Bei der UEFA Women’s Euro zeigten Österreichs Frauen zum zweiten Mal nach 2017 groß auf. Nun gilt es, die nächsten Schritte zu nehmen, mit Unterstützung der Technologie von Morawa Digital.
Morawa Digital goes Sportsbusiness, Vol 6 – das monatliche Content-Format von sportsbusiness.de in Kooperation mit Morawa Digital.
Der Höhenflug 2017 war kein singuläres Ereignis des heimischen Frauenfußballs. Das von Irene Fuhrmann gecoachte Nationalteam wiederholte zwar nicht den Halbfinaleinzug, ein knappes Aus gegen Deutschland und auch die 0:1-Niederlage gegen England zum Auftakt sind ein Fingerzeig in die richtige Richtung. Trotz schwieriger Personallage kassierten alle Gegnerinnen der späteren Europameisterinnen mehr als ein Tor.
Auch der Klubfußball entwickelt sich. Wie ernsthaft, zeigt auch das symbolisch wichtige Engagement der großen Fußballnamen des Landes. 2016/17, als die Frauen Dritte wurden, kickten der SKN St. Pölten, Sturm Graz und Wacker Innsbruck in der höchsten Frauenliga. Mit Austria Wien, der Vienna, Blau-Weiß Linz und Altach sind zumindest vier weitere dazu gekommen. Mittlerweile hat auch der LASK ein Frauenteam; Rapid, das sich lang zierte, plant mittlerweile eines. Das ist das große Bild – doch wie sieht es im Detail aus? Das erzählen SKN St. Pölten Co-Trainerin Lisa Alzner und ÖFB-Nationalkeeperin und Sassuolo-Legionärin Isabella Kresche.
Sichtbarkeit erhöhen
„Seit 2017 hat sich schon einiges getan“, erklärt Alzner. Das mediale Interesse wurde größer, Bundesliga-Ausrichter ÖFB startete eine Marketingoffensive, in der Spielerinnen bzw. Vereine über Social Media vorgestellt wurden bzw. werden. Weiters werden regelmäßig Spiele live übertragen. Meisterschaft- sowie Cupbewerb haben mit Planet Pure und Sportland Niederösterreich einen Hauptsponsor bekommen.
Nationalspielerin Isabella Kresche wirft einen differenzierten Blick auf die Entwicklung. 2017 und 2022 will sie nicht eins zu eins vergleichen: „Frauenfußball hat sich seit dem ersten Großturnier stark weiterentwickelt.“ Das tolle Abschneiden in England habe sie also auch nicht weiter überrascht: „Definitiv nicht, da ich selbst, Lehrgang für Lehrgang, die Arbeit und den Zusammenhalt im Team miterleben darf. Wir versuchen uns ständig weiterzuentwickeln und der Kader wird von Jahr zu Jahr immer breiter. Das steigert natürlich auch den Konkurrenzkampf, wovon natürlich dann alle Spielerinnen leistungstechnisch profitieren können.“
Schritt nach vorne
Kresche wechselte jüngst aus St. Pölten nach Italien zu Sassuolo. „Ich denke, jeder Transfer ins Ausland zeigt, dass Österreich eine tolle Auslage auf der internationalen Bühne darstellt“, meint sie. „Vor allem durch die internationalen Erfolge des Nationalteams und auch unserer letztjährigen Erfolge mit den SKN St. Pölten Frauen in der Champions League werden immer öfter auch größere Vereine auf uns Spielerinnen aufmerksam.“
Einen Schritt nach vorne ortet auch Alzner: „Man kann die Entwicklung sehr gut erkennen, weil immer mehr Topclubs der Herren eine Frauenmannschaft gründen.“ Jetzt mag es umstritten sein, inwiefern es gut ist, wenn zulasten altehrwürdiger Frauenteams wie USV Neulengbach oder Union Kleinmünchen plötzlich Herrenvereine auch Frauenteams haben. Bedacht werden sollte aber, dass sich trotz der Erfolge der letzten Jahre die Anzahl der Spielerinnen kaum entwickelt, kann die Kombination „erfolgreicher Fußball + Dress eines bekannten Vereins“ doch einen Impact haben. Diesen gibt es auch dank technologischer Innovationen.
Analyse macht besser
Morawa Digital ist Frauenfußball ein besonderes Anliegen und die KI-basierten Kamerasysteme werden beispielsweise vom SKN St. Pölten genutzt. „Das System unterstützt unsere Analyse der Trainings und Spiele. Es ermöglicht uns, sowohl individuell als auch gruppen- und mannschaftstaktisch detailliert zu arbeiten, was wesentlich zur sportlichen Weiterentwicklung beiträgt“, erklärt Co-Trainerin Alzner. Die Bewegtbild-Verfügbarkeit sei für die Trainer:innen und Analysierende sehr praktisch, da sie sich nicht um die Kameraposition kümmern muss, sondern nur die Aufzeichnung aktiviert. Im Nachhinein kann ausgewählt werden, welcher Ausschnitt gewünscht ist oder wie viele Spielerinnen zu sehen sind. Die Bedienung ist nicht kompliziert und bietet vor allem in der Analyse neue Möglichkeiten, die das professionelle Arbeiten unterstützen.
Ähnlich sieht das Isabella Kresche: „Ich denke, dass Videoanalysen im Profisport unumgänglich sind. Ich konnte schon seit meiner frühen Jugend in einem professionellen Umfeld aufwachsen und trainieren, wodurch Videoanalysen ein fester Bestandteil meines Lebens sind. Mit verbesserten Technologien, wie sie Morawa Digital anbietet, können Vereine jeglicher Leistungsstufen ihre Benefits daraus ziehen.“
Zukunftsfragen
Es gibt noch allerhand Entwicklungspotential. Etwa hinsichtlich Fans: Zwar können die Frauenteams in großen Stadien spielen, der Zuschauer:innenschnitt der Bundesliga hinkt den hohen sportlichen Ansprüchen beispielsweise noch hinterher. So viel von außen, aber wie sehen es Alzner und Kresche? Was kann verbessert werden?
„Es braucht auf jeden Fall eine bessere Infrastruktur im Frauenfußball sowie eine Sensibilisierung der Gesellschaft – generell für Frauensport“, stellt Alzner darauf angesprochen klar. Es müsse zudem das Marketing und die mediale Berichterstattung noch mehr angekurbelt werden, um mehr Mädchen bzw. Frauen zum Fußball zu bringen. Und auch wichtig: Kollektivvertrag und Grundgehalt.
Isabella Kresche wünscht sich ebenfalls eine verbesserte Infrastruktur. Ein Beispiel.: „Mit besseren Fußballplätzen gebe es eine geringere Verletzungsgefahr eine Verbesserung des Passspieles und somit attraktiveren Fußball. Wir sprechen hier nicht von gleichen Bedingungen wie im Herrenfußball“, sagt sie abschließend, „jedoch sollten Grundbedingungen für ein erfolgreiches Arbeiten in jedem Verein ermöglicht werden. Nur so kann und wird die Liga ausgeglichener und ermöglicht damit dem Frauensport zu wachsen.“
Das Schlusswort hat Lisa Alzner: „2022 hat man auch wieder gesehen, dass eine Euphorie für Frauenfußball entstehen kann. Ein Wunsch ist, dass man dieses Mal nicht vergisst, auf den Zug aufzuspringen und die Euphorie diesmal – im Gegensatz zu 2017 – auch nutzt, um den Frauenfußball in Österreich zu entwickeln und voranzubringen.“ Ein technischer Dienstleister, wie eben etwa Morawa Digital, kann dabei helfen.
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