Saudi-Arabien weitet seine weltweiten Sport-Sponsoring-Aktivitäten nun auf ein Projekt in Afrika aus. Dabei wird die Tourismusbehörde offizieller Hauptsponsor der neu gegründeten African Football League. Das Sponsoring soll auch gute Stimmung rund um die Bewerbung für die WM 2034 verbreiten.
Bei Visit Saudi handelt es sich um eine Tochteragentur der Tourismusbehörde von Saudi-Arabien. Die Confédération Africaine de Football – kurz CAF – hat für die Unterzeichnung des Sponsoringvertrags eine eigene Zeremonie veranstaltet. Neben den umfangreichen, namhaften Spielerverpflichtungen für die saudi-arabische Fußballliga, der Übernahme von Newcastle United und vielen weiteren Sponsorings dehnt Saudi-Arabien seine finanzstarken Aktivitäten jetzt auch auf den afrikanischen Kontinent aus. Mit der African Football League unterstützt Saudi-Arabien ein neues Format im afrikanischen Fußball als Hauptsponsor.
Der Deal ist keine Überraschung: Bereits im Mai gab es erste Gerüchte über den laut Medien 200 Millionen-US-Dollar schweren Vertrag. Insider gehen davon zudem aus, dass dieses Sponsoring vor allem auch dazu genützt werden soll, die afrikanischen Verbände für die Bewerbung Saudi Arabiens zur WM 2034 zu motivieren.
Gänzlich neuer Wettbewerb
Bei der African Football League handelt es sich um einen gänzlich neuen Wettbewerb des afrikanischen Fußballverbands CAF. FIFA-Präsident Gianni Infantino höchstpersönlich präsentierte dieses Turnier erstmals im November 2019. Nach mehreren Planänderungen hat man sich auf ein Startturnier mit acht Teams aus verschiedenen Teilen Afrikas festgelegt. Die ersten Teilnehmer sind:
- Al Ahly SC (Ägypten)
- Enyimba FC (Nigeria)
- Espérance Sportive de Tunis (Tunesien)
- Mamelodi Sundowns FC (Südafrika)
- Atlético Petróleos de Luanda (Angola)
- Simba SC (Tansania)
- TP Mazembe (DR Kongo)
- Wydad AC (Marokko).
Beim Premierenturnier treten diese acht Teams in einem K.O.-Bewerb an. Gespielt wird vom 20. Oktober 2023 bis 11. November 2023. Ab der Saison 2024/25 soll das Turnier auf 24 Teams aufgestockt werden. Der Wettbewerb wird dann in Form einer Gruppenphase mit drei regionalen Gruppen und späteren Finalspielen ausgetragen. Die African Football League findet parallel zur bestehenden CAF Champions League statt.
Einen sportlichen Anlass für einen weiteren Bewerb gab es nur bedingt. Vielmehr stehen finanzielle Interessen im Vordergrund. Die eingenommenen Gelder sollen in Infrastruktur und in die Vermarktung des afrikanischen Fußballs im Allgemeinen investiert werden. Die Partnerschaft mit Visit Saudi gilt vorerst für die Premierensaison mit acht Teams. Die Chancen stehen jedoch gut, dass der CAF und Saudi-Arabien diese Partnerschaft auch in den Folgejahren fortsetzen.
