ist Marketingleiter Johannes Kastenhuber überzeugt.

Im Oktober 2021 eröffnet in der Salzburger Alpenstraße ein weiterer Flagshipstore des INTERSPORT-Händlers Tscherne. Ein Store in dieser Dimension im Sportmekka Salzburg wird dem Sportartikelhändler weiteren Aufschwung im kommenden Geschäftsjahr verleihen.

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