In wenigen Monaten will der ÖFB einen neuen Präsidenten küren. Kurt Svoboda wird oft als potenzieller Nachfolger von Gerhard Milletich genannt. Der Uniqa-Vorstand schließt eine Kandidatur nicht aus.
++ sportsbusiness.de exklusiv von Michael Fiala ++
Am Montag-Vormittag lud die Uniqa und ihr Vorstand Kurt Svoboda in ihren Tower in Wien ein, um über die Ausweitung des Sponsoringengagement beim ÖFB zu berichten. Bisher war der Versicherungskonzern vor allem als Namensgeber des Uniqa-ÖFB-Cups sowie als Partner des Herrennationalteams bekannt. Neu ist nun, dass sich die Uniqa auch im Frauenfußball positioniert und künftig auch hier als Partner des ÖFB fungieren wird.
sportsbusiness.de nützte dabei auch die Gelegenheit, Kurt Svoboda zu den aktuellen Vorgängen im ÖFB – Stichwort Rücktritt Gerhard Milletich – zu befragen. Nicht zuletzt war auch eine E-Mail an die Uniqa in dieser Causa ein Thema, die von Milletich vorgelegt wurde und beweisen sollte, dass er sein Amt nicht missbraucht hätte. Wie hat Svoboda damals dieses Thema empfunden, dass die Uniqa in diese Thematik öffentlich mit reingezogen wurde? „Compliance ist ein Thema, das in Konzernen extrem hochzuhalten ist. Die Uniqa geht hier einen Weg der „Zero Tolerance“. Es ist daher ein Thema, das bei uns in Fleisch und Blut übergegangen ist. Wir haben das intern entsprechend dokumentiert und daher war die Geschichte für uns erledigt.“
ÖFB sucht Präsidenten
Nach dem Rücktritt von Gerhard Milletich ist der ÖFB indes auf der Suche nach einem neuen Präsidenten. Bis Juni soll bei der nächsten ÖFB-Hauptversammlung ein neuer Präsident gewählt werden, Svobodas Name wird in diesem Zusammenhang immer wieder genannt. Zuletzt fiel der Uniqa-Vorstand verstärkt mit Medienauftritten auf. Ein Zufall oder möglicherweise Strategie, sich stärker ins Spiel zu bringen? „Die verstärkte mediale Tätigkeit meinerseits gemeinsam mit Uniqa hängt sehr stark mit dem Thema Vienna zusammen“, so Svoboda auf Nachfrage von sportsbusiness.de. „Wir wollen hier die Strategie, die die Uniqa gemeinsam mit der Vienna fährt, entsprechend bekannt machen. Wir wollen den bestehenden Weg, den wir eingeschlagen haben, kommunizieren.“
Auf die Frage, ob Svoboda Interesse daran habe, neuer ÖFB-Präsident zu werden, antwortet der Uniqa-Vorstand ausweichend: „Das ist Sache des ÖFB, der hier einen Prozess fährt und hier irgendwann zu einer Entscheidung kommen wird, in die ich nicht eingebunden bin. Da bitte ich um Verständnis, dass ich Ihnen dazu keine Auskunft geben kann.“
Aber können bzw. wollen Sie es für sich ausschließen, dieses Amt anzustreben? Sovoboda: „Diese Frage werde ich dann beantworten, wenn es so weit ist.“