Mit dem angekündigten Sparprogramm bei der Uniqa stehen auch die Sponsorings im Sport auf dem Prüfstand. Eine Reduktion des Sportsponsorings scheint wahrscheinlich.
sportsbusiness.de-Exklusiv von Michael Fiala
Klein, aber fein: „Der FC Stubai und die UNIQA Österreich Versicherungen AG gehen eine langfristige Partnerschaft auf 3 Jahre mit Option auf Verlängerung ein. UNIQA wird zukünftig als Premium-Partner die Weiterentwicklung unseres Vereins unterstützen und auf allen Trikots sowie den Stubaier Sportplätzen sichtbar sein.“ Diese Meldung datiert vom 13. November. Eine der aktuellsten Vollzugsmeldungen von Uniqa wenn es um Sportsponsoring geht. Ob in naher Zukunft neue, auch wieder größere Sponsorings im Sport hinzukommen, kann derzeit jedoch bezweifelt werden.
Lange Tradition im Sportsponsoring
Der Versicherungskonzern hat eine lange Tradition im Sportsponsoring: Die blauen Skihelme im alpinen Skizirkus sind längst ein Markenzeichen geworden – frag nach bei Stephan Eberharter, Benni Raich, Marlies Schild oder aktuell bei Matthias Mayer, Marco Schwarz sowie Bernadette Schild. Seit 2012 ist Uniqa auch Partner des österreichischen Handballs. Und der Uniqa ÖFB Cup hat sich ebenfalls als Marke etabliert. Abgerundet wird das Portfolio mit Engagements wie zum Beispiel bei der Vienna oder breit gestreut im Schulsport (Fußball, Handball, Basketball und Volleyball).
Reduktion des Sportsponsorings?
Doch möglicherweise wird diese Liste in ein paar Monaten nicht mehr ganz so ausführlich ausfallen. Denn der Konzern hat sich einem Sparprogramm verschrieben. „Der UNIQA-Versicherungskonzern ist bisher recht gut durch die Coronakrise gekommen und hat im dritten Quartal sogar rekordverdächtig gut verdient. Dennoch werden zur Kostensenkung bis 2022 in Österreich rund 600 Stellen abgebaut, das betrifft jeden Zehnten“, hieß es in einer APA-Meldung vom 19. November. Fit will sich der Konzern mit der neuen „Strategie 3.0“ halten. „Weitere Sparprogramme sind nicht ausgeschlossen“, sagte UNIQA-Generaldirektor Andreas Brandstetter.
Parallel dazu machten die ersten Gerüchte die Runde, wonach die Uniqa auch im Bereich des Sponsorings erheblich einsparen müsse. Entsprechende Informationen wurden auch sportsbusiness.de zugetragen. „Im November haben wir unser Strategieprogramm „UNIQA 3.0 – Seeding The Future“ vorgestellt, das von 2021 bis 2025 läuft. Basierend auf einem tiefgehenden Programm zur Kostensenkung in Österreich und zur weiteren Profitstabilisierung des Kerngeschäfts richtet sich UNIQA radikal kundenorientiert aus“, meint Uniqa-Pressesprecher Gregor Bitschnau gegenüber sportsbusiness.de.
„Neben Sachkosteneinsparungen wird der Abbau von rund 600 bestehenden Stellen am Standort Österreich in den kommenden 24 Monaten für eine nachhaltige Kostensenkung von mehr als 100 Millionen Euro sorgen. Zur Sachkostenreduktionen wird es in den nächsten Monaten intensive Analysen und Diskussionen in allen Unternehmensbereichen geben“, so Bitschnau weiter.
Und was passiert im Bereich des Sportsponsorings? Bitschnau: „Sportsponsoring wird auch in Zukunft ein relevanter Eckpfeiler unserer Markenstrategie sein. Zum heutigen Zeitpunkt können wir aber zu einzelnen Tools unserer Brand- und Kommunikationsstrategie noch keine Aussagen treffen.“ Offiziell hält man sich also noch bedeckt. Zudem werden Sponsoring-Reduktionen selten an die große Glocke gehängt.
Die Befürchtung vieler Sportklubs, Ligen und Verbände, dass Unternehmen rund um die Corona-Epidemie auch die Sponsorings überdenken, bekommen jedenfalls neue Nahrung.
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