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Sechs Millionen Euro: Geldregen für Österreichs Bundesliga-Klubs [Exklusiv]

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Erfreuliche Nachrichten für Österreichs Bundesliga-Klubs: Die UEFA schüttet rund 6,5 Millionen Euro an Solidaritätszahlungen aus. Das Geld geht an jene Vereine, die in der vergangenen Saison an keiner Gruppenphase teilgenommen haben. Für die kleineren Vereine geht es dabei um verhältnismäßig viel Geld. Ab 2024/25 steigen die Zahlungen, ob Österreich jedoch davon nachhaltig profitiert, hängt vom Fixplatz in der Champions League ab.

++ sportsbusiness.de exklusiv von Michael Fiala ++

Gerade noch rechtzeitig vor dem Heiligen Abend gibt es erfreuliche Nachrichten für jene Klubs der Admiral Bundesliga, die in der Saison 2022/23 an keiner Gruppenphase der UEFA teilgenommen haben. Mit Beschluss vom 19. Dezember hat die UEFA nämlich die Solidaritätszahlungen an die Verbände bekanntgegeben. Die Unterlagen liegen sportsbusiness.de vor. Diese Zahlungen sehen vor, dass vier Prozent der erwirtschafteten Gewinne an alle Verbände nach einem gewissen Schlüssel ausgezahlt werden.

Insgesamt verteilt die UEFA im Rahmen dieser Zahlungen für die vergangene Saison demnach knapp über 177 Millionen Euro. Die Top-5-Nationen erhalten von diesem Kuchen am meisten Geld, gefolgt von jenen Nationen, die ebenfalls in der Champions League Gruppenphase vertreten waren. Schlussendlich werden auch noch alle anderen Verbände ohne Teilnahme an der UEFA Champions League bedacht. Oder in Zahlen ausgedrückt: Während England, Spanien, Italien, Frankreich und Deutschland jeweils 8,5 Millionen Euro bekommen, erhält der Verband aus San Marino nur noch eine Million Euro. Österreich wird laut der UEFA-Berechnung mit 6,447 Millionen Euro angeführt (siehe Screenshots).

Die Zahlungen im Detail:

Das Geld wird von der UEFA zunächst an den ÖFB überwiesen und ist zweckgebunden für den Nachwuchs. Einen relativ kleinen Teil davon bekommen die Betreiber von Nachwuchszentren wie zum Beispiel LAZs. Der Großteil geht direkt weiter an die österreichische Bundesliga, die das Geld dann an die anspruchsberechtigten Klubs verteilt.

Rund 650.000 Euro pro Klub

„Die Regelung sieht vor, dass von den Solidaritätszahlungen der UEFA all jene Klubs der Admiral Bundesliga profitieren, die einerseits in den Nachwuchs investieren, und andererseits in der jeweiligen Saison an keiner Gruppenphase teilgenommen haben“, bestätigt Bundesliga-Vorstandsvorsitzender Christian Ebenbauer gegenüber sportsbusiness.de. In der Saison 2022/23 waren Red Bull Salzburg, Sturm Graz und Austria Wien bekanntlich in einer Gruppenphase vertreten. Die anderen neun Klubs kommen nun in den Genuss dieser Zahlungen.

„Nachdem auch alle Klubs der Admiral Bundesliga aufgrund der vorgegebenen Lizenzbedingungen mit eigenen Akademien, Akademie-Beteiligungen oder Akademie-Kooperationen in den Nachwuchs investieren, ist auch das zweite Kriterium erfüllt“, heißt es von Ebenbauer weiter. Je nach Akademie-Modell bekommen die Klubs unterschiedlich viel Geld nach einem Schlüssel zugesprochen. Der Unterschied in der Berechnung des finalen Betrags fällt aber laut sportsbusiness.de-Informationen nicht sonderlich groß aus. Somit dürfen sich die neun Klubs auf jeweils rund 650.000 Euro freuen, die direkt in das Budget fließen.

Geld, das die Klubs gut brauchen können und vor allem für kleinere Vereine einen durchaus beträchtlichen Teil des Budgets ausmachen kann (siehe Grafik). So hatte beispielsweise der TSV Hartberg in der Saison 2022/23 ein Budget von 7,5 Millionen Euro. Die UEFA-Solidaritätszahlungen betragen somit rund 8,5 Prozent des gesamten Jahresbudgets.

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Weitere Informationen

Kann Österreich von Erhöhung ab 2024 profitieren?

Die Solidaritätszahlungen, die in den vergangenen Jahren von der UEFA auf Druck der kleinen Vereine, erhöht wurden, zeigen aber auch, wie wichtig eine Teilnahme an der Gruppenphase der UEFA Champions League ist. Zwar hat die UEFA den Prozentsatz der Solidaritätszahlungen von aktuell vier Prozent ab der kommenden Saison auf insgesamt sieben Prozent erhöht. In absoluten Zahlen bedeutet der Entscheid der UEFA, dass ab der kommenden Saison 2024/25 statt wie bisher 175 Mio. Euro neu – abhängig vom Erlös der UEFA – ein Gesamtbetrag von 308 Mio. Euro an die nicht an einer UEFA-Gruppenphase teilnehmenden Klubs ausgeschüttet wird.

Sollte Österreich jedoch in den nächsten Jahren aus der Gruppenphase der UEFA Champions League rausfliegen, sinkt der Anteil am Kuchen, was somit die absolute Erhöhung der Prämien wieder relativieren würde. Insofern ist es für die kleineren Klubs der Admiral Bundesliga höchst relevant, ob ein österreichischer Vertreter in der Königsklasse vertreten ist oder nicht.

Super League droht System zu kippen

Und dann gibt es ja auch noch die Super League. Mit großem Interesse hat die Bundesliga daher die heutige Entscheidung des EuGH zum Thema verfolgt. Ebenbauer: „Bereits in den vergangenen Jahren hat sich das finanzielle Gewicht stark zugunsten der großen Klubs verschoben, was mittlerweile große Auswirkungen auf die Wettbewerbsgleichheit in den internationalen, aber vor allem in den nationalen Bewerben hat.“ Bei allen bisherigen Reformen gebe es für alle Klubs aber zumindest noch eine Möglichkeit, es sportlich nach ganz oben zu schaffen. Und, so Ebenbauer: „Auch die Solidaritätszahlungen und Förderungen für die gesamte Breite des Fußballs sind im jetzigen System wesentlich. Mit dem heutigen Urteil ist klar, dass ökonomische Interessen in Zukunft noch stärker in den Fokus rücken werden. Dadurch besteht die Gefahr, dass noch mehr Ressourcen aus der Fußballpyramide zugunsten einiger weniger Klubs abgezogen werden.“

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