Durch die von der saudi-arabischen Public Investment Fund (PIF) geführte Übernahme von Newcastle United, werden aufgrund früherer Anschuldigungen gegen den Staat wegen Menschenrechtsverletzungen Bedenken laut.
Die Übernahme war bereits seit einiger Zeit geplant, wurde jedoch durch einen Streit zwischen Saudi-Arabien und dem katarischen Sender beIN Sports verhindert, bei dem es um Piraterievorwürfe gegen beIN Sports ging.
Letzte Woche wurde jedoch bekannt, dass Saudi-Arabien sein Verbot von BeIN Sports aufheben wird, da der Sender seit über vier Jahren nicht mehr in Saudi-Arabien sendet.
Wie von BBC Sport berichtet, kommentierte Sacha Deshmukh, Geschäftsführer von Amnesty International UK, das Abkommen: „Seitdem dieser Deal zum ersten Mal erwähnt wurde, haben wir gesagt, dass es sich um einen klaren Versuch der saudischen Behörden handelt, ihre schreckliche Menschenrechtsbilanz mit dem Glanz des Spitzenfußballs zu übertünchen.
Bei den saudischen Besitzern des St. James‘ Park ging es immer mehr um Imagepflege für Kronprinz Mohammed bin Salman und seine Regierung als um Fußball.“
Das saudische Unternehmen hatte sich bereits im vergangenen Jahr aus dem ursprünglichen Deal zurückgezogen, nachdem die Premier League entschieden hatte, dass das hinter der Übernahme stehende PIF-Konsortium zu eng mit der saudi-arabischen Regierung verbunden war und daher die Kriterien des Eigentümer- und Direktoren-Tests der Liga nicht erfüllte.
Dies veranlasste Mike Ashley (Präsident von Newcastle United), einen Rechtsbeistand zu konsultieren, um gegen die Premier League vorzugehen, da diese angeblich den Inhalt eines vertraulichen Schreibens über das Verfahren an eine Fangruppe weitergegeben hatte.
Der PIF wurde nun jedoch als eine vom saudischen Staat getrennte Einheit eingestuft, so dass das Unternehmen den Eigentümer- und Direktortest der Premier League bestanden hat und seine Pläne, 80 Prozent der für den Kauf von Newcastle United erforderlichen 300 Millionen Pfund bereitzustellen, weiterverfolgen konnte.
Deshmukh fügte hinzu: „Der Begriff ‚Menschenrechte‘ taucht im Eigner- und Direktoren-Test nicht einmal auf, obwohl der englische Fußball angeblich die FIFA-Standards einhält.
Wir haben der Premier League einen Vorschlag für einen neuen, menschenrechtskonformen Test zukommen lassen und fordern sie erneut auf, ihre Standards in diesem Bereich zu überarbeiten.
Wie bei der Formel 1, dem Eliteboxen, dem Golf oder dem Tennis ist eine Assoziation mit dem Spitzenfußball ein sehr attraktives Mittel, um ein Land oder eine Person mit einem angeschlagenen Ruf zu rebrandmarken. Die Premier League muss die Dynamik des Sportswashings besser verstehen und ihre Eigentumsregeln verschärfen.“
Der Nordost-Reporter von Sky Sports News, Keith Downie, äußerte sich begeistert über die Investition von 300 Millionen Pfund und sagte: „Das ist die Nachricht, die alle Newcastle-Fans hören wollen. Die Fans warten schon seit einiger Zeit verzweifelt auf eine Veränderung.“
Die Mehrheit der Magpies-Fans ist dankbar, dass sich die 18-monatige Geschichte dem Ende zuneigt, denn eine Umfrage des Newcastle United Supporters‘ Trust ergab, dass 93 Prozent der Mitglieder die Übernahme befürworteten.