Im exklusiven Interview mit sportsbusiness.de spricht Michael Schneider, Gründer des NFT-Marktplatzes „Break Stuff“, über die Trends rund um den aktuellen NFT-Hype.
Michael Schneider zählt zu Österreichs Sammelkarten- und NFT-Pionieren. Bereits in den 90er-Jahren erwarb er zahlreiche hochwertige NBA Trading Cards, nun transferiert er seine Leidenschaft in die digitale Welt. Mit der Break Stuff App (>> siehe Link) möchte er als erster Österreicher einen NFT-Marktplatz etablieren. Im exklusiven Interview mit sportsbusiness.de spricht Schneider über den aktuellen NFT-Hype, wie Vereine und Verbände darauf ein Geschäftsmodell aufbauen können und welche Entwicklungen zu erwarten sind.
sportsbusiness.de: Herr Schneider, Sie beschäftigen sich seit geraumer Zeit sehr intensiv mit NFTs, sind gerade auch dabei Ihren Marktplatz namens Break Stuff App zu gründen. Was reizt Sie so am NFT-Hype?
Michael Schneider: Als leidenschaftlicher Sportkarten-Sammler ist der Sprung ja nicht so weit würde man meinen, aber es hat schon seine Zeit gedauert. Man hat halt gerne etwas physisches in der Hand oder der Vitrine, das ist bei den NFTs anders. Aber NFTs sind mittlerweile schon viel mehr als einfach nur digitale Abbilder von Collectibles, Kunst oder Avatare. Bestes Beispiel dazu in Österreich ist der ÖFB.
Inwiefern ist der ÖFB bei NFTs ein gutes Beispiel?
Das digitale mit einem realen und physischen Erlebnis zu verbinden, finde ich absolut sinnvoll und macht das Ganze schlussendlich greifbarer und für beide Welten attraktiver – somit ganz klar Daumen nach oben!
Du möchtest ÖFB NFTs minten, hast aber noch ein paar Fragen? Wir helfen dir gerne! Und zwar in unserem Discord-Channel: https://t.co/Kni1ZxLM1R#NFT #ÖFBNFT #FanEngagement pic.twitter.com/Lmr70mYfqB
— ÖFB – oefb.at (@oefb1904) February 18, 2022
Was sind Ihrer Meinung nach die größten Mehrwerte bei NFTs?
Wie sagt man so schön: NFTs mit Utility, also einem Nutzen. Das kann ein limitierter NFT in Verbindung mit einem Meet & Greet sein, einer Autgrammstunde, Mitspracherecht, aber auch reiner digitaler Nutzen in Games oder der jeweiligen Community.
Wie eingangs erwähnt, werden Sie in den kommenden Wochen mit der Break Stuff App Ihren eigenen NFT-Marktplatz launchen? Was können sich User davon erwarten?
Alles was das Sportkarten-Sammlerherz höher schlagen lässt. Wir wollen ein digitales Ökosystem schaffen, das alles aus einer Hand anbietet. Ein soziales Netzwerk, ein Marktplatz für physische und digitale Karten, sowie ein AI-basiertes Bewertungssystem in Echtzeit.
Wodurch soll sich die Break Stuff App von anderen Marktplätzen, wie beispielsweise OpenSea, abheben?
Wir sind eben nicht nur ein Markplatz sondern ein One-Stop-Shop, der alle Belangen des Sammelns abdeckt.
Vor kurzem ging ein NFT von Erling Haaland um mehr als 500.000 Euro über den digitalen Ladentisch. NFL-Star Rob Gronkowski lukrierte sogar eine knappe Million US-Dollar für sein wertvollstes NFT. Was macht diese beiden NFTs so wertvoll?
In beiden Fällen spielen natürlich verschiedene Faktoren eine Rolle, aber man kann schon allgemein sagen, dass die Limitierung ganz klar eine Rolle spielt, genauso wie die Utility – also der Nutzen des NFT. Bei Haaland steht hier klar der Mehrwert im Bezug auf Fantasy Sports im Vordergrund. Bei beiden kommt dann zusätzlich auch der Hype der betreffenden Personen dazu, was die NFTs natürlich beliebter und gefragter macht als andere.
Wie kann das Businessmodell aussehen, wenn ein Sportverein oder -verband NFTs anbieten möchte? Und mit welchen initialen Kosten ist zu rechnen?
Das kann man pauschal kaum beantworten. Es kommt auch stark darauf an, was der jeweilige Partner haben will bzw. sucht. Muss das ganze Set-up inkl. Design bereitgestellt werden, dann kann das leicht in fünf- bis sechsstellige Beträge gehen. Gilt es nur eine kleine Serie an NFTs zu minten und über gängige Marktplätze wie OpenSea anzubieten, dann ist das Budget durchaus überschaubarer.
Ist der österreichische Markt überhaupt relevant genug, um eine erfolgreiche NFT-Kollektion zu starten?
NFTs sind ein globaler Hype, der sich über nationale Grenzen hinwegsetzt. Natürlich gibt es östereichische oder gar wienerische Projekte, die wohl international wenig Aufmerksamkeit erregen, aber grundsätzlich kann für alles ein globaler Hype geschaffen werden – man muss es eben nur darauf anlegen. Hier gilt es vor allem eine Community zu schaffen, die das Projekt aktiv unterstützt und auch nach außen trägt.
Blicken wir in die Zukunft: Welche Entwicklungen sind am NFT-Markt für die kommenden zwei bis drei Jahre zu erwarten?
NFTs werden bereits 2022 zum Mainstream werden. Jedoch muss die Gesellschaft und der Otto Normalverbraucher noch viel darüber lernen. Wir sind erst am Anfang der Web 3.0 Bewegung, daher wird sich hier noch vieles tun. Aber NFTs sind definitiv gekommen, um zu bleiben!
Danke für das Gespräch!