sportsbusiness.de

Wie FanInvest gemeinsam mit Fans, Vereinen und Athleten Geschichte schreiben möchte [Exklusiv]

Diesen Artikel teilen

Markus Friessnegg, Co-Founder und Geschäftsführer der ersten digitalen Finanzierungsplattform für den Profi- und Spitzensport „FanInvest“, gewährt im Exklusiv-Interview mit sportsbusiness.de einen Einblick zur Gründungsgeschichte und spricht über die Ziele und Möglichkeiten für das StartUp in den kommenden Jahren.

++ sportsbusiness.de exklusiv von Nils Daiker ++

Gemeinsam mit seinem Geschäftspartner Christoph Högler ist Markus Friessnegg mit FanInvest Anfang des Jahres 2023 online gegangen. Das steirische StartUp verbindet Vereine und Athleten mit Fans, Sponsoren und Investoren und sieht sich als den einzigen „ganzheitlichen Ansprechpartner, wenn es um digitale Kapitalbeschaffung im Profi- und Spitzensport geht.“

Über FanInvest können Vereine und Athleten online Mitglieder und Supporter sowie Sponsoren und Investoren für ihre Vorhaben gewinnen. Fans erhalten somit die Möglichkeit, mit ihrem Beitrag die Zukunft ihres Vereins oder ihres Athleten aktiv mitzugestalten.

Supporter erhalten als Gegenleistung exklusive Produkte, Erlebnisse oder Zugang zu Events. Investoren können zudem von attraktiven Zinsen in Form von Geld- und Sachzinsen profitieren.

sportsbusiness.de: Wie und wann kam die Idee zu FanInvest?

Markus Friessnegg: „Mein Geschäftspartner Christoph Högler und ich kommen aus dem Finanzierungs- und Crowdinvestment-Bereich und wir haben diesen Nischenmarkt des Sports für uns entdeckt und gesehen, dass das Thema Crowdfinancing sowohl in Österreich als auch in Deutschland kaum aufgegriffen wird, beziehungsweise bisher hauptsächlich im Breiten- und Amateursport eingesetzt wurde. Es gibt neben uns keinen Anbieter, der sich so wie wir klar auf diesen Bereich konzentriert. Nach einer detaillierten Recherche war uns klar, dass wir mit FanInvest genau diesen Nischenmarkt des Profi- und Spitzensports bedienen wollen.“

Wie ging es dann weiter?  

„Daraufhin wurden wir auch ein bisschen durch die Corona-Zeit unterstützt, weil wir da direkt erlebt haben, was Sport ohne Fans bedeutet und dass der Sport nur gemeinsam mit Fans funktioniert. Zahlreiche Vereine, Verbände, Veranstalter und Athleten mussten um jeden Cent kämpfen und generell fehlte es an allen Ecken an Einnahmen. Unser Ziel war es dann, den Sport und seine Fans wieder näher aneinander heranzurücken und diesen Fans und Sportbegeisterten die Möglichkeit zu geben, sich online auf einfache Art und Weise an seinem Verein zu beteiligen, ihn zu unterstützen oder ihn zu sponsern.“

Wie war der zeitliche Verlauf, wann konntet ihr die Idee endgültig umsetzen?

„Die Idee ist grundsätzlich im Jahr 2020 entstanden. Seit Juli 2022 widmen wir uns vollends diesem Thema und nach ein bisschen mehr als einem halben Jahr Entwicklungszeit stand auch schon unsere Plattform auf den Beinen, sodass wir Ende Jänner 2023 gemeinsam mit dem ersten Projekt unsere Plattform launchen konnten.“

(c) FanInvest

Was ist die Motivation bzw. der Auslöser hinter dem Prinzip von FanInvest?

„Uns war es immer wichtig, sowohl für den Fan als auch für den Verein eine Win-Win Situation zu schaffen und die beiden Akteure in den Vordergrund zu stellen. Dahingehend ist auch unsere gesamte Plattform konzeptioniert. Wir, als FanInvest, verstehen uns als Bindeglied zwischen den Fans und den Vereinen und wollen uns als ganzheitlicher Ansprechpartner positionieren, wenn es um digitale Kapitalbeschaffung im Profi- und Spitzensport geht.“

Die erste Kampagne hat FanInvest mit den RBB FlinkStones aus der Rollstuhl Basketball Bundesliga gestartet – wie kam es dazu?

