Elisabeth Gamauf und Thomas Trukesitz sprechen im sportsbusiness.de-Exlusivinterview über ihren neuen Podcast „zweierkette“, welche Ziele damit verfolgt werden, warum es kein Spaßprojekt bleiben könnte und was Didi Mateschitz, Michael Jordan oder Tiger Woods damit zu tun haben könnten.
++ sportsbusiness.de exklusiv – das Gespräch führte Michael Fiala ++
Vor wenigen Wochen gingen Elisabeth Gamauf und Thomas Trukesitz, die jahrelang bei Sky zusammengearbeitet haben, mit dem neuen Podcast „zweierkette“ an den Start. Mittlerweile sind drei Folgen mit Andreas Schicker, Andreas Heraf und Brigitte Annerl „on air“.
Im Interview mit sportsbusiness.de sprechen Gamauf und Trukesitz über die gemeinsame, spontane Ideenfindung, warum die Abgrenzung zu anderen Podcasts kein Thema gewesen ist, und wie eine Kommerzialisierung dieses gemeinsamen Projekts mit der Podcastwerkstatt aussehen könnte. Am Ende des Interviews geht es dann noch um die Telefonnummern von Didi Mateschitz, Michael Jordan oder Tiger Woods.
sportsbusiness.de: Wie ist es zur Idee der Zweierkette gekommen?
Elisabeth Gamauf: Ich hab nach meinem Ende bei Sky die Zeit mit meiner Familie sehr genossen, aber ich hab jetzt schon länger gespürt, dass ich wieder Lust habe, etwas Neues zu starten und kreativ zu werden. Es gab einige Ideen – eine davon ist unser Podcast “zweierkette”!
Thomas Trukesitz: Elisabeth und ich sind zusammengesessen und da ist die Idee entstanden, etwas gemeinsam zu machen. Ich habe mich an meinen Podcast Freundschaftsspiel erinnert und an ein Gespräch mit Daniel Rossmann, von dem ich eigentlich nur wusste, dass er jetzt eine Firma hat und Podcasts macht. Ein kurzes Telefonat und wir haben beschlossen, wir machen das. Das war eine Bauchentscheidung. Und irgendwann haben wir uns sogar auf einen Namen geeinigt..
Gamauf: ..was gar nicht so einfach war.. ”halbe-halbe” hätte mir gefallen, aber daran bin ich schon zuhause gescheitert! zweierkette trifft es jetzt ganz gut – obwohl wir uns nicht nur auf Fußball beschränken wollen!
Wie würdet ihr den Podcast in wenigen Sätzen beschreiben, was sollen sich Hörer:innen erwarten können?
Trukesitz: Die meisten Menschen, die sich im Sport-Business bewegen, haben viel erlebt, deshalb viel zu erzählen und etwas zu sagen. Wir wollen ausführlich mit ihnen reden, um ihre Persönlichkeit kennenzulernen, um den Menschen zu spüren, der hinter der Fassade Spitzensport oft nicht gesehen wird. Dafür braucht es Zeit, und die nehmen wir uns. So viel, wie nötig ist.
Gamauf: Wenn ich früher Interviews gemacht habe, hätte ich oft noch viele Fragen gehabt – dafür war leider keine Zeit. Die nehmen wir uns jetzt! Wir wollen erfahren, wie unsere Gäste ticken, fühlen und denken. Wie sie aufgewachsen sind, wer sie geprägt hat. Warum sie heute so sind, wie sie sind.
Sie sehen gerade einen Platzhalterinhalt von Standard. Um auf den eigentlichen Inhalt zuzugreifen, klicken Sie auf den Button unten. Bitte beachten Sie, dass dabei Daten an Drittanbieter weitergegeben werden.
Weitere InformationenDas Podcast-Genre boomt, auch im Sport-Bereich. Wie grenzt ihr euch zu anderen (Fußball)-Podcasts ab und war auch diese Abgrenzung von Anfang an wichtig?
Gamauf: Die Idee für diesen Podcast ist – wie gesagt – sehr spontan entstanden. Trotzdem hatten wir beide von Anfang an eine klare Vorstellung, wie er sein soll. Ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, ob wir uns damit von anderen abgrenzen. Aber ich kenne – zumindest in Österreich – keinen anderen Sport-Podcast, der sich so viel Zeit nimmt, wie “zweierkette”..
Trukesitz: Ich habe mich in meinem Berufsleben meist auf das konzentriert, was ich selbst beeinflussen kann. Deshalb schau ich gar nicht auf die anderen. Abgrenzung ist mir grundsätzlich im Leben nicht sehr wichtig. Entscheidend ist doch immer der Inhalt. Die Verpackung ist zweitrangig, auch wenn das viele gerade im Mediengeschäft nicht wahrhaben wollen.
