Stolz verkündete Van Deer, dass Henrik Kristoffersen im Nachtriesentorlauf von Schladming mit gebrandeten Ski starten wird. Doch dann kam alles anders.
Um 17:28 flatterte am Mittwoch die Presseaussendung von Van Deer in den Posteingang der sportsbusiness.de-Redaktion. Inhalt: „Die Athleten rund um Henrik Kristoffersen starten beim heutigen Nacht-Riesentorlauf in Schladming zum ersten Mal mit sichtbarem VAN DEER-Red Bull Sports-Logo auf den Rennskiern.“
Der Streit über die Verwendung des Van-Deer-Logos schien somit beigelegt. Hintergrund: Seit Beginn der Saison startet Kristoffersen mit der neuen Skimarke von Marcel Hirscher. Das Logo war jedoch stets abgeklebt. Die FIS untersagte die Nutzung des Logos, auf dem sowohl das „Van Deer“-Symbol als auch der „Rote Bulle“ zu sehen ist, mit Verweis auf die Regularien des Internationalen Skiverbands.
Logo erneut überklebt
Als Henrik Kristoffersen dann mit Startnummer vier ins Rennen ging, war die Verwunderung groß, denn das Logo war erneut überklebt. „Wir haben relativ kurzfristig vor dem Rennen einen Brief vom Herrn FIS-Präsidenten (Johan Eliasch, Anm.) bekommen, in dem Henrik Kristoffersen in Aussicht gestellt worden ist, dass er seine Lizenz verlieren könnte, wenn er mit dem Logo fährt“, erklärt Toni Giger auf LAOLA1-Nachfrage in Schladming.
Das Logo wurde daher erneut abgeklebt. „Es war eine klare Entscheidung, da gehen wir null Risiko ein. Die Athleten stehen bei uns im Mittelpunkt“, sagt Giger >> zu laola1.at, der ergänzte: „Wir werden es auf keinen Fall zulassen, dass der Sport oder die Athleten als Spielball verwendet werden. Da machen wir nicht mit.“
Das Problem ist laut Giger folgendes: Eine Fis-Regel besagt, dass das Design kommerziell erhältlich sein müsse. „Das war im Oktober noch nicht so. Jetzt ist das ganz eindeutig so, weil man unsere Skier in den Geschäften kaufen kann. Damit haben wir nach Experten-Meinung jetzt alle Voraussetzungen erfüllt. Wir halten uns genau an die Regeln“, sagt Giger.
„Irgendwann werden mir mit Logo fahren“
Wie es nun weitergeht? Der Zeitpunkt, wann Kristoffersen mit dem Logo auf den Ski zu sehen sein wird, ist unklar. „Es ist nicht so wichtig, ob wir heute mit dem Logo fahren oder nächste Woche oder in zwei Wochen. Irgendwann werden wir mit Logo fahren“, sagt Giger. Am Donnerstag will man sich im Hause „Van Deer-Red Bull“ mit Experten beratschlagen und entscheiden, wie man weiter vorgehen will.
Der Medienrummel um das Abkleben des Logos spielt aber möglicherweise Van Deer sogar in die Hände. So viele Medienberichte über eine Skimarke kann keine andere verzeichnen. Und sportlich? Der Norweger konnte bereits mit den Slaloms in Garmisch und Wengen zwei Rennen für Van Deer einfahren.