„Wir wollten denjenigen eine Bühne bieten, die sie sonst nicht haben und das trifft gerade den Inklusionssport. Es war nicht unser Ziel, beim Launch FanInvest dank eines prominenten Kunden in den Vordergrund zu rücken um damit erstmal Werbung für sich selbst zu machen, sondern wir wollten direkt von Anfang an ein ambitioniertes Projekt in den Mittelpunkt stellen und das haben wir mit jenem der RBB FlinkStones erfolgreich geschafft.“

Kommen Vereine/Athleten auf FanInvest zu, um Projekte zu starten, oder umgekehrt? (Wie läuft der Prozess?)

„Zumal Crowdfinancing bislang im Profi- und Spitzensport bislang kaum genutzt wurde, gehen aktuell wir auf die Vereine zu. Das schaffen wir einerseits über Kontakte, Netzwerken und Veranstaltungen aber auch durch eigene Recherche. Wir suchen uns heraus, welches Projekt und welchen Verein man durch eine Kampagne unterstützen könnte und versuchen daraufhin direkten Kontakt aufzunehmen.

Mittlerweile haben wir auch schon die ersten Anfragen von Vereinsseite erhalten und das ist denke ich auch der natürliche Prozess, denn umso bekannter FanInvest wird, desto mehr Vereine und Verbände werden auch aktiv auf uns zukommen.“

Es sind aktuell fünf laufende Kampagnen auf FanInvest zu sehen. Stehen zurzeit noch welche in Planung und wie lange sind Kampagnen offen?

„Grundsätzlich sind nicht all unsere Kampagnen online. Wir haben auch Kunden die unsere Technik nutzen, aber nicht auf der Plattform sichtbar sind.

Der Vorteil einer öffentlichen Kampagne ist natürlich, dass die Bewerbung und Positionierung eines Projekts nochmal um einiges leichter wird und viel mehr Fans und Sportbegeisterte auf die Kampagne aufmerksam werden.

Die Projekte, die schon bald online gehen, sind unter anderem im Fußball- und Frauenfußball- aber auch im Footballbereich. Für die nächste Zeit stehen aber noch weitere großartige Projekte auch anderer Sportarten in Planung. Mittlerweile bieten wir unsere Plattform auch im gesamten DACH-Raum an und stecken gerade mitten in der Expansion nach Deutschland, wo wir mittlerweile bereits unser erstes Projekt launchen durften.“

Inwiefern profitiert FanInvest von den Kampagnen? (Wie finanziert sich FanInvest?)

„Unser Zugang ist „euer Erfolg ist unser Erfolg“, d.h. grundsätzlich besteht unsere Vergütung immer aus einem kleinen Fixum für das Setup und einer Provision vom eingesammelten Kapital. Die tatsächlichen Kosten hängen jedoch davon ab welche Leistungen in Anspruch genommen werden. Hier agieren wir sehr flexibel und können uns der Größe und dem Know-How, das unsere Kunden in-house haben individuell anpassen. Bei Einzelsportlern und kleinen Vereinen sind wir meist Full-Service-Anbieter, bei großen Kunden geht es eher in Richtung technischer Dienstleister.

Bei Investmentprojekten kommt aufgrund des erhöhten Adminsitrationsaufwandes, der rechtlichen und behördlichen Thematiken und dem Support für die Investoren, noch eine Service-Fee hinzu.“

Welche Kampagne erwies sich bis dato als die Erfolgreichste?

„Jeder Verein ist anders aufgestellt und jede Kampagnen verfolgt ein eigenes Ziel, deswegen fällt es mir schwer sie nach Erfolg zu bewerten. Tatsächlich würde ich am ehesten zu unserer ersten Kampagne mit den RBB FlinkStones tendieren. Hinter allen Vereinen standen bereits Fans, bei den FlinkStones war es etwas Besonderes, weil sie teilweise wirklich vor leeren Rängen spielen.

Wir konnten gemeinsam über 10.000 Euro einsammeln und das war schon sensationell. Von dem her würde ich behaupten, dass unsere Kampagne mit den RBB FlinkStones unsere erfolgreichste Kampagne bislang war.“

(c) RBB FlinkStones Graz

Mit welchen Partnern arbeitet FanInvest aktuell zusammen?

„Die Plattform ist unser Herzstück. Wir wachsen jeden Tag an unseren Aufgaben und unser Ziel ist es, nicht nur uns, sondern auch die Plattform jeden Tag zu verbessern und weiterzuentwickeln. Unsere Plattform haben wir deshalb von Grund auf modular programmiert, weil es für uns immer oberste Priorität hatte, auch technisch gezielt auf die Bedürfnisse und Wünsche unserer Kunden eingehen zu können. Einer unserer wichtigsten Partner ist daher unser IT-Unternehmen, das wir bereits frühzeitig als strategischen Partner und Investor an uns binden konnten.