Produziert wird der Podcast von der Podcastwerkstatt. Ihr kennt Daniel vermutlich noch aus Eurer Zeit bei Sky. Warum setzt ihr auf ihn?
Trukesitz: Ich kenne und schätze ihn aus seiner Zeit beim WAC. Er hat damals mit unglaublich viel Kreativität und Innovation aus wenig viel gemacht. Im Winter ist er auf mich zugekommen und meine erste Reaktion war: „Wen soll das interessieren, wenn ich einen Podcast mache?“ Aber wir haben uns alle schnell aufeinander eingelassen, weil jeder in dieses Projekt das einbringt, was er kann. Und mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wie zielstrebig und unkompliziert das Team der Podcastwerkstatt agiert, wie schnell und unbürokratisch. Eine willkommene Antithese zu vielen anderen Unternehmen in der Medienbranche.
Gamauf: Das kann ich nur unterschreiben! Die Zusammenarbeit mit dem ganzen Team ist toll! Ich kannte Daniel davor nur von Social Media, weil ich während seiner Zeit beim WAC in Karenz war. Aber auch aus der Ferne war mir seine kreative, unkonventionelle Art von Anfang an sympathisch. Der Eindruck hat sich bestätigt.
Ihr seid im Medium TV „groß“ geworden. Wie schwer ist der Umstieg auf Audio gewesen?
Trukesitz: Naja, eigentlich bin ich im Radio groß geworden. So gesehen schließt sich der Kreis.
Gamauf: Das war auch bei mir so. Ich hab im ORF-Landesstudio Burgenland beim Radio begonnen!
Was sind die größten Unterschiede in der Herangehensweise?
Trukesitz: Ob Du jetzt ein Fußballspiel kommentierst, eine Talksendung moderierst oder ein Interview führst, die Herangehensweise ist für mich immer dieselbe: du musst bestmöglich vorbereitet sein. Im konkreten Fall muss ich über die Person, mit der wir reden, so gut wie alles wissen. Und wenn wir dann von unseren Gästen Dinge erfahren, die noch nicht bekannt sind, dann haben wir einiges richtig gemacht.
Gamauf: Ich sehe da auch keinen großen Unterschied, was meine Herangehensweise betrifft. Wir versuchen über viele verschiedene Quellen schon im Vorfeld sehr viel über unsere Gäste herauszufinden. So können wir natürlich noch weiter in die Tiefe gehen und im Idealfall Dinge erfahren, die vorher noch nicht bekannt waren oder Seiten kennenlernen, die davor noch nicht zum Vorschein gekommen sind!
Ich gehe davon aus, dass es sich dabei mittel- bis langfristig nicht nur um ein Spaßprojekt handelt. Habt ihr kommerzielle Ziele?
Gamauf: Natürlich freuen wir uns, wenn “zweierkette” irgendwann auch vermarktet werden kann und kommerziell erfolgreich wird. Denn das würde auch bedeuten, dass viele unseren Podcast hören! Aber das war nicht unser erster Gedanke, als wir diesen Podcast entwickelt haben.
Trukesitz: In unserem ersten längeren Gespräch hat Daniel Rossmann nach einer halben Stunde zu uns gesagt: „Ihr habt bis jetzt nur über den Inhalt geredet, über mögliche Gäste, über die Form der Gesprächsführung, über mögliche Rubriken. Ihr habt noch kein einziges Mal gefragt, wie das Intro ausschauen soll, wie der Podcast heißen soll und auch nicht, wie ihr damit etwas verdienen könnt. Das ist mir noch nie passiert.“ Da haben wir uns schnell darauf verständigt: Elisabeth und ich machen das, was wir können. Er macht mit seinem Team das, was er kann. Und dann schauen wir einfach, was dabei rauskommt.
Könnte man sich als interessiertes Unternehmen auch jetzt bereits engagieren?
Trukesitz: Danke für diese Frage. Vielleicht bringst Du jemanden auf eine Idee…
Gamauf: Wir freuen uns über neue Geschäftspartner!
Was wollt ihr noch loswerden?
Trukesitz: Sollten sich Didi Mateschitz, Michael Jordan oder Tiger Woods bei dir melden und bei uns zu Gast sein wollen, dann gib ihnen bitte meine Handynummer. Falls ich nicht erreichbar bin, rufe ich umgehend zurück.
Gamauf: Kein Problem – die haben meine! Ich leite dann alles weiter…