Natürlich sind gerade auch unsere Vertriebspartner ein zentraler Baustein, die uns Kontakte zu den richtigen Personen bei unseren Kunden legen. Wichtige Partner sind auch unsere Zahlungsdienstleister im Hintergrund, die eine reibungslose Transaktionsabwicklung der investierten und unterstützen Gelder ermöglichen.“

Gibt es Pläne, dass FanInvest einmal in der Sponsorenrolle auftritt?

„Unser Ziel im Sponsoring ist es vor allem das Mikrosponsoring weiter voranzutreiben und zu etablieren und so den zahlreichen KMUs die unglaublich spannende Werbebühne des Profi- und Spitzensports zugänglich zu machen. Außerdem sind wir immer dabei, neue, innovative Sponsoringmöglichkeiten zu entwickeln, vor allem im digitalen Bereich.

Als Dienstleister im Sportsbusiness wird sich künftig sicher auch für uns die eine oder andere wertvolle Werbemöglichkeit im Sport ergeben.“

Welche Ziele hat FanInvest noch für das Jahr 2023?

„Was wir dieses Jahr auf jeden Fall noch erreichen wollen und auch werden, ist die Umsetzung der ersten Investmentkampagnen. Wir haben aktuell Unterstützungs- und Mikrosponsoringskampagnen, wollen 2023 aber auch die ersten Investmentkampagnen abwickeln. Diesbezüglich sind wir auch schon mit einigen Vereinen in finalen Gesprächen.

Ein weiteres Ziel ist es, dass wir auch abseits von Österreich, die ersten Schritte in Deutschland und auch in der Schweiz machen. Aber auch die Weiterentwicklung bestehender Produkte sowie die Gestaltung neuer Produkte wollen wir vorantreiben. Da haben wir schon tolle Konzepte in der Schublade. “

Plant FanInvest in Zukunft auch zu expandieren. Schließlich macht das Internet ja vor der österreichischen Grenze nicht halt?? (gibt es international Konkurrenz?)

„Wir wollen FanInvest definitiv auch international groß aufziehen, weil es bis dato keine andere Plattform gibt, die sich rein auf den Profi- und Spitzensport fokussiert. Deshalb war es uns auch sehr wichtig, dass wir schnell neben Österreich auch den deutschen und schweizer Markt bespielen können, damit wir hier eine gewisse Vormachtstellung schaffen. Wir haben jetzt auch den Vorteil, durch die ECSP-VO mit einer Plattform bzw. Gesellschaft aus Österreich in der gesamten europäischen Union anbieten zu dürfen.“

(c) FanInvest

Wie sind Sie mit dem aktuellen Stand von FanInvest und mit dem Schritt in die Selbstständigkeit zufrieden?

„Sich selbstständig zu machen ist natürlich immer mit gewissen Risiken verbunden. Vor allem mit dem Durchhaltevermögen, denn es ist ein ständiges Auf und Ab. Der große Vorteil bei uns ist es, dass wir mit dem Finanzierungs- und dem Sportbereich unsere beiden Leidenschaften miteinander verknüpfen konnten. Da macht die tägliche Arbeit Spaß.

Wir haben bislang noch keinen Tag an unserer Entscheidung gezweifelt, diesen Schritt gewagt zu haben. Wir sind stolz darauf, dass wir in dieser kurzen Zeit bereits einige großartige Kampagnen umsetzen bzw. namhafte Kunden akquirieren konnten.

Zudem konnten wir bereits zahlreiche gute Gespräche im gesamten DACH-Raum führen und sind angesichts der Projekt-Pipeline, die wir aufgebaut haben auch zuversichtlich, dass wir unseren Kunden und ihren Fans noch viel Freude mit unserer Lösung bereiten werden und wir getreu unserem Motto „Gemeinsam Geschichte schreiben“.

Neueste Beiträge

kicker opta logo

Kooperation: kicker und Opta setzen erfolgreiche Partnerschaft fort – redaktionelles Zusammenspiel zur EM [Partner-News]

© SK Rapid / Red Ring Shots

SK Rapid stellt neuen Crowdinvesting-Rekord im österreichischen Fußball auf

(c) Interwetten

„Wackel Lothar“ nickt ab: So humorvoll sagt Interwetten die deutsche EM-Aufstellung voraus [Partner-News]

StadiumADS_Basketball_Screenshot_02

Handball, Basketball, Drohnenflüge und mehr: StadiumADS präsentiert bisher größtes Update [Partner-News]

(c) adidas

Sport1 sicherte sich Highlight-Rechte für die UEFA Euro 2024

Podcast​